Social-Media-Plattformen können nützlich und äußerst unterhaltsam sein. Nicht selten sorgen andere Nutzer aber für weniger schöne Momente oder werden zu einer echten Gefahr. Diese Handreichung soll einige Tipps geben, wie man Problemen aus dem Weg geht.
Dabei geht es an dieser Stelle nicht darum, wie man den Diebstahl von Login-Daten verhindert oder die Einstellungen beim Datenschutz korrekt setzt. Dafür gibt es an anderer Stelle hinreichend Tipps. Wir beschäftigen uns in dieser Handreichung vielmehr mit den zwischenmenschlichen Untiefen.
Inhaltsverzeichnis:
Halte die Timeline sauber
Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter / X, TikTok und Co. leben von der Interaktion. Je aktiver die Nutzer und je länger sie online sind, umso mehr Werbung kann ausgeliefert werden. Daher versuchen die meisten Betreiber, die User in algorithmisierte Timelines zu drängen, in die vermeintlich passende Inhalte integriert werden.
Infografik WhatsApp, Instagram & Co: Wie Jugendliche am liebsten kommunizieren
Dies ist allerdings das Einfallstor für Inhalte, die besonders stark polarisieren und zu Interaktionen anregen. Entsprechend wichtig ist es, mit offenen Augen auf den Plattformen unterwegs zu sein.
Inhalte, die offenkundig nur dafür da sind, zu Interaktionen zu provozieren – beispielsweise durch besonders kontroverse Meinungsäußerungen oder drastische Darstellungen – sollte man entweder ignorieren oder gar aus der Timeline löschen.
Im besten Fall lernt der Algorithmus dann, dass solche Beiträge nicht gewünscht sind (die Wahrscheinlichkeit hierfür ist allerdings gering).
Ein großes Netzwerk ist bei Facebook, Twitter / X & Co. nicht immer gesund
Besonders einfach hat es der Nutzer, wenn eine Plattform chronologische Timelines anbietet, in denen nur Inhalte von Kontakten erscheinen, denen man bewusst folgt. Das ist beispielsweise beim neuen Bluesky und auch bei Mastodon der Fall. So kann man unerwünschte Inhalte bereits durch eine gute Auswahl an Quellen vermeiden.
Ausufernde Diskussionen vermeiden
Eine der wichtigsten Erkenntnisse bei der Social-Media-Nutzung lautet: Es gibt hier keinen demokratischen Diskurs! Es kommt also quasi nie vor, dass zwei Menschen miteinander diskutieren, indem sie ihre Positionen darlegen, dem Gegenüber interessiert zuhören und am Ende zu einer gemeinsamen Lösung finden.
- Reflektiere vor der Teilnahme: Bringt die Diskussion Mehrwert? Oder geht es nur um Rechthaberei?
- Bleib respektvoll: Auch wenn andere beleidigend werden, lohnt es sich, ruhig und sachlich zu bleiben – oder die Diskussion zu verlassen. Damit bekommen die eigenen Argumente zumindest bei stillen Mitlesern mehr Gewicht.
- Hit & Run: Wenn du dich doch angehalten fühlst, einen provokanten Beitrag zu kommentieren, schreibe sachlich, was du sagen willst – und kehre nie zurück. Auch nicht, wenn immer neue Benachrichtigungen über Antworten und Likes auftauchen.
Hitzige Diskussionen kann man online auch einfach ohne Reue umgehen
Das wichtigste Feature jeder Plattform
Die stärkste Funktion aller Social-Media-Plattformen für den Selbstschutz heißt: Blockieren. Das ist anfangs etwas kontraintuitiv, da wir alle in der Kindheit erst einmal lernen, andere Menschen nicht zu ignorieren, sondern ihnen zuzuhören.
Im Netz muss man sich das wieder ein Stück weit abtrainieren. Es ist nichts dabei, einfach jeden Nutzer, der einen unangemessen anspricht, direkt zu blockieren. Es ist unnötig, hier ein schlechtes Gewissen zu haben – die betroffene Person wird es meist nicht einmal wirklich wahrnehmen, sondern sieht sich sicher bereits nach dem nächsten Opfer um.
Eine größer werdende Blockliste garantiert aber zunehmend eine Timeline mit besseren Inhalten. Noch einfacher wird es, wenn man auf einer Plattform unterwegs ist, auf der sich Blocklisten anderer, vertrauenswürdiger Nutzer übernehmen oder abonnieren lassen.
Blocken leicht gemacht: in sozialen Netzwerken mit nur einem Klick
Social-Media-Fakes erkennen
Aufmerksamkeits-Energie lässt sich gut einsparen, wenn ein Profil direkt als Fake erkannt werden kann. Mit etwas Erfahrung und Aufmerksamkeit lässt sich dies recht gut umsetzen. Achte auf folgende Hinweise:
- Fehlende Informationen: Profile ohne echte Bilder, biografische Angaben oder glaubwürdige Beiträge sind oft verdächtig.
- Ungewöhnliche Aktivität: Accounts, die ständig posten oder nur bestimmte Themen polarisierend kommentieren, könnten Bots sein.
- Falsche Anhängerzahlen: Sehr wenige Follower oder plötzliche Sprünge in der Zahl der Abonnenten sind Warnsignale.
- Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl: Wenn ein Profil unseriös wirkt, sollte es besser ignoriert werden.
Der goldene Tipp für soziale Netzwerke
Der abschließende Tipp an dieser Stelle ist so trivial wie wirkungsvoll: Achte gut auf dich selbst. Auch wenn es in manchen Situationen schwerfällt – bzw. gerade dann – ist es die beste Option, das Gerät einfach auszuschalten. Geh spazieren, triff Freunde oder gönn dir eine leckere Mahlzeit. Das ist gut für Geist und Seele.
Infografik Umfrage unter Spielern zeigt: So toxisch ist die Gaming-Community
Wie geht es euch, wenn ihr auf Social-Media-Plattformen unterwegs seid? Gehört ihr eher zu den Nutzern, die sich immer wieder mal auf eine hitzige Diskussion einlassen und danach unzufrieden oder schlecht gelaunt sind? Oder geht euch das Verhalten dort ohnehin auf den Geist? Schreibt es gern in die Kommentare.
Zusammenfassung
- Soziale Medien können durch polarisierende Inhalte und negative Nutzer belasten
- Chronologische Timelines und bewusste Quellenauswahl helfen bei der Vermeidung
- Demokratische Diskussionen sind in sozialen Medien praktisch nicht möglich
- Die Blockierfunktion ist das wichtigste Werkzeug für eine angenehme Nutzung
- Bei Überforderung sollte man das Gerät ausschalten und sich anderen Dingen widmen