HomeNachrichtOffenes Bein - Ursachen und Behandlung von Ulcus cruris

Offenes Bein – Ursachen und Behandlung von Ulcus cruris

Ulcus cruris, auch bekannt als offenes Bein, führt zu chronischen Wunden am Unterschenkel. Welche Ursachen und Symptome gibt es und welche Therapien helfen wirklich?

Ein offenes Bein, oder Ulcus cruris, ist eine chronische Wunde am Unterschenkel oder Fuß, die trotz richtiger Wundbehandlung über vier Wochen hinaus keine Anzeichen der Heilung zeigt. Sie führt zu einem enormen Pflegebedarf und psychischer Belastung der Betroffenen.

Ursachen eines offenen Beins

Die Ursachen eines offenen Beins sind oft komplex und vielfältig. Am häufigsten liegt eine chronische Venenschwäche (CVI) vor, bei der die Venen das Blut nicht effektiv zum Herzen zurücktransportieren können, was zu Schwellungen und Gewebeschäden führt. Arteriosklerose, bei der die Arterien durch Fettablagerungen verengt sind, und Diabetes mellitus, welcher die Wundheilung beeinträchtigt, sind weitere bedeutende Risikofaktoren. Rauchen und Bewegungsmangel verschlechtern zusätzlich die Durchblutung und erhöhen das Risiko einer Wundbildung. Auch genetische Veranlagungen und Übergewicht spielen eine Rolle, da sie den Druck auf die Venen erhöhen und die Blutzirkulation beeinträchtigen.

ANZEIGE

Formen des offenen Beins

Diese Wunden werden oft durch Durchblutungsstörungen verursacht, welche die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Gewebes beeinträchtigen. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen venösem, arteriellem und gemischtem Ulcus cruris.

  1. Ulcus cruris venosum (Venenbettung): Dies ist die häufigste Form und entsteht durch eine chronische Venenschwäche. Etwa 70-80% der Fälle von offenen Beinen sind venös bedingt. Charakteristisch sind Schwellungen, Verfärbungen und verhärtete Hautstellen am Unterschenkel.
  2. Arterielles Beingeschwür: Ca. 10-20% der offenen Beine sind auf arterielle Verschlusskrankheiten zurückzuführen. Diese Ulcera treten häufig am Fußrücken oder an den Zehen auf und sind durch starke Schmerzen gekennzeichnet.
  3. Gemischt bedingt: In etwa 15-20% der Fälle liegen sowohl venöse als auch arterielle Ursachen vor.

Symptome und Anzeichen eines offenen Beins

Ein offenes Bein äußert sich durch verschiedene Symptome, die je nach Ursache variieren können. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

ANZEIGE

Zahnimplantate trotz Vorerkrankungen? Das müssen Risikopatienten wissen

Donnerstag, 26.12.2024 | 16:56

Masernimpfung: Was Sie wissen sollten

Donnerstag, 26.12.2024 | 11:13

Fibroadenome: Wie Sie mit den gutartigen Brustknoten umgehen

Mittwoch, 25.12.2024 | 16:55

Mittelohrentzündungen bei Kindern: Ursachen, Symptome und Behandlung

Mittwoch, 25.12.2024 | 15:47

Warum wachsen Hexenhaare am Kinn und wie wird man sie los?

Mittwoch, 25.12.2024 | 09:51

Echter Krupp und Pseudokrupp: Was tun bei Hustenanfällen in der Nacht?

Dienstag, 24.12.2024 | 17:28

Wie gefährlich sind Menschenbisse?

Dienstag, 24.12.2024 | 17:16

Plötzliche Rückenschmerzen: Wie Sie Blockierungen im Wirbel wieder loswerden

Dienstag, 24.12.2024 | 10:03

Erste Anzeichen von Diphtherie? So handeln Sie richtig

Montag, 23.12.2024 | 18:03

Barrieren überwinden: Psychische und seelische Behinderungen im Blick

Montag, 23.12.2024 | 14:57

  • Schwellungen und Ödeme, besonders um den Knöchel und den Unterschenkel.
  • Verfärbungen der Haut, wie bräunliche oder bläuliche Flecken.
  • Schmerz und ein Gefühl der Schwere in den Beinen, besonders nach langem Stehen oder Sitzen.
  • Schlecht heilende Wunden, bei denen selbst kleinste Verletzungen nicht abheilen.
  • Juckende und schuppende Haut, häufig bei venösem Ulcus cruris.
  • Verhärtete Hautstellen durch chronische Venenschwäche, wodurch die Haut dünn und glasig wird.

Behandlungsmöglichkeiten und Therapie eines offenen Beins

Die Behandlung eines offenen Beins richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Hier sind die wichtigsten Therapieansätze:

ANZEIGE

  1. Wundreinigung und -versorgung: Regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Wunde sind entscheidend, um Infektionen zu vermeiden und die Heilung zu fördern.
  2. Kompressionstherapie: Bei venösem Ulcus cruris ist die Anwendung von Kompressionsstrümpfen oder -verbänden essentiell, um den venösen Rückfluss zu verbessern.
  3. Medikamentöse Behandlung: Dies kann Antibiotika bei Infektionen oder spezielle Salben zur Wundheilung beinhalten.
  4. Chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen können Operationen wie Bypass-Operationen oder die Entfernung von Krampfadern notwendig sein.
  5. Optimierung der Lebensgewohnheiten: Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Rauchen können die Durchblutung verbessern und die Heilung unterstützen.
  6. Regelmäßige Hautbeobachtung und Hautpflege: Schuppige und rissige Haut erfordert besondere Aufmerksamkeit und Pflege mit speziellen Salben, um Wunden zu vermeiden.

Dauer der Abheilung

Die Dauer der Abheilung eines offenen Beins kann stark variieren und ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählen die Ursache, das Alter des Patienten und das Vorhandensein von Begleiterkrankungen. Im Durchschnitt kann die Heilung drei bis sechs Monate in Anspruch nehmen, manchmal auch länger.

ANZEIGE

ANZEIGE

Welcher Arzt behandelt ein offenes Bein?

Bei einem offenen Bein sollten Sie zunächst Ihren Hausarzt konsultieren. Dieser kann Sie an spezialisierte Fachärzte wie Phlebologen (Venenspezialisten), Angiologen (Gefäßärzte) oder Dermatologen (Hautärzte) überweisen. Auch Diabetologen sind bei diabetesbedingten Wunden oft involviert.

Neben den Ärzten spielen Pflegefachkräfte eine wichtige Rolle bei der frühzeitigen Erkennung und Diagnose von chronischen Wunden. Die Pflege von Patienten mit Ulcus cruris erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Eine gründliche Beurteilung der Wunde, der umgebenden Haut, des sozialen Umfelds und des Gesundheitszustands des Patienten ist unerlässlich, um einen geeigneten Pflegeplan zu erstellen. Der Pflegeplan umfasst folgende Aspekte:

ANZEIGE

  • Wundversorgung
  • Unterstützung bei der Schmerzkontrolle
  • Förderung der Wundheilung durch geeignete Verbandstechniken
  • Beratung und Anleitung des Patienten zur Selbstpflege

Neben der Behandlung von Ulcus cruris ist auch die Prävention neuer Wunden von großer Bedeutung. Pflegende können dazu beitragen, das Risiko von Wundkomplikationen zu verringern, indem sie die Patienten in den Bereichen Hautpflege, Bewegung und Ernährung schulen.

Fazit: Früh erkennen ist das A und O

Ein offenes Bein ist eine ernstzunehmende chronische Wunde, die eine frühzeitige und umfassende Behandlung erfordert. Durch eine gezielte Diagnose und Therapie können die Heilungschancen verbessert und Rückfälle verhindert werden. Achten Sie auf erste Anzeichen wie Hautverfärbungen und Schwellungen und suchen Sie rechtzeitig medizinischen Rat, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.

Über Anja Schönheit

Anja Schönheit verfügt über mehr als 22 Jahre Erfahrung im Krankenhausmanagement und ist derzeit als Pflegedirektorin tätig. Zu ihren wichtigsten Projekten zählt die Entwicklung des Green Hospitals in Lichtenfels, wo sie erfolgreiche Change Management Prozesse leitete. Zudem initiierte und realisierte sie als Projektleiterin den Aufbau eines Medizinstudiums in Oberfranken. Ihre berufliche Laufbahn begann sie in der Notaufnahme, wo sie unter anderem die Schlaganfallversorgung aufbaute. Anja Schönheit verfügt über eine breite pflegerische Erfahrung in der Inneren Medizin, Chirurgie, Neurologie und Geburtshilfe sowie in der Geriatrie und Palliativmedizin.

Wichtiger Hinweis: Die hier bereitgestellten Informationen dienen nur zu allgemeinen Informationszwecken und ersetzen nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch einen Arzt. Bei Verdacht auf ernsthafte gesundheitliche Probleme oder bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

Source link

LEAVE A REPLY

Please enter your comment!
Please enter your name here

RELATED ARTICLES

Most Popular

Recommended News