Tanktourismus kann lohnen: 33 Cent pro Liter weniger – wo Sie im Urlaub am billigsten tanken
Wer in der Nähe unserer Nachbarländer lebt, kann mit Tanktourismus viel Geld sparen. Auch bei der Urlaubsreise lohnt manchmal das Tanken nach der Grenze, allerdings nicht immer. Die große Preis-Übersicht.
Deutschland hat im EU-Vergleich ziemlich hohe Spritpreise. Allerdings gilt das vor allem für Benzin, während Diesel meistens in unseren Nachbarländern noch teurer ist als bei uns. FOCUS online zeigt, wann man bei der Urlaubsfahrt erst im Ausland tanken sollte und wann besser nicht.
Tanken hinter der Grenze oft billiger
Wer aus oder durch Bayern in den Sommerferien mit dem Auto ins Ausland reist, kann hinter der Grenze in der Regel billiger tanken. In den meisten der klassischen Ziele ist der Sprit teils weitaus günstiger, wie ein Blick in die aktuellen Spritpreisdaten der EU-Kommission zeigt. Das gilt insbesondere in Richtung Osten und Südosten. Italien, Schweiz und Frankreich sind dagegen teurer, vor allem für Dieselfahrer:
- Das billigste Benzin unter den drei direkt an Bayern grenzenden Ländern gibt es in Tschechien. Super E5 ist dort rund 30 Cent pro Liter günstiger als im deutschen Durchschnitt, Diesel um 18 Cent.
- Das billigste Benzin im direkten EU-Vergleich bekommt man in Slowenien mit 33 Cent Vorteil im Vergleich zu Deutschland.
- In Polen spart man 29 Cent bei Benzin und 12 bei Diesel. Auch Ungarn, Kroatien und die Slowakei haben günstigeren Sprit.
- In Österreich sparen vor allem Fahrer von Benzinmotoren, sie zahlen dort rund 20 Cent weniger, bei Diesel ist die Ersparnis mit 2 Cent dagegen eher gering.
- Am meisten werden Autofahrerinnen und Autofahrer an den Tankstellen in Dänemark abgezockt – satte 2,07 Euro kostet dort aktuell der Liter Benzin. Auch die Niederlande (2 Euro) sind ein teures Tank-Pflaster.
Reisen in die Schweiz? Lieber vorher volltanken!
Die Schweiz langt ebenfalls zu: Rund 1,93 Euro für Super und 1,99 Euro für Diesel zahlt man aktuell pro Liter. Italien und Frankreich haben ebenfalls höhere Preise als Deutschland, wobei der Unterschied nicht so krass ist wie in der Schweiz. Bei Benzin sind es 5 beziehungsweise 3 Cent, bei Diesel 10 beziehungsweise 8.
In Italien ist Klima-Diesel HVO 100 oft billiger
Wichtigster Grund für die Preisunterschiede in den einzelnen EU-Ländern sind Steuern und Abgaben. Zudem variieren die Preise teilweise deutlich von Tankstelle zu Tankstelle, je nach Region und Uhrzeit. In manchen Ländern sind zudem die Preise an den Autobahnen deutlich höher als an Landstraßen.
Wer in Italien unterwegs ist und einen Diesel fährt, kann übrigens bei einem dafür freigegebenen Modell auch den neuen Klima-Diesel HVO 100 tanken – der ist in Italien im Gegensatz zu den höheren Preisen in Deutschland nämlich steuerlich begünstigt und oft preiswerter als normaler Diesel. Mehr zum Thema lesen Sie hier .
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Spritpreise sinken insgesamt leicht
Insgesamt gibt es für Autofahrerinnen und Autofahrer immerhin positive Nachrichten: Die Preise an deutschen Tankstellen sinken. Sowohl Benzin als auch Diesel haben sich in den vergangenen sieben Tagen deutlich verbilligt, wie der ADAC mitteilte. So kostete Superbenzin der Sorte E10 im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags 1,751 Euro pro Liter, das waren 2,5 Cent weniger als noch vor einer Woche. Diesel verbilligte sich sogar um 2,9 Cent auf 1,627 Euro pro Liter. Das ist der tiefste Wert im laufenden Jahr. Bei Benzin reichte es dagegen nicht für ein Jahrestief. Zum bisher günstigsten Tag im Januar fehlen noch knapp drei Cent. Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit bleiben Kraftstoffe allerdings nach wie vor extrem teuer. Gründe sind neben Rohölpreisen und anderen Faktoren wie den Sanktionen im Ukraine-Krieg die immer höher steigenden Klima-Strafsteuern auf Benzin und Diesel.
sv/dpa