Alzheimer ist bisher nicht heilbar. Auch ist es schwierig den Gehirnverfall frühzeitig zu erkennen. Forscher untersuchten nun eine neue Methode hierfür, die gleichzeitig eine „neue Welt“ zur Behandlung eröffnet. Schwere Alzheimer-Stadien könnten künftig vielleicht verhindert werden.
Weltweit suchen Forschende nach Wegen, um Alzheimer zu heilen oder mindestens früh zu erkennen. Denn die häufigste Form von Demenz zeigt sich in vielen Details rätselhaft. In Deutschland leiden etwa 1,8 Millionen Menschen am Gehirnverfall.
Gehirn unzureichend über Blutgefäße ernährt
Die Ursache von Alzheimer ist noch immer unklar. Als typisch gilt der Nervenzellabbau mit Amyloid-Beta- und Tau-Ansammlungen im Gehirn. In jüngster Zeit wird jedoch die Rolle der Blutgefäße und der sogenannten „neurovaskulären Einheit“ als wichtig für den Krankheitsverlauf hervorgehoben. Das schreibt das internationale Forscherteam in ihrer in „Brain Communications“ veröffentlichten Studie.
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Sie konzentrierte sich mit ihrem Team daher in ihrer Untersuchung auf die sogenannte „neurovaskuläre Einheit“. Das ist eine komplexe Struktur im Gehirn, die den Blutfluss reguliert, um zu garantieren, dass die Neuronen alle notwendigen Nährstoffe erhalten.
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„Das Gefäßsystem und das Gehirn arbeiten zusammen, um sicherzustellen, dass das Gehirn ausreichend Energie erhält“, erklärte der klinische Koordinator der Studie, der Neurologe Bernard Meglič von der slowenischen Universität Ljubljana, in einer Stellungnahme.
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„Revolutionäre“ Entdeckung für Erforschung von Alzheimer
Wenn Blutfluss und Neuronenaktivität im Gehirn in einem schlechten Verhältnis stehen, könnte das die Ursache von Alzheimer sein. Das ist die Erkenntnis des Forscherteams. Diese Diskrepanz könnte einerseits als einfache Methode zur Diagnose genutzt werden. Andererseits könnte das ein neues Ziel für die Behandlung der neurologischen Krankheit darstellen.
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„Dies ist eine interessante Entdeckung – meiner Meinung nach eine revolutionäre –, die eine ganz neue Welt in der Erforschung der Alzheimer-Krankheit eröffnen könnte“, sagte die Autorin der Studie und Biophysikerin Aneta Stefanovska von der Lancaster University in England in einer Mitteilung. Und weiter: „Sie spiegelt höchstwahrscheinlich eine Entzündung wider, möglicherweise im Gehirn, die, wenn sie einmal erkannt ist, wahrscheinlich behandelt werden kann. Schwere Alzheimer-Stadien können so in Zukunft möglicherweise verhindert werden.“
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Das untersuchten die Alzheimer-Forschenden
Das Team verglich Alzheimer-Patienten und Nicht-Betroffene etwa gleichen Alters nach verschiedenen Kriterien. Es zeichnete etwa elektrische Aktivität des Gehirns, Sauerstoffgehalt, Herzfrequenz und Atemrhythmus auf.
„Das erste wichtige Ergebnis ist, dass die Koordination zwischen dem Herz-Kreislauf-System und der neuronalen Aktivität im Gehirn über die neurovaskuläre Einheit bei Alzheimer-Patienten dramatisch reduziert ist“, sagte Stefanovska dem Portal „Newsweek“.
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Völlig unerwartet, ergänzte die Wissenschaftlerin, ergab die Analyse des Teams auch, dass die Atemfrequenz im Ruhezustand bei Alzheimer-Patienten deutlich höher ist.
Veränderung der Dynamik im Gehirn als Marker
Insgesamt vermuten die Forscher daher: Die in der Alzheimer-Gruppe beobachteten Unterschiede könnten zu einer verringerten Sauerstoffzufuhr zum Gehirn führen. Das wiederum könnte die Beseitigung schädlicher Ansammlungen des Amyloid-Beta-Proteins schwächen.
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Warum ist das entscheidend? Amyloid-Beta bildet Ablagerungen (Plaques) zwischen Neuronen im Gehirn. Das stört die Kommunikation zwischen Nervenzellen – und gilt als Zusammenhang mit der Entwicklung der Alzheimer-Krankheit.
Die Veränderungen der neurovaskulären Dynamik können für eine frühzeitige Diagnose, als Marker des Krankheitsverlaufs und zur Bewertung der Wirkung von Maßnahmen verwendet werden, schreiben die Forschenden. Nun ist weitere Forschung notwendig, damit aus diesen Erkenntnissen tatsächlich konkrete Möglichkeiten zur Diagnose entwickelt werden – und auch, wo eine konkrete Behandlung ansetzen kann. Doch schon jetzt können Sie selbst etwas unternehmen, um Ihr persönliches Risiko für eine Demenz-Erkrankung zu senken.
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14 Maßnahmen reduzieren Ihr Alzheimer-Risiko
Mittlerweile gehen Forscher von 14 Risikofaktoren aus, die Alzheimer sowie andere Formen der Demenz begünstigen. Wer alle 14 Punkte berücksichtigt und entsprechend gegensteuert, könne sein Risiko zu erkranken erheblich reduzieren.
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Lesespitze: Wie Sie die genannten Maßnahmen umsetzen können und welcher Zusammenhang zwischen den einzelnen Punkten und der Entstehung von Alzheimer besteht, erfahren Sie ausführlich in diesem Beitrag: Großer Gehirn-Guide! 14 Maßnahmen halbieren Ihr Alzheimer-Risiko