Ein stechender Schmerz, Verhärtung und Muskelkrämpfe – diese Symptome könnten auf eine Muskelzerrung hinweisen.
Was ist eine Muskelzerrung?
Eine Muskelzerrung ist eine häufige Verletzung, bei der der Muskel durch eine plötzliche Überdehnung beschädigt wird. Diese Verletzung tritt oft bei sportlichen Aktivitäten auf, kann jedoch auch im Alltag durch abruptes Anhalten oder Beschleunigen auftreten. Bei einer Muskelzerrung werden die kleinsten funktionellen Einheiten des Muskels, die Myofibrillen, über das normale Maß hinaus gedehnt, was zu kleinen Schäden führt. Diese Verletzung ist schmerzhaft, führt zu einer Verhärtung der Muskulatur und kann die Bewegungsfähigkeit einschränken.
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Symptome einer Muskelzerrung: Wie erkennt man eine Zerrung?
Die Symptome einer Muskelzerrung sind meist eindeutig und treten plötzlich auf. Das häufigste Symptom ist ein stechender oder ziehender Schmerz im betroffenen Muskel. Dieser Schmerz setzt abrupt ein und kann so stark sein, dass er die Bewegungsfähigkeit deutlich einschränkt. Eine Muskelzerrung geht oft mit einer Verhärtung des betroffenen Muskels einher, die als krampfartig beschrieben wird und sich besonders beim Bewegen des Muskels verstärkt.
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Zusätzlich zu den Schmerzen kann es auch zu einer Schwellung im betroffenen Bereich kommen. Diese Schwellung resultiert aus der Ansammlung von Gewebsflüssigkeit infolge der Verletzung. In manchen Fällen kann innerhalb weniger Stunden auch ein Bluterguss entstehen, der zu einer Verfärbung der Haut führt.
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Ein weiteres typisches Symptom ist der Muskelkrampf. Die betroffene Muskulatur kann sich dabei unkontrolliert zusammenziehen, was zu zusätzlichen Schmerzen führt. Dies tritt besonders bei Bewegungen auf, die den Muskel belasten oder dehnen.
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Die Einschränkung der Bewegungsfähigkeit ist ein weiteres charakteristisches Merkmal einer Muskelzerrung. Betroffene haben Schwierigkeiten, den verletzten Muskel zu bewegen oder zu belasten. Oft wird eine Schonhaltung eingenommen, um den Schmerz zu minimieren.
Unterschiedliche Schweregrade der Symptome
Die Schwere der Symptome einer Muskelzerrung kann variieren. Bei einer leichten Zerrung sind die Beschwerden oft mild und nehmen langsam zu. Die Schmerzen sind erträglich, und der Muskel ist weiterhin zu allen Bewegungen fähig, auch wenn er sich verhärtet anfühlt.
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Bei einer mittelschweren Zerrung nehmen die Schmerzen stärker zu. Der Muskel ist deutlich verhärtet und reagiert empfindlich auf Druck. Bewegungen sind eingeschränkt und schmerzhaft, und es kann zu Muskelkrämpfen kommen.
Eine schwere Muskelzerrung geht mit intensiven, stechenden Schmerzen einher, die plötzlich auftreten. Der Muskel ist stark verhärtet, und selbst leichte Bewegungen verursachen erhebliche Beschwerden. In diesen Fällen ist die Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt, und es tritt meist eine sichtbare Schwellung oder ein Bluterguss auf.
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Wie lange dauern die Symptome an?
Die Dauer der Symptome einer Muskelzerrung hängt von der Schwere der Verletzung ab. Leichte Zerrungen können innerhalb weniger Tage abklingen, während mittelschwere bis schwere Zerrungen Wochen oder sogar Monate benötigen, um vollständig zu heilen. In der Regel sollten die Schmerzen jedoch innerhalb von ein bis zwei Wochen deutlich nachlassen.
Es ist wichtig, den betroffenen Muskel während der Heilungsphase zu schonen und Belastungen zu vermeiden, um eine erneute Verletzung zu verhindern. Physiotherapie und ein vorsichtiges Bewegungsprogramm können die Heilung unterstützen und die Beweglichkeit des Muskels wiederherstellen.
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Muskelzerrung und Muskelkrämpfe: Was ist was?
Muskelkrämpfe sind ein häufiges Symptom bei Muskelzerrungen. Diese Krämpfe treten oft plötzlich auf und sind sehr schmerzhaft. Sie resultieren aus unkontrollierten Muskelkontraktionen, die durch die Überdehnung des Muskels ausgelöst werden. Muskelkrämpfe können sowohl während der Bewegung als auch in Ruhephasen auftreten.
Besonders häufig treten Muskelkrämpfe in der Wadenmuskulatur auf, da diese Muskeln beim Gehen und Laufen stark beansprucht werden. Aber auch andere Muskelgruppen, wie die Oberschenkel- oder Rückenmuskulatur, können betroffen sein.
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Wann sollte ich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen?
In den meisten Fällen heilt eine Muskelzerrung von selbst, und die Symptome lassen sich mit einfachen Maßnahmen wie Ruhigstellung, Kühlung und vorsichtiger Dehnung behandeln. Es gibt jedoch Situationen, in denen ärztliche Hilfe notwendig ist:
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- Wenn die Schmerzen trotz Behandlung nicht nachlassen oder sich verschlimmern.
- Wenn die Schwellung stark zunimmt oder ein großer Bluterguss entsteht.
- Wenn der betroffene Muskel nicht mehr belastbar ist oder die Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt bleibt.
- Wenn neben den Schmerzen auch Taubheitsgefühle oder Kribbeln auftreten.
Ein Arzt kann die genaue Diagnose stellen und gegebenenfalls weitere Untersuchungen wie Ultraschall oder MRT anordnen, um die Schwere der Verletzung zu bestimmen und andere Verletzungen auszuschließen.
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Checkliste: Habe ich eine Muskelzerrung?
Wenn Sie mehrere der folgenden Fragen mit „Ja“ beantworten, haben Sie möglicherweise eine Muskelzerrung und sollten einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten.
- Haben Sie plötzlich auftretende, stechende Schmerzen im Muskel?
- Fühlt sich der Muskel hart oder verhärtet an?
- Ist die Bewegungsfähigkeit des betroffenen Muskels eingeschränkt?
- Haben Sie eine Schwellung oder einen Bluterguss im betroffenen Bereich bemerkt?
- Tritt der Schmerz besonders bei Bewegung oder Belastung des Muskels auf?
- Fühlen Sie Muskelkrämpfe in der betroffenen Muskulatur?
- Verbessert sich der Schmerz durch Ruhigstellung des Muskels?
- Wird der Schmerz durch Dehnen des Muskels gelindert?
- Haben Sie Schwierigkeiten, den betroffenen Muskel zu belasten oder zu bewegen?
- Ist der betroffene Bereich druckempfindlich?
Über Dr. Matthias Liebl
Dr. Matthias Liebl ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit umfassender klinischer Erfahrung. Nach seiner Ausbildung zum Rettungsassistenten studierte er Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und erlangte 2012 die Anerkennung als Facharzt. Er arbeitete zunächst als Oberarzt in einer Kreisklinik und wurde 2015 Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie eines städtischen Krankenhauses. Später praktizierte er drei Jahre in der eigenen orthopädischen Praxis in Nürnberg, aktuell ist er als Chefarzt in Südthüringen tätig. Dr. Liebl hat sich kontinuierlich weitergebildet und besitzt Zusatzbezeichnungen in Notfallmedizin, spezieller Unfallchirurgie und Röntgendiagnostik. Zudem ist er seit 2007 als leitender Notarzt aktiv.
Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbsttherapie gedacht. Sie ersetzen keinesfalls eine fachärztliche Beratung. Bei Beschwerden, Fragen oder Unsicherheiten bezüglich des Themas Muskelzerrung sollten Sie immer eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.
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