Stiftung Warentest findet drei mangelhafte Öle, viel Mittelmaß – aber auch eine sehr gute Nachricht! Hier die neuen Testergebnisse zur Qualität und zu Preisen von Olivenöl checken.
Es gibt gute Nachrichten für alle Hobbyköche, Fans der mediterranen Küche und Sparfüchse: Das Olivenöl in unseren Pfannen und Salaten wird wieder günstiger.
Und die neueste Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt: Drei der besten Olivenöle findet ihr bei Discountern mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
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- Es wurden 25 Olivenöle getestet. Davon werden sieben Stück weiterempfohlen.
- Drei der sieben guten Öle sind mit weniger als zehn Euro pro Liter relativ günstig und sind bei Aldi und Lidl erhältlich.
- Das teuerste Olivenöl (50 Euro pro Liter) schneidet mit 2,8 befriedigend ab.
- Zwei Olivenöle sind zum zweiten Mal mangelhaft.
- Im aktuellen Test liegt der Literpreis mit im Schnitt 15,40 Euro ähnlich hoch wie im letzten Test im Frühjahr 2024 (15,70 Euro) und deutlich über dem von 2022 (10,30 Euro). Aber: Die Preise sollen sinken.
- Der Einkaufszeitraum der getesteten Olivenöle lag zwischen Juli und September 2024.
Das beliebteste Speiseöl Deutschlands ist Rapsöl. Die Kollegen von ARD Marktcheck wissen, welches das beste ist:
Analyse auf Mineralölbestandteile
Rapsöl im Test: gesund, günstig, gut?
Rapsöl ist zum Braten, Backen oder für Salate beliebt – und gesünder als Sonnenblumen- oder Olivenöl. Aber ist es auch frei von Schadstoffen? Sechs Produkte in der Stichprobe.
Di.14.1.2025
20:15 Uhr
Marktcheck
SWR
Die sieben Olivenöle, die weiterempfohlen werden, schneiden mit Noten zwischen 2,1 und 2,5 ab. Hier sind die besten drei:
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Testsieger: Rewe Beste Wahl Italienisches Natives Olivenöl Extra für 15,98 Euro pro Liter. Note 2,1
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Preistipp: Aldi Cantinelle Natives Olivenöl Extra für 9,05 Euro pro Liter. Aldi bietet es nach
eigenen Angaben nun unter der Marke Bellasan mit verändertem Etikett an. Zu erkennen ist es am gleichen Abfüller: Oleificio Salvadori. Note 2,2 -
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Umweltfreundlich: Bio-Olivenöl Aldi Gut Bio (heißt jetzt: Aldi Bio) für 9,27 Euro pro
Liter. Anmerkung 2,3
Ebenfalls gut mit der Gesamtnote 2,5 sind vier weitere Öle. 15 Olivenöle fallen mit Gesamtnoten zwischen 2,6 und 3,4 immerhin in die Kategorie befriedigend.
Drei Olivenöle sind bei Stiftung Warentest mit der Note mangelhaft negativ aufgefallen.
Ein großer Kritikpunkt liegt laut Stiftung Warentest im sensorischen Urteil. Die Personengruppe, die die Olivenöle verkostet hat, notierte Merkmale wie stichig, schlammig, modrig, weinartig und ranzig.
Alle drei hätten nicht als nativ extra verkauft werden dürfen. In dieser höchsten Güteklasse erlaubt die EU-Olivenöl-Verordnung keinen einzigen sensorischen Fehler.
Das teuerste Olivenöl für 50 Euro pro Liter wird von Stiftung Warentest als einziges mit „geschmacklicher Exzellenz“ beschrieben. Leider ist es aber wie die drei mangelhaften Olivenöle stark mit Mineralölbestandteilen belastet. IMAGO Adobe Stock Fivehundredtwenty
Die Olivenöle waren außerdem mit gesättigten und aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (Mosh, mosh-ähnliche Substanzen und Moah) belastet. Dabei lagen sie über dem Orientierungswert für pflanzliche Speiseöle.
Das Öl mit der schlechtesten Bewertung von 5,5 enthielt Mosh-Gehalte, die sogar mehr als das Dreifache höher waren als der Orientierungswert – der höchste Wert aller Tests in den letzten acht Jahren.
Was können Firmen nach schlechten Testergebnissen machen?
Nach den Testergebnissen haben die Unternehmen die Möglichkeit, ihre Produkte zu überarbeiten. Die meisten Unternehmen tun das auch. Unser Artikel beruht auf den Ergebnissen der Stiftung Warentest oder Ökotest und berücksichtigt keine Nachbesserungen nach Veröffentlichung der Testberichte.
Ökotest hat ein spezielles Verfahren – nachdem alle Mess- und Testergebnisse feststehen, werden die Hersteller angeschrieben und mit dem Prüfungsergebnis konfrontiert. Dies gibt den Herstellern die Möglichkeit, sich zu äußern und gegebenenfalls ein Gegengutachten zu erstellen.
Das sind einige Möglichkeiten, Produkte nachzubessern:
1. Interne Qualitätskontrolle: Die Unternehmen können die Testergebnisse intern überprüfen und ihre eigenen Qualitätskontrollverfahren verstärken. So kann die Produktion überarbeitet werden, Lieferanten überprüft oder sogar gewechselt werden und interne Abläufe verbessert werden.
2. Produktanpassungen: Firmen können ihre Produkte gezielt überarbeiten. Dies kann bedeuten, dass sie Materialien, Produktionsprozesse oder Designelemente ändern, um die Leistung oder Sicherheit zu verbessern.
3. Kommunikation mit der Stiftung Warentest: Die Unternehmen können auch aktiv mit der Stiftung Warentest oder Ökotest in Kontakt treten, um Mängel oder Schwachstellen zu verstehen und Lösungen zu erarbeiten.
Weitere Infos könnt ihr beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) nachlesen.
Ranziges Öl deutet darauf hin, dass beschädigte Oliven oder das Öl zu lange mit Sauerstoff in Kontakt gekommen sind.
Klebrig-schlammig wird Olivenöl, wenn die Früchte bereits vor dem Pressen anfangen zu gären. Das passiert zum Beispiel, wenn es zu warm ist.
Ein modriger Eindruckwie er beim dm-Öl beschrieben wird, kommt meist von Hefen und Schimmelpilzen.
Stiftung Warentest hat auch Frische-Indikatoren von Olivenöl getestet. Die Werte sind besser als im vorherigen Test, aber noch nicht auf dem Niveau früherer Jahre. Das macht sich im Geschmack bemerkbar. IMAGO Mint Images
Die Preise für Olivenöl sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Der Hauptgrund: schwache Ernten.
Mit 15,40 Euro pro Liter liegt der durchschnittliche Preis für Olivenöl beim Test der Stiftung Warentest zwar nur 20 Cent unter dem Durchschnittspreis des letzten Tests. Jetzt gibts aber die guten Nachrichten: Olivenöl soll weiterhin günstiger werden.
„Die Trendwende zeichnete sich bereits im November 2024 ab: Bei Aldi, Lidl, Rewe und anderen Händlern war die 750-Milliliter-Flasche bis zu 3 Euro günstiger als im Sommer“, schreibt die Stiftung Warentest in ihrem Testbericht.
Und auch für die aktuelle Ernte gibt es gute Aussichten: Die EU-Kommission erwartet ein Produktionsplus von rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Klimawandel mit lang anhaltenden Hitze- und Dürreperioden hatte zuletzt für schlechtere Ernten und gesunkene Olivenölqualität gesorgt.
Die getesteten Olivenöle von Stiftung Warentest stammen überwiegend aus der EU und Ländern wie Spanien und Griechenland.
Dass auch in Deutschland Olivenöl hergestellt werden kann, hat ein Freiburger am Kaiserstuhl gezeigt:
Ihringen
Premiere in Ihringen
Erstes Olivenöl am Kaiserstuhl gepresst – und so schmeckt’s
Ihringen am Mittelmeer – könnte man meinen. Jedenfalls hat ein Freiburger dort mitten in die Reben Olivenbäume gepflanzt und jetzt geerntet.
Do.14.11.2024
12:00 Uhr
SWR1 Baden-Württemberg
SWR1 Baden-Württemberg
Mehr Produkttests von Stiftung Warentest in der Ausgabe 2/25
Für das beste Olivenöl im Küchenschrank seid ihr jetzt gewappnet – wie siehts in der Putzkammer aus? Im Test 02/2025 hat die Stiftung Warentest auch Akku-Staubschnecke getestet. Moderatorin Nicola Müntefering hat in SWR3 NOW mit Jutta Kaiser aus der SWR Wirtschaftsredaktion über die Ergebnisse gesprochen. Hört euch hier das Interview an. 👇
SWR3 NOW
22.1.2025
Stiftung Warentest: Diese Akkustaubsauger sind die besten im Test
Dauer
1:59
min
Stitfung Warentest hat in der Ausgabe 2/2025 unter anderem Akkustaubsauger und Olivenöl gestestet. In SWR3 Now hat Nicola Müntefering mit den Testern gesprochen.