Sandra Scheuring postet auf LinkedIn das “unfassbare” Schulessen ihrer 13-jährigen Tochter in einer Schule in Frankfurt. In den sozialen Medien wird nun leidenschaftlich über die „Kartoffel“ diskutiert.
Frankfurts Schulkantinen stehen vor großen Herausforderungen. Trotz eigens entwickelter Kriterien für eine nachhaltige und regionale Verpflegung hapert es an der Umsetzung. Schulen, Eltern und Caterer beklagen die schwierige Situation. Das berichtete die “Frankfurter Rundschau” bereits zum Start ins neue Schuljahr.
Mutter teilt Schulessen ihrer 13-jährigen Tochter
Nun hat eine Mutter das Schulessen ihrer 13-jährigen Tochter auf LinkedIn gepostet. Darauf immerhin mit bloßem Auge zu erkennen: eine Kartoffel mit etwas Quark-Dip. “Kredenzt gestern an einer Frankfurter Schule”, schreibt Sandra Scheuring.
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Doch: “Was man auf dem Foto nicht sieht: Die Kartoffel ist unten angeschnitten, es ist also noch nicht einmal eine ganze Kartoffel. Dazu hätte es eine Schale Gurkensalat in Wasser gegeben.”
“Seit Monaten geht das Schulessen-Drama in Frankfurt so”
“Seit Monaten geht das Schulessen-Drama in Frankfurt so”, beklagt Scheuring. Ihr Beitrag hat am Dienstagnachmittag bereits über 140 Kommentare auf der Business-Plattform bekommen. Der Tenor: große Zustimmung.
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So berichtet etwa der Vater eines 14-Jährigen aus Nürnberg von “unfassbaren Zuständen in der Küche und bei der Hygiene”. Ein anderer schreibt: “Wir selbst und jede:r aus unserem Freundes- und Bekanntenkreis kann Vergleichbares berichten. Man kann die halbe Kartoffel auch als Symbolbild für die gleichzeitig stattfindende Betreuung im offenen Ganztag heranziehen.”
Eine Mutter klagt: “Auch wir sind konfrontiert mit Erzählungen unseres 8-Jährigen von unkenntlichen ‘Schleimsuppen’ und wenn es mal Würstchen oder ein Schnitzel gibt, dann halbe Portionen.”
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Tatsächlich scheint es aber auch anders zu gehen. Doch nur mit hohem persönlichen Einsatz. So berichtet etwa eine Mutter: “Bei uns in der weiterführenden Schule wird das Essen ehrenamtlich von Eltern gekocht – um solche Zustände zu vermeiden. Das Traurige daran ist, dass es scheinbar nur funktioniert, wenn Eltern sich einbringen und Vormittage opfern, was viele (mich eingeschlossen) gar nicht können.”
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Berliner Senat gründet Task Force
Erst im September machte das Schulessen in Berlin beziehungsweise dessen Fehlen bundesweit Schlagzeilen. Im Zusammenhang mit einem Großcaterer gab es über Wochen hinweg immer wieder Beschwerden unter anderem über ausbleibende oder deutlich verspätete Essensanlieferungen, kalte Mahlzeiten oder zu kleine Mengen. Der Berliner Senat gründete daraufhin sogar eine Task Force.
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So erzählt unter anderem J. Müller von seinem Sohn (8), der nach der Schule in den Hort gehe, um zu Mittag zu essen. Dort seien “unfassbare Zustände”, das Mittagessen sei von “sehr schlechter Qualität” und nicht nur teilweise versalzen, sondern sogar ein “undefinierbares Gebräu”.