Tel Aviv/Gaza. Die Hamas will am Mittwochabend vier tote Geiseln übergeben. Israels Ministerpräsident Netanjahu zufolge solle das ohne Demütigungen geschehen.
Vier weitere tote Hamas-Geiseln sollen am Mittwochabend an Israel übergaben werden. Israelische Medien haben nun die Namen der vier Männer veröffentlicht. Es handelt sich demnach um Ohad JahalomiAnwesend Tsachi Idan, Itzik Elgaraatat und Schlomo Mansur. Die Hamas hatte die Namen bereits genannt, die israelische Regierung und das Forum der Geisel-Familien bestätigten sie zunächst aber nicht.
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Der bewaffnete Arm der Hamas hatte angekündigt, bis Mittwoch um Mitternacht die Leichen von vier israelischen Geiseln zu übergeben. Das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bestätigte, dass die Leichen noch am Mittwoch übergeben werden sollten und teilte zudem mit, dass die Übergabe diesmal „ohne Hamas-Zeremonien“ stattfinden solle. Im Gegenzug sollen nach Angaben eines Hamas-Vertreters mehr als 600 inhaftierte Palästinenser aus israelischer Haft freigelassen werden.
Bislang 25 lebende und vier tote Geiseln gegen 1100 Palästinenser getauscht
Im Zuge der seit dem 19. Januar geltenden Waffenruhe hat die Hamas bislang insgesamt 25 lebende und vier tote Geiseln an Israel übergeben, im Gegenzug kamen mehr als 1100 Palästinenser aus israelischer Haft frei. Die vier toten Geiseln, die nun übergeben werden sollen, sind die letzten der ersten Phase des Abkommens.
Am Samstag hatte die Hamas sechs Geiseln freigelassen. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu setzte die anschließend geplante Freilassung von mehr als 600 palästinensischen Gefangenen jedoch aus und begründete dies mit der „demütigenden“ Behandlung israelischer Geiseln durch die Hamas bei deren Übergabe. Die Hamas warnte daraufhin, Israel gefährde das gesamte Waffenruhe-Abkommen.
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Mit der nun geplanten Übergabe von toten Geiseln in der Nacht ist offenbar ein Weg gefunden worden, um das weithin als unwürdig empfundene Spektakel der Islamisten abzustellen. Ein Hamas-Sprecher bestätigte indes, dass die Übergabe der vier Leichen diesmal ohne öffentliches Beiwerk über die Bühne gehen werde.
Mehr von Israel-Korrespondentin Maria Sterkl
AFP/DPA