In dem Papier, das der „Bild“ vorliegt, spricht Wissing von „4,3 Millionen Euro-5- und 3,9 Millionen Euro-6-Dieseln“, denen eine Stilllegung drohen könnte. Der Grund: neue Verfahren bei der Abgasmessung. Abgaswerte werden derzeit unter kontrollierten Bedingungen im Labor getestet, stationär in dafür eingerichteten Zentren. Dort werden neben den Schadstoffemissionen auch der Kraftstoffverbrauch erhoben.
Die EU plant nun Wissing zufolge eine Veränderung der Vorgehensweise. In Zukunft sollen die Abgaswerte unter „realen“ Bedingungen, heißt direkt auf der Straße, gemessen werden.
Wissing besorgt: Laut FDP-Minister droht Millionen Dieseln die Stilllegung
Wissings Sorge: Sich dabei an die geltenden Grenzwerte zu halten und das in jeder Fahrsituation, sei laut dem FDP-Verkehrsminister „nach derzeitigem Stand der Technik nicht umsetzbar und würde damit für die in Verkehr befindlichen Fahrzeuge eine nicht realisierbare nachträgliche Anforderung darstellen“, zitiert die „Bild“ aus dem Brief an von der Leyen.
Heißt im Klartext, dass dadurch „sämtliche Euro-5-Genehmigungen infrage gestellt würden“. Und eben auch für die Euro-6-Flotte Konsequenzen drohen könnten.
Über das angestrebte neue Verfahren entscheidet der Europäische Gerichtshof (EuGH) im November. Die konkreten Konsequenzen einer möglichen Umstellung des Verfahrens sind unklar. Wissing fordert von von der Leyen nun aber proaktiv eine Klarstellung noch vor der Verhandlung. Seinen Worten zufolge, „um schwerwiegende Folgen für Millionen von betroffenen Bürgern sowie die europäische Wirtschaft zu vermeiden“.