Was ist die zytoreduktive Vorphase?
Die zytoreduktive Vorphase dient der Einleitung der ALCL-Behandlung und dauert in der Regel fünf Tage. In dieser Phase werden die Medikamente Dexamethason und Cyclophosphamid sowohl intravenös als auch in Tablettenform verabreicht. Zusätzlich wird eine Chemotherapie direkt in den Nervenwasserkanal verabreicht, um die Lymphomzellen im Zentralnervensystem zu erreichen. Dazu werden Methotrexat, Cytarabin und Prednisolon eingesetzt. Ziel dieser Phase ist es, die Zahl der Lymphomzellen schrittweise und möglichst schonend zu reduzieren. Dies ist wichtig, um die Freisetzung von Stoffwechselprodukten wie Harnsäure, die die Nieren schädigen können, zu minimieren. Eine vorsichtige Steigerung der Behandlungsintensität und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sollen verhindern, dass der Zelluntergang ein bedrohliches Ausmaß erreicht.
Wie sieht die Intensivtherapie aus?
Die Intensivtherapie des ALCL besteht aus drei oder sechs intensiven Chemotherapiezyklen, die jeweils fünf Tage dauern und in kurzen Abständen wiederholt werden. Anzahl und Dauer der Zyklen richten sich nach dem Krankheitsstadium. Patienten im Stadium I, bei denen der Tumor vollständig entfernt werden konnte, erhalten drei Zyklen. Alle anderen Patienten erhalten sechs Zyklen. In jedem Zyklus kommt eine Kombination aus mehreren Medikamenten zum Einsatz, zum Beispiel Dexamethason, Methotrexat, Ifosfamid, Cytarabin, Etoposid, Cyclophosphamid, Doxorubicin und manchmal auch Vinblastin. Diese Medikamente werden systemisch über die Vene oder oral verabreicht. Ziel jeder Behandlung ist es, möglichst viele Lymphomzellen zu zerstören.