Ein Achillessehnenriss kann bei plötzlichen Bewegungen auftreten. Erfahren Sie mehr über Ursachen, Symptome und Behandlungsoptionen.
Stellen Sie sich vor, Sie sind gerade beim Tennisspielen, springen nach einem Ball und plötzlich hören Sie ein lautes Knallen – ein Gefühl als hätte Ihnen jemand einen Tritt gegen die Ferse gegeben. Sie fallen hin, und ein stechender Schmerz durchzieht Ihre Wade. Der Schreck sitzt tief, und Sie fragen sich, was passiert ist. Kann es ein Achillessehenriss sein, wie ihn auch Chelsea-Profi Hudson-Odoi erlitten hat?
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Was ist ein Achillessehnenriss?
Die Achillessehne ist die stärkste Sehne des menschlichen Körpers und verbindet die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein. Ihre Hauptaufgabe ist es, den Fuß nach unten zu drücken und ermöglicht so Gehen, Laufen und Springen. Ein Achillessehnenriss (Achillessehnenruptur) tritt auf, wenn diese Sehne reißt, oft infolge einer plötzlichen, intensiven Belastung.
Wie entsteht ein Achillessehnenriss?
Ein Achillessehnenriss entsteht meist durch eine plötzliche und starke Anspannung der Sehne. Besonders häufig geschieht dies bei sportlichen Aktivitäten mit plötzlichen Sprüngen und schnellen Richtungswechseln wie Tennis, Basketball oder Squash. Doch auch andere Faktoren können eine Rolle spielen:
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- Höheres Lebensalter: Mit zunehmendem Alter verliert die Sehne an Elastizität und wird anfälliger für Verletzungen.
- Geschlecht: Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
- Vorschäden: Vorbestehende Sehnenentzündungen (Achillodynie) oder degenerative Veränderungen erhöhen das Risiko.
- Medikamenteneinnahme: Bestimmte Antibiotika (Fluorochinolone) und Steroide können die Sehnen schwächen.
- Weitere Erkrankungen: Diabetes mellitus, Gicht und rheumatoide Arthritis sind ebenfalls Risikofaktoren.
Welche Symptome deuten auf einen Achillessehnenriss hin?
Ein Achillessehnenriss ist meist mit eindeutigen Symptomen verbunden:
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- Plötzlicher, stechender Schmerz in der Wade oder am Übergang zur Ferse.
- Ein lautes Knallen oder „Peitschenhieb“-Geräusch zum Zeitpunkt der Verletzung.
- Schwellung und Bluterguss im betroffenen Bereich.
- Funktionseinschränkungen: Das Heben des Fußes auf die Zehenspitzen ist nicht mehr möglich oder schmerzhaft.
Wie wird ein Achillessehnenriss diagnostiziert?
Ein Arzt kann oft schon durch die Schilderung des Unfallhergangs und eine körperliche Untersuchung die Diagnose stellen. Typische Anzeichen sind eine tastbare Delle an der Rissstelle und die Unfähigkeit, auf den Zehenspitzen zu stehen.
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Um die Diagnose zu bestätigen und das Ausmaß der Verletzung zu beurteilen, können bildgebende Verfahren eingesetzt werden:
- Ultraschall: Zeigt den Riss und die genaue Position der Sehnenenden.
- MRT: Bei unklarem Befund oder zur genauen Planung einer Operation.
Welche Therapien gibt es bei einem Achillessehnenriss?
Eine konservative Behandlung wird oft bei weniger aktiven Patienten oder solchen mit erhöhtem Operationsrisiko gewählt. Hierbei wird der Fuß in einer Spitzfußstellung ruhiggestellt, um die Sehnenenden zur Heilung zu bringen. Dies kann durch spezielle Stiefel oder Orthesen unterstützt werden.
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Bei aktiven Patienten oder komplexeren Rissen wird oft eine Operation empfohlen, um die Sehnenenden direkt zu vernähen. Dies kann offen oder minimalinvasiv erfolgen. Eine Operation bietet in der Regel eine stabilere Heilung und verringert das Risiko eines erneuten Risses, bringt jedoch auch Risiken wie Infektionen mit sich.
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Egal ob konservativ oder operativ behandelt, eine längere Phase der Rehabilitation ist unerlässlich:
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- Ruhigstellung: In den ersten Wochen wird der Fuß in einer fixierten Stellung gehalten.
- Physiotherapie: Frühzeitig begonnene Bewegungstherapien fördern die Heilung und stellen die Funktion wieder her.
- Schrittweise Belastungssteigerung: Nach einigen Wochen kann schrittweise mit der vollen Belastung des Fußes begonnen werden.
Wie kann man einem Achillessehnenriss vorbeugen?
Während eine absolute Sicherheit nicht garantiert werden kann, helfen folgende Maßnahmen, das Risiko zu reduzieren:
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- Regelmäßiges Training: Sanftes Kraft- und Ausdauertraining stärkt die Sehnen.
- Aufwärmen und Dehnen: Vor sportlichen Aktivitäten immer gut aufwärmen und dehnen.
- Geeignetes Schuhwerk: Tragen Sie Schuhe, die gut gepolstert und den sportlichen Anforderungen gewachsen sind.
Was ist die Prognose nach einem Achillessehnenriss?
Bei richtiger Behandlung und konsequenter Nachsorge sind die Heilungsaussichten gut. Die meisten Patienten erreichen wieder die volle Belastbarkeit und Funktionalität des Fußes. Bei Leistungssportlern kann die volle Rückkehr zur vorherigen Leistungsfähigkeit jedoch länger dauern oder eingeschränkt sein.
Generell ist nach etwa 4–6 Monaten mit einer Rückkehr zu normalen Aktivitäten zu rechnen. Für intensive Sportarten kann es jedoch bis zu einem Jahr dauern.
Fazit: Wie kann man einen Achillessehnenriss richtig behandeln?
Ein Achillessehnenriss ist eine ernsthafte Verletzung, die jedoch durch moderne Behandlungsmethoden und gezielte Rehabilitation gut zu meistern ist. Wichtig ist eine frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Therapie. Wenn Sie einen Verdacht auf einen Achillessehnenriss haben, zögern Sie nicht, einen Arzt aufzusuchen, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten.
Über Dr. Matthias Liebl
Dr. Matthias Liebl ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit umfassender klinischer Erfahrung. Nach seiner Ausbildung zum Rettungsassistenten studierte er Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und erlangte 2012 die Anerkennung als Facharzt. Er arbeitete zunächst als Oberarzt in einer Kreisklinik und wurde 2015 Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie eines städtischen Krankenhauses. Später praktizierte er drei Jahre in der eigenen orthopädischen Praxis in Nürnberg, aktuell ist er als Chefarzt in Südthüringen tätig. Dr. Liebl hat sich kontinuierlich weitergebildet und besitzt Zusatzbezeichnungen in Notfallmedizin, spezieller Unfallchirurgie und Röntgendiagnostik. Zudem ist er seit 2007 als leitender Notarzt aktiv.
Wichtiger Hinweis: Die hier bereitgestellten Informationen dienen nur zu allgemeinen Informationszwecken und ersetzen nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch einen Arzt. Bei Verdacht auf ernsthafte gesundheitliche Probleme oder bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.