Der am vergangenen Freitag aus Illerkirchberg abgeschobene Mann ist offenbar in Afghanistan in Haft. Das berichtet die “BILD” und beruft sich dabei auf afghanische Quellen.
Mehrere der am vergangenen Freitag nach Afghanistan abgeschobenen Straftäter sollen sich in Kabul offenbar erneut in Haft befinden. Darunter soll auch ein 31-jähriger Mann sein, der aus Illerkirchberg (Alb-Donau-Kreis) abgeschoben wurde. Das Bundesinnenministerium erklärte auf SWR-Anfrage, der Bundesregierung lägen keine eigenen Informationen dazu vor. Auf die Frage, ob der Vorfall Konsequenzen für weitere Abschiebungen habe, antwortete das Ministerium nicht.
Gefängnis in Kabul bekannt für miserable Haftbedingungen
Die abgeschobenen Straftäter sollen nach Informationen der “BILD” im Pul-e-Charkhi-Gefängnis in Kabul inhaftiert sein. Jeder Fall solle nun untersucht und vor Gericht das weitere Vorgehen entschieden werden, wird ein Talibanvertreter zitiert. Das Gefängnis ist für schlechte Haftbedingungen bekannt. Laut dem Bericht fehlt es im Gefängnis beispielsweise an Toiletten und sauberem Wasser.
Anwalt des 31-Jährigen hat keinen Kontakt zum Mandanten
Der Anwalt des 31-Jährigen will sich auf Anfrage des SWR nicht äußern. Er war in den sozialen Medien nach der Abschiebung seines Mandanten massiv persönlich angefeindet worden. Laut “Südwest Presse” hat der Anwalt seit der Abschiebung keinen Kontakt mehr zu seinem Mandanten. Der 31-Jährige hatte wegen der Vergewaltigung einer 14-Jährigen im Jahr 2019 in Illerkirchberg eine Gefängnisstrafe abgesessen. Er lebte seit seiner Freilassung wieder in der Gemeinde.