HomeNachrichtNeue Studie: Omega-3-Fettsäuren verlangsamen das Altern bei Senioren

Neue Studie: Omega-3-Fettsäuren verlangsamen das Altern bei Senioren

Sie sind nicht nur gesund, sie sollen sogar verjüngend wirken: Omega-3-Fettsäuren können einer neuen Studie nach das Altern verlangsamen. Was hinter den neuen Daten steckt.

Omega-3-Fettsäuren sind unter anderem in Fisch, Nüssen, Samen und deren Ölen reichlich enthalten. Für unseren Körper sind diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren unverzichtbar. Er benötigt sie beispielsweise für den Aufbau von Zellmembranen, die Kontrolle der Blutfette und Blutgerinnung. Außerdem sind Omega-3-Fettsäuren wichtig für die Hirnentwicklung. Die Fettsäuren wirken aber auch entzündungs- und schmerzhemmend und sind förderlich für die Gefäßgesundheit.

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Tierversuche und Pilotstudien legen zudem nahe, dass Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren auch das Altern bremsen und somit einen „Verjüngungseffekt“ haben könnten. Doch lassen sich die Erkenntnisse wirklich auf Menschen übertragen? Und welchen Anteil haben diese Nährstoffe jeweils an der Altersbremse?

Wie verändern Fettsäuren die DNA?

Um das herauszufinden, haben Forschende um Heike Bischoff-Ferrari von der Universität Zürich eine klinische Studie mit 777 gesunden Über-70-Jährigen aus der Schweiz durchgeführt. Diese nahmen über drei Jahre hinweg täglich ein Placebo, ein Vitamin D-Präparat mit 2000 Einheiten oder ein Fettsäuren-Präparat mit einem Gramm Omega-3 ein oder absolvierten dreimal pro Woche ein 30-minütiges Bewegungsprogramm. Drei der acht Teilnehmergruppen wurde nur eine dieser Maßnahmen zugewiesen, den übrigen Kombinationen aus zwei oder drei der Maßnahmen.

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Die Forschenden entnahmen vor, während und nach dem Studienzeitraum Blutproben und ermittelten daraus mittels spezieller Biomarker, wie sich die epigenetischen Methylierungsmuster der DNA der Probanden veränderten. Diese kleinen chemischen Anhänge an der DNA regulieren, welche Gene aktiv sind, und bestimmen damit auch mit über unsere Gesundheit und unser biologisches Alter.

Omega-3-Fettsäuren bremsen epigenetische Uhren

Das Ergebnis:

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  • Bei den Probanden, die Omega-3-Fettsäuren einnahmen, „tickten“ drei der vier untersuchten epigenetischen „Uhren“ langsamer.
  • Im Vergleich zur Placebo-Kontrollgruppe waren diese Testpersonen dadurch nach den drei Studienjahren epigenetisch betrachtet um drei bis vier Monate jünger.
  • Dieser Effekt trat unabhängig vom Geschlecht, Alter und BMI der Testpersonen auf, wie Bischoff-Ferrari und ihre Kollegen feststellten. Demnach bremsen die Omega-3-Fettsäuren die altersbedingten Veränderungen an unserem Erbgut.

„Eine Vitamin-D-Ergänzung und Bewegung (SHEP) waren hingegen nicht mit Veränderungen der Uhren verbunden“, berichtet das Team. Diese Einzelmaßnahmen hatten demnach keinen Einfluss auf das biologische Altern. Allerdings zeigten die Analysen auch: Bei den Testpersonen, die zusätzlich zu Omega-3 auch Vitamin D einnahmen und/oder das Bewegungstraining durchführten, war der Verjüngungseffekt noch ausgeprägter. Eine der vier untersuchten epigenetischen Uhren lief dadurch noch langsamer als durch Omega-3-Einnahme allein.

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Lieber gesunde Ernährung als Nahrungsergänzungsmittel

Die drei Lebensstilfaktoren – Omega-3– und Vitamin d-reiche Ernährung und Bewegung – könnten demnach in Kombination das biologische Altern verlangsamen.

Allerdings warnen Experten davor, Omega-3-Fettsäuren und Vitamine als hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, ohne vorher seinen individuellen Bedarf zu prüfen. Denn einige Studien deuten darauf hin, dass eine zu hohe Dosis Omega-3-Fettsäuren Herzrhythmusstörungen fördern könnte. Auch viele Vitamine schaden in zu hoher Dosierung mehr als sie nutzen.

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Bischoff-Ferrari und ihre Kollegen schließen aus den Befunden zudem, dass sich die jeweiligen Gesundheitseffekte der einzelnen Lebensstilfaktoren nicht nur aufsummieren, sondern gegenseitig verstärken. Wer sowohl Omega-3 als auch Vitamin D über seine Nahrung zu sich nimmt und sich zudem regelmäßig bewegt, kann demnach eine größere Wirkung auf sein Alter und seine Gesundheit erzielen als durch bloße Einnahme der beiden Substanzen.

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Mechanismus der Altersbremse noch unklar

Über welche Organe und Stoffwechselprozesse Omega-3-Fettsäuren und Co die epigenetischen Uhren verlangsamen, ist noch unklar. Die Forschenden vermuten aber, dass die jeweils zugrundeliegenden Mechanismen zusammenhängen. Diese sollen nun weiter erforscht werden. Dabei müsste auch untersucht werden, ob sich die Erkenntnisse auf Menschen aus anderen Ländern übertragen lassen. Denn das Team betont, dass die Schweizer Teilnehmenden nicht repräsentativ für alle Menschen weltweit über 70 Jahren sind.

Hinweis: Einer der Studienautoren ist der Gründer der gemeinnützigen Epigenetic Clock Development Foundation, die mehrere Patente für epigenetische Uhren (u.a. für GrimAge) lizenziert hat. Außerdem arbeitet er für Altos Labs, Cambridge, UK.

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