Ein Kreuzbiss kann sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen. Welche vorbeugenden Maßnahmen helfen können, diese Fehlstellung zu vermeiden.
Was ist ein Kreuzbiss?
Ein Kreuzbiss ist eine Zahn- oder Kieferfehlstellung, bei der Zähne des Oberkiefers und Unterkiefers beim Schließen des Gebisses nicht korrekt ineinander treffen. Oft entsteht diese Fehlstellung durch Gewohnheiten wie Daumenlutschen oder das Nuckeln an einem Schnuller. Patientinnen und Patienten mit Kreuzbiss können Schwierigkeiten beim Kauen und Sprechen haben und sind oft ästhetisch beeinträchtigt. Diese Fehlstellung kann sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen und sollte daher frühzeitig erkannt und behandelt werden, um langfristige Komplikationen zu vermeiden.
Wie kann man einem Kreuzbiss vorbeugen?
Die Vorbeugung eines Kreuzbisses beginnt bereits in der frühen Kindheit. Es ist entscheidend, schädliche Gewohnheiten wie das Daumenlutschen rechtzeitig zu erkennen und zu unterbinden. Ebenso sollte man darauf achten, dass Kinder Schnuller und Flaschen nutzen, die das korrekte Kieferwachstum fördern. Durch regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen können mögliche Fehlstellungen frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die richtige Zahnhygiene. Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder ab dem ersten Zahn regelmäßig und gründlich die Zähne putzen. Dies kann dazu beitragen, dass die Zähne sich gesund entwickeln und Fehlstellungen vermieden werden. Alle Milchzähne sollten es ohne Karies bis zum Zahnwechsel schaffen, ein vorzeitiger Verlust kann zu deutlichen Entwicklungsstörungen führen.
Regelmäßige zahnärztliche & kieferorthopädische Untersuchungen sind entscheidend
Regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen sind ein wichtiger Bestandteil der Vorbeugung von Kreuzbiss und anderen Zahnfehlstellungen. Ein Zahnarzt oder Kieferorthopäde kann frühzeitig Anzeichen eines Kreuzbisses erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Es wird empfohlen, dass Kinder spätestens im Alter von sieben Jahren eine kieferorthopädische Untersuchung erhalten, um den Entwicklungsstand der Zähne und Kiefer zu beurteilen. Eine Beratung wird standardmäßig von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Frühzeitige Behandlung von Zahnverlust und Fehlstellungen
Ein frühzeitiger Verlust von Milchzähnen kann zu Platzmangel und somit zu Fehlstellungen führen. Daher ist es wichtig, dass Zahnverluste und erste Anzeichen von Fehlstellungen ernst genommen und frühzeitig behandelt werden. Der Einsatz von Platzhaltern oder frühzeitigen kieferorthopädischen Maßnahmen kann dazu beitragen, den richtigen Platz für nachkommende bleibende Zähne zu sichern und Fehlstellungen vorzubeugen.
Vermeidung von schlechten Angewohnheiten
Schlechte Angewohnheiten wie Daumenlutschen, übermäßige Nutzung von Schnullern oder das Nuckeln an Flaschen können die Entwicklung des Kiefers negativ beeinflussen und zur Entstehung eines Kreuzbisses führen. Eltern sollten darauf achten, solche Gewohnheiten frühzeitig zu erkennen und sanft zu unterbinden, um die natürliche Entwicklung des Kiefers zu fördern.
Nasenatmung und korrekte Zungenlange
Ständige Mundatmung kann zu einem Kreuzbiss führen, weil die Zunge nicht mehr den Oberkiefer über den Gaumen stützt und die Wangenmuskeln ihn einengen können, was zu einer Verengung und Fehlstellung führt. Eine gewohnheitsmäßige und auch nächtliche Nasenatmung ist daher immens wichtig in der Vorbeugung eines Kreuzbisses.
Korrekte Zahnpflege ab dem ersten Zahn
Bereits ab dem ersten Zahn sollten Eltern darauf achten, dass ihr Kind regelmäßig und gründlich die Zähne putzt. Eine gute Zahnpflege kann dazu beitragen, dass die Zähne gesund bleiben und Fehlstellungen vermieden werden. Dabei können spezielle Zahnbürsten und Pflegeprodukte für Babys und Kleinkinder hilfreich sein.
Wichtigkeit einer ausgewogenen Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist, kann zur gesunden Entwicklung der Zähne und Kiefer beitragen. Besonders wichtig sind Kalzium und Vitamin D, die für die Festigkeit der Zähne und Knochen sorgen. Eine gesunde Ernährung fördert zudem das allgemeine Wohlbefinden und die körperliche Entwicklung von Kindern. Zudem sollte das Essen nicht zu weich sein: zu kleine Kiefer sind eine zivilisatorische Krankheit. Die “Verweichlichung” der Kinderkost führt zu einer Unterentwicklung der Gesichts- & Kaumuskulatur, und somit auch zu einer Unterstimulation des Knochenwachstums.
Checkliste: Vorbeugung von Kreuzbiss bei Kindern
- Regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen ab dem ersten Zahn
- Vermeidung von Daumenlutschen und übermäßiger Nutzung von Schnullern
- Einsatz von kieferfreundlichen Schnullern und Flaschen
- Frühzeitige Behandlung von Zahnverlust und Fehlstellungen
- Gründliche Zahnpflege ab dem ersten Zahn
- Gesunde, ausgewogene Ernährung
- Förderung einer korrekten Kaufunktion durch altersgerechte Nahrungsmittel
- Regelmäßige Kontrolle der Zahnentwicklung durch den Zahnarzt
- Keine schweren Schnullerketten, die Druck auf den Gaumen ausüben könnten
- Frühzeitige Beratung durch einen Kieferorthopäden bei Anzeichen von Fehlstellungen
Über Dr. med. dent. Moritz Michael Göde
Dr. med. dent. Moritz Michael Göde arbeitet seit fast drei Jahren als Zahnarzt mit Tätigkeitsschwerpunkt Kieferorthopädie bei California Smile in und bei München. Seit Anfang 2024 ist der ebenfalls studierte Kommunikationswissenschaftler Standortleiter der Praxis “California Smile – Grafing bei München”. Der geprüfte Heilpraktiker steht vor Beendigung eines nebenberuflichen Master-Studiengangs (M.Sc. Orthodontics) in Österreich sowie einer schlafzahnmedizinischen Zusatzausbildung. Seine durch internationale Fortbildungen geformten Spezialgebiete neben der klassischen Kieferorthopädie liegen auf der nichtchirurgischen Behandlung von Gummy-Smiles (“Zahnfleischlächeln”) und Airway-Störungen bei Kindern wie auch Erwachsenen. Getreu seinem Motto “Humor ist das beste Gleitmittel für Information” steht der Unterfranke als erfolgreicher Science Slammer regelmäßig auf Deutschlands Bühnen, um sein Wissen mit dem Publikum zu teilen.
Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbsttherapie gedacht. Sie ersetzen keinesfalls eine fachärztliche Beratung. Bei Beschwerden, Fragen oder Unsicherheiten bezüglich des Themas Kreuzbiss sollten Sie immer eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.
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