Der Verkauf von Elektroautos ist hierzulande zuletzt stark eingebrochen. Bei BMW macht man sich deshalb Gedanken über zusätzliche Anreize für Fahrer von Verbrenner. Um den Umstieg auf ein E-Auto attraktiver zu machen ist auch die Autobahn wieder ein Thema.
E-Autos als Ladenhüter
Erst vergangenen August waren erstmals in einem Monat mehr E-Autos als Benziner in Deutschland neu zugelassen worden. Doch direkt danach brach die Nachfrage ein. Fahrzeughersteller wie Tesla werden ihre Autos nicht los, die notdürftig an Flughäfen zwischengeparkt werden. Im Januar 2024 schuf der Autovermieter Hertz aufgrund mangelnder Nachfrage 20.000 E-Mietwagen ab und ersetzte sie mit Verbrennern. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Bestellungen für E-Autos beinahe um die Hälfte.
BMW spricht sich für weitere Kaufanreize aus
Das trifft auch die deutschen Hersteller wie BMW, die massiv in die Fertigung von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen investiert haben. In einem Interview mit dem Merkur bringt der BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic nun ein paar Ideen ins Spiel, um die Kauflaune der Deutschen wieder anzukurbeln.
Demzufolge müsste nicht alles zwingend über Kaufprämien laufen, so Nedeljkovic. Es gäbe andere Möglichkeiten, um E-Autos attraktiv zu machen. Dazu gehören seiner Meinung nach auch “der privilegierte Zugang zu Innenstädten, kostenlose Parkmöglichkeiten” sowie “eine eigene Spur auf der Autobahn”. Sollten sie ständig von Elektroautos im Stau überholt werden, würden sich sicherlich viele überlegen, ob sie nicht doch umsteigen, so der Vorstand.
Autobahn erneut ein Thema
Tatsächlich hatte erst kürzlich ein anderer Vorstoß zu E-Autos und deutschen Autobahnen für hitzige Diskussionen gesorgt. Laut dem Sprecher der Gewerkschaft der Polizei NRW Michael Mertens seien elektrisch betriebene Autos nämlich ein Sicherheitsrisiko. Daher müsste ein generelles Tempolimit von maximal 130 km/h eingeführt werden.
Wie auch bei Mertens können die Aussagen von BMW-Chef Nedeljkovic zumindest diskutiert werden. Denn ob die angesprochenen Maßnahmen wirklich dazu führen würden, dass sich mehr Menschen ein E-Auto kaufen, ist mehr als fraglich.
Privilegien wie der angesprochene Zugang zu Innenstädten oder kostenloses Parken würden zudem nur Personen zugutekommen, die sich die Anschaffung eines entsprechenden E-Autos leisten können. Eine spezielle Spur für Elektroautos wäre auf zweispurigen Autobahnabschnitten wohl schon aus verkehrstechnischen Gründen schwer umsetzbar.
Was haltet ihr von den Vorschlägen? Geht die Idee einer speziellen Autobahnspur für Elektrofahrzeuge in die richtige Richtung? Oder hat BMW eine völlig falsche Vorstellung von den Gründen für die Absatzflaute bei E-Autos?
Zusammenfassung
- Bestellungen für E-Autos gegenüber Vorjahr erheblich gesunken
- Deutsche Hersteller wie BMW von Rückgang betroffen
- BMW-Vorstand Nedeljkovic schlägt alternative Kaufanreize vor
- Vorschläge umfassen privilegierten Zugang zu Innenstädten und kostenlose Parkplätze
- Auch spezielle Spuren auf Autobahnen sollen E-Autos attraktiv machen
- Privilegien für E-Auto-Käufer könnten soziale Ungleichheiten fördern
- E-Autospur auf vielen Autobahnen wohl nicht umsetzbar
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