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Diphtherie: Symptome, Ursachen und Impfung

Diphtherie erkennen: Welche Symptome typisch sind, wie die Krankheit übertragen wird und warum die Impfung so wichtig ist.

Ihr Kind klagt über plötzlich auftretende Halsschmerzen und Fieber. Was zunächst wie eine normale Erkältung erscheint, entwickelt sich jedoch rasch zu ernsthaften Atembeschwerden und allgemeinem Unwohlsein. Diese Symptome könnten auf eine Infektionskrankheit hindeuten, die in Industrieländern zwar selten geworden ist, aber immer noch bedrohlich sein kann: Diphtherie. Diese Erkrankung, ausgelöst durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae, ist bekannt für ihre Tragweite und die potenziell schweren gesundheitlichen Folgen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.

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Auch wenn Diphtherie in vielen entwickelten Ländern durch konsequente Impfprogramme weitgehend unter Kontrolle gehalten wird, treten immer wieder Fälle auf, vor allem in Regionen mit geringeren Impfquoten.

Symptome der Diphtherie

Diphtherie zeigt sich meist in Form einer Rachendiphtherie, kann aber auch die Haut und andere Schleimhäute betreffen. Die häufigsten Symptome umfassen:

  • Halsschmerzen und Heiserkeit: Diese können mit Schluckbeschwerden einhergehen und machen oft das Atmen und Sprechen schwierig.
  • Fieber und Schüttelfrost: Ein rasch ansteigendes Fieber begleitet oft die Infektion.
  • Pseudomembranen: Grau-weiße, festhaftende Beläge auf den Mandeln, im Rachenraum oder in der Nase sind charakteristisch für die Diphtherie und können beim Entfernen bluten.
  • Lymphknotenschwellung: Ein geschwollener Hals (oft „Cäsarenhals“ genannt) ist ein typisches Zeichen.
  • Atemnot: Bei schwerem Verlauf kann es durch die Beläge zu einer Verlegung der Atemwege und damit zu Atemnot kommen.

Neben diesen häufigen Symptomen gibt es auch mildere Verlaufsformen, die insbesondere bei geimpften Personen auftreten können und eher einer bakteriellen Angina ähneln. Hautdiphtherie zeigt sich durch schlecht heilende Geschwüre und schmierige Beläge an betroffenen Hautstellen.

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Ursachen und Übertragungswege

Verursacht wird die Diphtherie durch Corynebacterium diphtheriae, ein grampositives Stäbchenbakterium, das Toxine produziert. Diese Toxine sind hauptverantwortlich für die Erkrankungserscheinungen und Komplikationen.

Die Übertragung erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion: winzige Tröpfchen, die beim Husten oder Niesen freigesetzt werden, können das Bakterium auf andere Menschen übertragen. Auch direkter Kontakt mit infizierten Wunden oder kontaminierten Gegenständen (wie Handtüchern oder Spielsachen) kann zur Übertragung führen. In Gegenden mit schlechten hygienischen Bedingungen kann die Diphtherie auch durch verunreinigte Lebensmittel oder die Umwelt verbreitet werden.

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Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit, beträgt in der Regel zwei bis fünf Tage.

Prävention und Diphtherie-Impfung

Glücklicherweise gibt es eine wirksame Methode, Diphtherie zu verhindern: die Impfung. Die Diphtherie-Impfung ist Teil des Standardimpfprogramms, das in Deutschland und vielen anderen Ländern angeboten wird. Die Grundimmunisierung erfolgt meist im ersten Lebensjahr, gefolgt von Auffrischungsimpfungen im Schulalter und dann regelmäßig im Erwachsenenalter.

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Impfplan

  • Säuglinge: Die Grundimmunisierung erfolgt im Alter von 2, 4 und 11 bis 14 Monaten.
  • Kinder: Eine erste Auffrischungsimpfung wird im Alter von etwa 5 bis 6 Jahren empfohlen.
  • Jugendliche und Erwachsene: Eine weitere Auffrischungsimpfung sollte im Alter von etwa 9 bis 16 Jahren erfolgen, und danach alle zehn Jahre.

Diese Impfungen werden überwiegend als Kombinationsimpfstoffe verabreicht, die auch Schutz gegen Tetanus und Pertussis (Keuchhusten) bieten.

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Impfreaktionen und Nebenwirkungen

Wie bei allen Impfungen können auch nach der Diphtherie-Impfung Nebenwirkungen auftreten. Diese sind in der Regel mild und umfassen Schmerzen an der Einstichstelle, leichte Temperaturerhöhung und allgemeines Unwohlsein. Schwerwiegende Nebenwirkungen sind sehr selten.

Komplikationen der Diphtherie

Unbehandelt kann Diphtherie zu ernsthaften Komplikationen führen. Das von den Bakterien produzierte Toxin kann sich über die Blutbahn im gesamten Körper verbreiten und verschiedene Organe schädigen.

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Atembeschwerden

Die Bildung von Pseudomembranen kann die Atemwege blockieren und zu Atemnot führen, die ohne rasche medizinische Intervention lebensbedrohlich sein kann.

Herzschäden

Die Toxine können den Herzmuskel angreifen und Entzündungen (Myokarditis) verursachen. Dies kann zu Herzrhythmusstörungen oder gar einem Herzversagen führen.

Nervenschäden

Das Nervensystem kann ebenfalls betroffen sein. Dies äußert sich häufig in Schluckbeschwerden, Lähmungen der Extremitäten und bei schwerem Verlauf in Atemlähmung.

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Nierenversagen

Eine weitere mögliche Komplikation ist ein akutes Nierenversagen, hervorgerufen durch die toxischen Effekte auf die Nieren.

Die Sterblichkeit bei unbehandelter Diphtherie liegt je nach Schweregrad der Erkrankung bei 5 bis 10 %.

Behandlungsmöglichkeiten

Eine schnelle Diagnose und Behandlung sind entscheidend für den Verlauf der Diphtherie. Die Behandlung richtet sich nach den klinischen Symptomen und umfasst in erster Linie die Gabe von Diphtherie-Antitoxin, um das zirkulierende Toxin zu neutralisieren. Zusätzlich werden Antibiotika wie Penicillin oder Erythromycin verabreicht, um die Bakterien abzutöten.

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Patienten mit schwerer Diphtherie müssen oft im Krankenhaus behandelt und isoliert werden, um die Verbreitung der Krankheit zu verhindern. In schweren Fällen kann eine Intubation notwendig sein, um die Atemwege offenzuhalten. Auch die Überwachung und Unterstützung von Herz- und Nierenfunktion sind bei schweren Verläufen wichtig.

Nachsorge

Selbst nach erfolgreicher Behandlung kann eine lange Erholungsphase notwendig sein, insbesondere wenn das Herz oder das Nervensystem betroffen waren. Auch nach einer durchgemachten Diphtherie ist eine Impfung weiterhin notwendig, da die natürliche Infektion keine dauerhafte Immunität hinterlässt.

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Ansprechpartner und Anlaufstellen

Sollten Sie oder Ihr Kind Symptome einer Diphtherie bemerken, ist der erste Ansprechpartner der Hausarzt. Bei schwereren Symptomen oder zur weiteren Abklärung sollten Sie sich an spezialisierte Einrichtungen wenden:

  • Hausarzt: Für eine erste Einschätzung und Überweisung an Spezialisten.
  • Hals-Nasen-Ohren-Ärzte: Bei Verdacht auf Diphtherie der Atemwege.
  • Krankenhäuser: Notwendig für die intensive Behandlung schwerer Fälle.
  • Gesundheitsämter und Impfzentren: Für ausführliche Informationen und Impfungen.

Fazit

Diphtherie ist eine ernstzunehmende Infektionskrankheit, die glücklicherweise durch Impfungen weitgehend verhindert werden kann. Ein umfassendes Verständnis der Symptome, Ursachen, Komplikationen und Behandlungsmöglichkeiten ist entscheidend, um die Krankheit rechtzeitig zu erkennen und effektiv zu behandeln. Die beste Prävention bleibt jedoch die regelmäßige Auffrischung der Impfung, um einen lebenslangen Schutz zu gewährleisten.

Über Patrick Sklomeit MD

Patrick Sklomeit MD ist Spezialist für ästhetisch dermatologische Chirurgie und klassische Dermatologie bei „Aesthmedic ästhetische Medizin am KaDeWe“ sowie in der „Praxis für Dermatologie und Chirurgie“ in Berlin. Seine Approbation erhielt er in Hamburg. Neben seiner operativen Tätigkeit sammelt er seit 2010 umfangreiche Erfahrung in der Notfallmedizin im Rettungsdienst. Zudem hat Patrick Sklomeit MD an mehreren Auslandsreisen als Entwicklungshelfer im Irak, in Ghana und in Marokko teilgenommen. In der Praxis kombiniert er sein umfangreiches Wissen und seine Fähigkeiten in einem hochspezialisierten und anspruchsvollen Bereich der Medizin.

Wichtiger Hinweis: Die hier bereitgestellten Informationen dienen nur zu allgemeinen Informationszwecken und ersetzen nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch einen Arzt. Bei Verdacht auf ernsthafte gesundheitliche Probleme oder bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

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