Das neue Jahr könnte mit höheren Preisen an der Tankstelle beginnen. Das liegt an einem steigenden CO2-Preis. Ab 2027 könnte sich dieser deutlich erhöhen. FOCUS online sagt, was das fürs Heizen und Tanken bedeutet.
Der CO2-Aufschlag für den Liter Benzin steigt nach Angaben des ADAC sowie des Wirtschaftsverbands Fuels und Energie (en2x) um rund 3 Cent, der für den Liter Diesel sowie für Heizöl um etwas mehr als 3 Cent. Zusätzlich steige zum Jahreswechsel die sogenannte Treibhausgasminderungsquote, so en2x.
„Das heißt: Die Kraftstoffanbieter müssen die Treibhausgasemissionen im Verkehr weiter senken. Das erfordert unter anderem einen höheren Anteil an erneuerbaren Kraftstoffen.“
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Und: Inwieweit sich diese Änderungen in den Verbraucherpreisen an den Tankstellen und im Heizölhandel bemerkbar machen, hängt maßgeblich von der Entwicklung der Weltmarktpreise für die Mineralölprodukte ab.“ Nur so viel steht fest: Viele Nutzer von FOCUS online sind skeptisch gegenüber der CO2-Steuer und sehen sie als Haupttreiber für die hohen Preise.
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Beim ADAC heißt es mit Blick auf die steigende CO2-Abgabe: „Dass deswegen Benzin und Diesel auch wirklich um drei Cent teurer werden, ist nicht gesagt, denn theoretisch könnte beispielsweise Rohöl billiger werden und folglich auch die Kraftstoffpreise sinken. Dann würde die Anhebung der CO2-Abgabe nicht groß auffallen.“
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Ein sofortiger Preisschock am 1. Januar ist allerdings unwahrscheinlich. „Erfahrungsgemäß ist ein weicher Übergang zu erwarten“, so der ADAC. Andere Marktentwicklungen könnten diesen Effekt zudem überlagern.
So teuer wird das Heizen im Jahr 2025
Wer mit Gas heizt, zahlt laut Vergleichsportal Verivox durch den höheren CO2-Preis rund 0,22 Cent mehr pro Kilowattstunde. Hochgerechnet auf den Heizbedarf eines Einfamilienhauses mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden Erdgas seien das rund 43 Euro mehr im Jahr.
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Zu Heizöl sagte der Geschäftsführer des Portals HeizOel24, Oliver Klapschus, für 2025 werde mit konstanten bis leicht fallenden Rohölpreisen gerechnet. Ohne große geopolitische Krisen oder Katastrophen bestehe aus aktueller Sicht kein Grund, dass die Heizölpreise um mehr als 10 Cent nach oben und unten schwanken. Die Erhöhung der CO2-Bepreisung spiele bei der Preisprognose nur eine untergeordnete Rolle. Der Aufschlag liege im Bereich einer normalen Wochenschwankung der Heizölpreise.
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Wie geht es mit dem CO2-Preis weiter?
Nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz wird für das Jahr 2026 ein Preiskorridor mit einem Mindestpreis von 55 Euro pro Emissionszertifikat und einem Höchstpreis von 65 Euro pro Emissionszertifikat festgelegt.
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Ab 2027 gibt es dann einen Paradigmenwechsel: Es wird EU-weit ein CO2-Emissionshandel für Gebäudewärme und den Verkehrssektor eingeführt. Der CO2-Preis bildet sich dann am Markt. Es könnte zu deutlichen Preissprüngen kommen, warnen Experten.
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In einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung heißt es, aufgrund der strikten europäischen Emissionsobergrenzen und teilweise geringen Fortschritte bei der Dekarbonisierung in Europa werde erwartet, dass der CO2-Preis für Kraft- und Brennstoffe deutlich steige. Studien zufolge seien Preise von 200 Euro je Tonne möglich.
In einer Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft und des Öko-Instituts heißt es, um einen Preisschock zu vermeiden, sollte der nationale CO2-Preis frühzeitig angehoben werden – dies sollte sozial flankiert werden.
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Wann kommt ein Klimageld?
Die Milliarden-Einnahmen aus der CO2-Bepreisung fließen in den Klima- und Transformationsfonds, einen Sondertopf des Bundes. Aus diesem werden Projekte zum Umstieg auf klimafreundliche Technologien finanziert – etwa für den Heizungstausch. Aus den steigenden Einnahmen könnte ein Klimageld für Bürger finanziert werden, als Ausgleich zu den steigenden CO2-Preisen. Die gescheiterte Ampel-Koalition aus SPD, Grüne und FDP hatte dies zwar im Koalitionsvertrag in Aussicht gestellt, aber nicht verwirklicht.
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Energie müsse für alle Verbraucherinnen und Verbraucher bezahlbar bleiben, sagte Jutta Gurkmann vom Verbraucherzentrale Bundesverband. „Wer sein Verhalten nicht anpassen kann, benötigt Unterstützung.“ Dies betreffe zum Beispiel Verbraucher, die keine Alternative zum eigenen Auto hätten.
Wie wird es mit der Auszahlung?
Die Bundesregierung hatte angekündigt, noch bis Jahresende 2024 die technische Möglichkeit zu schaffen, direkt Geld an die Bürger auszuzahlen. Finanzminister Jörg Kukies (SPD) sagte, über konkrete Leistungen müsse die künftige Bundesregierung entscheiden.
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Zunächst sollen nur pauschale Zahlungen möglich sein, später auch nach Einkommen differenzierte Auszahlungen an Teilgruppen der Bevölkerung. Konkret werden in der Datenbank des Bundeszentralamts für Steuern zu den Steuer-IDs auch die Kontoverbindungen der Bürger abgespeichert.
Was wollen Parteien?
Sterben Grünen wollen laut Wahlprogramm, dass alle Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen zum Ausgleich einen Großteil der Einnahmen der CO2-Bepreisung als Klimageld zurückbekommen. „Das Klimageld soll in der nächsten Legislatur so schnell wie möglich eingeführt werden.“
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Ich bin SPD-Wahlprogramm heißt es, es werde Haushalte geben, die von den steigenden Preisen für CO2 besonders belastet werden und nicht aus eigener Kraft umsteigen könnten. Wenn ab 2027 die europäische Regelung in Kraft trete, solle durch geeignete Maßnahmen – zum Beispiel ein Klimageld – dafür Sorge getragen werden, dass niemand überfordert werde.
Sterben Union (CDU / CSU) strebt einen „Klimabonus“ an, um Verbraucher und Unternehmen zu entlasten. Außerdem sollten mit den CO2-Einnahmen die Stromsteuer und Netzentgelte verringert werden.
Sterben FDP will die Stromsteuer in einem ersten Schritt auf das EU-Mindestmaß senken. Sie strebt zudem an, die EU-Mindestsätze für die Energiesteuer auf Heiz- und Kraftstoffe angesichts des tendenziell steigenden CO2-Preises sukzessive bis auf null abzuschmelzen.