Ein Computerfehler hat in Brandenburg für Verwirrung gesorgt: Über 1000 Rathaus-Mitarbeiter wurden dadurch in den Ruhestand versetzt. Die Stadtverwaltung arbeitet daran, die Daten zu korrigieren und den digitalen Frührentner-Status rückgängig zu machen.
Digitales Chaos im Brandenburger Rathaus
In Brandenburg an der Havel sorgt derzeit ein kurioses Missgeschick für Aufregung. Ein Fehler hat sämtliche Mitarbeiter der Stadtverwaltung kurzerhand in den Ruhestand geschickt – zumindest virtuell. Betroffen sind mehr als 1000 Angestellte und Beamte, die nun mit unerwarteten Schwierigkeiten konfrontiert sind.
Der Fehler trat im Rahmen der Digitalisierung der Abrechnungsprozesse auf. Zum Jahresende wechselt die Stadt den Dienstleister für die Stelle, der für die Berechnung aller Gehälter und Bezüge zuständig ist. Bei der Migration der Personaldaten zum neuen Dienstleister in Lemgo (Nordrhein-Westfalen) schlich sich dann ein folgenschwerer Irrtum ein.
Bei der Migration der Daten ist ein Fehler passiert, es wurde eine falsche Kennziffer angegeben. Statt der Kennziffer für ‘Wechsel’ erschien bei allen Mitarbeitenden die Kennziffer für den Status ‘ausgeschieden’.
Susanne Fischer (SPD), für das Personal zuständige Beigeordnete
Digitale Frührentner wider Willen
Diese Fehlzuordnung blieb allerdings zunächst unbemerkt und führte zu einer Kettenreaktion.
Die Tragweite des Fehlers wurde erst deutlich, als ein Verwaltungsmitarbeiter eine überraschende Nachricht von seiner Krankenkasse erhielt. Diese fragte nach, warum er seinen Ruhestand nicht gemeldet habe. Der verblüffte Mitarbeiter wandte sich an die Personalverwaltung, die daraufhin eine umfassende Fehlersuche einleitete.
Die genaue Ursache des Fehlers ist noch unklar. Es bleibt offen, ob es sich um eine fehlerhafte Eingabe durch einen Menschen oder um einen Fehler im Computerprogramm handelt. Unabhängig von der Ursache sind die Auswirkungen weitreichend, denn alle betroffenen Mitarbeiter der Stadtverwaltung haben nun ein Problem mit ihren Krankenkassen.
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Behördliche Problemlösung auf Papier
Um die Situation zu entschärfen, hat die Stadtverwaltung zunächst einmal ein Schreiben formuliert, das bei den Krankenkassen auf den Fehler hinweist.
Ganz so einfach, das Ganze rückgängig zu machen ist es aber nicht. Sobald die Meldung des “Statuswechsels in den Ruhestand” einmal herausgegangen ist, müssen die Empfänger einzeln kontaktiert werden. Die Verwaltung arbeitet laut der Märkischen mit Hochdruck daran, alle Statusmeldungen jetzt manuell zu überprüfen und zu berichtigen.
Was haltet ihr von diesem kuriosen Computerfehler? Ist das ein typisches “Symptom” der deutschen Digitalisierungs-Pleite? Habt ihr selbst schon Erfahrungen mit technischen Pannen in der Verwaltung gemacht? Teilt eure Gedanken und Erlebnisse in den Kommentaren!
Zusammenfassung
- Computerfehler versetzt über 1000 Rathaus-Mitarbeiter virtuell in Rente
- Fehler bei Datenmigration in Lemgo verursacht
- Falsche Kennziffer für ‘ausgeschieden’ statt ‘Wechsel’ verwendet
- Krankenkassen-Nachfragen decken weitreichenden Irrtum auf
- Stadtverwaltung stellt Behördenvordruck zur Klärung bereit
- Überprüfung und Korrektur aller Statusmeldungen in Arbeit
- Der Vorfall zeigt Herausforderungen der Digitalisierung in Verwaltungen
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