Ein Stürmer des VfL Bochum erzielt einen Hattrick, einer, der als Verkaufskandidat galt, schießt den FC Bayern zum Sieg, und ein “genialer Spieler” ist schon wieder dabei – die Sportschau-Elf des 18. Spieltags.
Tor – Finn Dahmen (FC Augsburg): Es war keine spektakuläre und auch keine überragende Leistung, aber die gab es am 18. Spieltag von keinem Torwart. Daher genügte eine sehr solide Leistung von Finn Dahmen beim 2:0-Sieg des FC Augsburg gegen Werder, um es in die Elf des Spieltags zu schaffen. Kein Fehler, gute Ausstrahlung: Auf Dahmen war in Bremen Verlass.
Abwehr – Hauke Wahl (FC St. Pauli): Drei Punkte und kein Gegentor, besser hätte der Nachmittag in Heidenheim für den FC St. Pauli gar nicht laufen können. Hauke Wahl, der auf dem Foto gegen Heidenheims Leonardo Scienza grätscht, war mit seinem Auftritt in der Viererkette einer der Garanten für den schon vierten Auswärtssieg der Hamburger.
Abwehr – Arthur Theate (Eintracht Frankfurt): Eintracht Frankfurt ist auf dem Weg in die Champions League, auch wenn dieser Weg künftig ohne Omar Marmoush gegangenen werden muss. Die Hessen haben ja noch Hugo Ekitiké (r.), der beim Sieg gegen Borussia Dortmund das erste von zwei Toren der Eintracht schoss. Dass es keinen Gegentreffer gab, war einer starken Leistung in der Defensive geschuldet. Auch wenn die Dortmunder in der zweiten Halbzeit meistens am Ball waren, kamen sie kaum zu Chancen, und schon gar nicht zu guten.
Arthur Theate (l.) ist stellvertretend für die Dreierkette der Frankfurter in die Elf des Spieltags berufen, denn er war wie Robin Koch in der Zentrale und Nnamdi Collins auf der rechten Seite stets auf der Höhe. Collins hatte allerdings Glück, dass es nach einem harten Zweikampf mit Jamie Gittens keinen Elfmeter gab. Auch Theate hatte eine knifflige Szene zu überstehen, als er Serhou Guirassy, die Hand auf den Arm legte und der dann fiel. Alles im Rahmen, alles im Griff.
Abwehr – Ameen Al-Dakhil (VfB Stuttgart): Zehn Monate litt Al-Dakhil unter einer Muskelverletzung. Erst im Oktober 2024 kam der vom FC Burnley gekommene Innenverteidiger zu den ersten Einsatzminuten bei seinem neuen Verein. Gegen den SC Freiburg war der Belgier dann zum ersten Mal in zwei nacheinander folgenden Bundesligspielen auf dem Platz. Al-Dakhil zeigte eine starke Leistung in der Viererkette, gewann knapp 70 Prozent seiner Zweikämpfe und war beim 4:0-Sieger am häufigsten am Ball. Von seinen Pässen kamen 89 Prozent an.
Abwehr – Anthony Rouault (VfB Stuttgart): Ecke, Kopfball, Tor. So begann das Spiel für den VfB Stuttgart, und der Torschütze war Al-Dakhils Nebenmann in der Innenverteidigung. Anthony Rouault kam in seinem 38. Bundesligaspiel zu seinem ersten Tor. Auch hinten leistete er sehr gute Arbeit. Der SC Freiburg verzeichnete während des Spiels keinen Schuss, der aufs Tor des VfB kam.
Mittelfeld – Angelo Stiller (VfB Stuttgart): Es sei “sehr früh” für Träumereien, sagte Angelo Stiller, nachdem der VfB Stuttgart durch einen 4:0-Sieg gegen den SC Freiburg auf den vierten Tabellenplatz geklettert war, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt. “Wir müssen weiter performen”, fügte Stiller an, und wenn es seinen Kollegen so gelingt, wie es dem defensiven Mittelfeldspieler mal wieder gelang, dann sind Träumereien berechtigt. Zwei Vorlagen leistete Stiller, 88 Prozent der Pässe fanden einen Mitspieler.
Mittelfeld – Leon Goretzka (FC Bayern München): Sagen wollte er nichts. Leon Goretzka genoss seine Leistung still und schwieg. “Leon hat auf die richtige Art reagiert: mit den Füßen, nicht mit Worten”, sagte Bayern Münchens Trainer Vincent Kompany über das wundersame Comeback des Mittelfeldspielers vom ersten Münchner Verkaufskandidaten zum Matchwinner. Beim 3:2 gegen den VfL Wolfsburg schoss Goretzka zum dritten Mal in seiner Karriere zwei Tore in der Bundesliga.
Mittelfeld – Florian Wirtz (Bayer Leverkusen): Es mag ein wenig langweilig sein, dass Florian Wirtz immer wieder in der Elf des Spieltags auftaucht. Aber er spielt halt auch immer wieder überragend. Beim 3:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach schoss der Nationalspieler zwei Tore und leistete eine Vorlage.
Der erste Treffer zum 1:0 war ein Hochgenuss. Wirtz nahm den Ball an und Tempo auf, dribbelte auf Kō Itakura zu und schob dem Verteidiger der Borussia den Ball durch die Beine, bevor er ihn überlegt ins Tor schob.
Trainer Xabi Alonso sagte, dass Wirtz ein “genialer Spieler” sei. Aber auch das ist ja nicht neu.
Mittelfeld – Rasmus Kristensen (Eintracht Frankfurt): Sein erstes Tor in der Bundesliga brachte nichts, das Spiel gegen den 1. FSV Mainz kurz vor Weihnachten wurde mit 1:3 verloren. Sein erster Assist in der Bundesliga brachte nun das 1:0 gegen Borussia Dortmund, erzielt von Hugo Ekitiké, und ebnete somit den Weg zum Erfolg gegen den nun schon um elf Punkte distanzierten Klub aus dem Ruhrgebiet. Wie Rasmussen über die rechte Seite sprintete und den Doppelpass mit Ekitiké spielte, ging viel zu schnell für die Dortmunder.
Angriff – Adam Hložek (TSG Hoffenheim): Mit 0:5 war die TSG Hoffenheim beim FC Bayern untergegangen, auf den Relegationsrang gerutscht, und Andrej Kramarić zerlegte danach den Klub. Sehr viel Geld habe die TSG ausgegeben, “für nichts”, ätzte Kramarić. Der teuerste Einkauf im vergangenen Sommer war Adam Hložek, der für eine Ablöse von 18 Millionen Euro vom Meister aus Leverkusen gekommen war. Die Erwartungen waren entsprechend hoch, und am 18. Spieltag wurde der Tscheche ihnen mal gerecht. Beim 3:1 gegen Holstein Kiel, dem ersten Auswärtssieg der Saison, schoss Hložek zwei Tore, zum ersten Mal in seiner Zeit bei der TSG.
Angriff – Myron Boadu (VfL Bochum): Zur Pause sah es beim besten Willen nicht danach aus, dass es ein Spieler des VfL Bochum in die Elf des Spieltags schaffen würde. Nach 16 Minuten der zweiten Halbzeit war klar, dass es Myron Boadu schaffen würde. Der Stürmer aus den Niederlanden sorgte mit einem Hattrick dafür, dass der VfL ein 0:3 aufholte und damit gegen RB Leipzig einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf holte. Boadu war plötzlich im Rampenlicht, nachdem er in den vier Bundesligaspielen zuvor nur in einer Partie für gut 20 Minuten zum Einsatz gekommen war. “Es war wie ein Traum, der wahr geworden ist”, sagte Boadu nach seiner Gala gegen Leipzig.
Die Elf des 18. Bundesliga-Spieltags von sportschau.de: