Takaya Imamura arbeitete von 1989 bis 2021 für Nintendo. Er arbeitete an vielen Spielen zu Star Fox, aber eben auch an The Legend of Zelda. Einen Teil der Zelda-Reihe kann er bis heute nicht spielen.
Um welchen Teil geht es? Imamura war Object Designer bei The Legend of Zelda: A Link to the Past. Der Titel erschien 1991 für das SNES und gilt bis heute als eine der besten Zelda-Teile, die in der Vogelperspektive designt wurden.
- Der Titel wurde regelmäßig auf späteren Nintendo-Konsolen neu veröffentlicht. Darunter die Wii, Wii U, der New Nintendo 3DS und sogar für Nintendo Switch via Switch Online.
- Es gibt sogar mit A Link Between Worlds ein Sequel, das 2013 für Nintendo 3DS erschien.
- Im Gegensatz zu vorherigen Zelda-Teilen aus der Vogelperspektive konnte sich Link erstmals in 8 statt 4 Richtungen bewegen.
In A Link to the Past muss Link das tun, was er sonst auch macht: Hyrule retten, indem er Dungeons betritt und die Bosse besiegt. Durch das Betreten von Portalen kann der Held zwischen zwei Parallelwelten hin- und herreisen.
Imamura wollte das Spiel eigentlich wie ein ganz normaler Gamer angehen und hatte sich darauf gefreut, A Link to the Past nach dem Release zu genießen. Doch die Vorfreude wurde ihm gründlich verdorben.
Im neusten Teil muss nicht Link, sondern die namensgebende Prinzessin Hyrule retten:
Nintendo hat The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom vorgestellt
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Nintendo-Entwickler war nicht begeistert, als er an A Link to the Past arbeiten musste
Wieso kann er den Titel nicht spielen? In einem aktuellen Interview mit dem Edge-Magazin verriet der Entwickler, dass er „nicht sehr erfreut“ darüber war, als er verpflichtet wurde, an A Link to the Past mitzuarbeiten. Der Vorgänger habe sich so gut verkauft, dass der damalige Präsident Hiroshi Yamauchi veranlasste, dass Imamura an A Link to the Past arbeitet.
Doch damit war er unzufrieden:
Um die Wahrheit zu sagen, als ich gebeten wurde, im Zelda-Team mitzuarbeiten, war ich nicht sehr erfreut darüber. Der Grund dafür war, dass ich das Spiel genießen wollte, wenn es fertig ist, und zwar als Spieler. An dieses Gefühl kann ich mich auch jetzt noch erinnern.
Takaya Imamura, ehemaliger Artist bei Nintendo
Er war selbst großer Fan von The Legend of Zelda und wollte den Titel unbedingt spielen. Doch er musste sich mit dem anstrengenden Prozess der Qualitätssicherung auseinandersetzen, was ihm endgültig den Spielspaß nahm:
Ich erinnere mich auch daran, dass die Fehlersuche, die Qualitätssicherung, wirklich schwierig war, weil man immer wieder das Gleiche tun musste. Ich möchte dieses Spiel immer noch nicht spielen – so schwierig waren die Tests. Selbst jetzt, wenn ich nur eine Minute oder so in das Spiel springe, kommt das Gefühl zurück. Es ist wie PTSD oder so etwas.
Beim Spielen würde direkt das Gefühl zurückkehren, das Imamura bei der Qualitätssicherung hatte. Er beschreibt das Spielen von A Link to the Past wie PTSD. Dabei handelt es sich um eine posttraumatische Belastungsstörung, die durch ein traumatisches Erlebnis ausgelöst wird und negative Erinnerungen und Gefühle bei Betroffenen auslöst.
Imamura verspürt sogar 34 Jahre nach dem Release einen enormen Stress, sobald er eine Minute in A Link to the Past abtaucht. Wäre er nicht im Entwicklungsprozess eingebunden worden, hätte er den Titel wie jeder andere Spieler auch erleben können.
Ein ähnliches Gefühl könnte sich auch bei Link selbst verankert haben. Er hat nämlich ein trauriges Schicksal, das über verschiedene Teile der Reihe erzählt wird. Der Held hat dabei nicht einmal im Tod seinen Frieden gefunden: Link, der Held eurer Kindheit, hatte offiziell ein echt finsteres Ende