HomeNachrichtMagnesium, Tape, Dehnen: Orthopäde checkt Sport-Mythen

Magnesium, Tape, Dehnen: Orthopäde checkt Sport-Mythen

Magnesium gegen Krämpfe, Tape gegen Schmerzen – in Sachen Sport und Fitness gibt es so einige Tipps, um das Beste aus dem Körper herauszuholen. Aber bringen die wirklich was? Ein Orthopäde macht den Check für Muskeln, Gelenke und Knochen.

Wer regelmäßig Sport macht, weiß: Es gibt zahlreiche Tricks und Tipps, um den Körper in Bestform zu bringen. Doch nicht alle davon sind wissenschaftlich bewiesen, weiß Orthopäde Patrick Behr. Er geht den gängigsten Mythen rund um Muskeln, Knochen und Gelenke im Gespräch mit “Medscape” auf den Grund.

Mythos 1: Magnesium beugt Krämpfen vor

Sie werden oft von Krämpfen beim oder nach dem Sport geplagt? Dann hat Ihnen sicher schon mal jemand geraten, Magnesium einzunehmen. Wie Behr erklärt, gibt es für dessen Wirkung allerdings “keine Evidenz”. Er sagt: “Bei hohen Ausdauerleistungen kann es mitunter zu Elektrolytverschiebungen und Magnesiummangel mit krampfauslösender Wirkung kommen. Dies ist jedoch nur in Ausnahmesituationen der Fall, wie zum Beispiel Sport bei großer Hitze oder hoher Flüssigkeitsverlust bei Ausdauersportarten.”

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In solchen Fällen könnten tatsächlich Krämpfe aufgrund von Magnesiummangel auftreten. Dann, aber auch nur dann, wäre die gezielte Magnesiumzufuhr sinnvoll. “Dies ist jedoch weit nicht der einzige und auch nicht der häufigste Grund für Muskelkrämpfe bei Sportlern”, betont Behr. Wahrscheinlicher sei, dass der Krampf von der Muskulatur selbst komme. Etwa dann, wenn dieser nicht richtig trainiert sei. Hier helfe Training oder Dehnen.

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Mythos 2: Dehnen vor und nach dem Training ist Pflicht

Apropos Dehnen. Hier hört man häufig, man müsse die Übungen direkt vor – oder aber direkt nach dem Training durchführen, um Verletzungen vorzubeugen. Laut Behr ist der Zeitpunkt jedoch gar nicht so entscheidend: “Als Sportmediziner machen wir bei diesem Punkt keine besonderen Vorgaben.” Möglich sei eine Dehneinheit vor oder nach dem Training –  oder aber an einem ganz anderen Tag. Wichtig sei nur, diese regelmäßig durchzuführen.

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Mythos 3: Fettverbrennung beginnt erst nach 30 Minuten

Wer Sport macht, um abzunehmen, dem ist wohl dieser Merksatz ebenfalls schon untergekommen: Die Fettverbrennung beginnt angeblich erst nach einer halben Stunde. Laut Behr “ein echter Mythos”. Was stimmt: Dass der Körper erst nach einer gewissen Zeit, die Fettreserven “anzapft”. Das hängt allerdings vom Kalorienverbrauch ab – und nicht von der Zeit selbst. Eine pauschale Zeitangabe ist hier also nicht sinnvoll.

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Mythos 4: Tapes reduzieren Schmerzen beim Sport

Dieser Punkt lässt sich laut Behr nicht eindeutig klären. Denn bislang fehle Evidenz, um die tatsächliche Wirkung von Tapes zu belegen. “In unserer Praxis setzen wir viele Tapes ein, weil wir damit bisher gute Erfahrungen gemacht haben.” Das Tape scheine sowohl Muskel- und Gelenkschmerzen zu reduzieren als auch Stabilität und Muskelstimulation zu geben. Wer sich also damit gut oder besser fühlt, kann diese weiter verwenden. Allerdings müssen die Tapes dazu korrekt auf der Haut angebracht werden.

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Mythos 5: Aufwärmen senkt das Verletzungsrisiko

Der letzte Punkt ist hingegen kein Mythos. Ein Aufwärmprogramm senkt laut dem Orthopäden “definitiv” das Verletzungsrisiko. Gerade zu Beginn der Belastung sei dieses erhöht. Ein Aufwärmtraining, das die später genutzten Muskeln ansteuert, ist also sinnvoll. Und damit nicht genug: Auch ein “Cool Down” am Ende der Sporteinheit hilft dabei, das Verletzungsrisiko zu minimieren.

Das tut ein Orthopäde für seinen Rücken

Rückenbeschwerden gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen und sind ein häufiger Grund für Krankschreibungen. Sportmediziner und Orthopäde Markus Klingenberg verrät bei FOCUS online, welche Übungen und Alltagsgewohnheiten helfen, Rücken und Gelenke gesund und beweglich zu halten. Welche das sind, lesen Sie hier.

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