HomeNachrichtArthrose im Knie: Sechs Maßnahmen haben TV-Ärztin Franziska Rubin geholfen

Arthrose im Knie: Sechs Maßnahmen haben TV-Ärztin Franziska Rubin geholfen

Vor schon bald zehn Jahren schaute ich nicht schlecht, als mein Orthopäde und dann auch ein Chirurg mir eine fortgeschrittene Arthrose im rechten Knie attestierten. Als Grund nannten sie bei mir eine angeborene falsche Form des Meniskus, einen Scheibenmeniskus, aber das nützte mir natürlich recht wenig. Ehrlich gesagt, war ich sehr betrübt, konnte ja kaum noch laufen, fühlte mich plötzlich sehr alt. Doch was tun?

Bis heute bin ich dem Chirurgen sehr dankbar, der mich vom OP-Tisch schubste und meinte, das bekäme ich auch mit Training stabilisiert. Und er hatte recht, es dauerte zwar ein halbes Jahr, bis die Entzündung im Knie sich legte, aber seitdem geht es meinem Knie meistens gut. Sehr gut sogar, wenn ich bestimmte Dinge beherzige. Im Folgenden lesen Sie, was Sie selber tun können und warum und wo Arthrose Frauen häufiger trifft.

So fühlt man Arthrose

Von einer Arthrose, einem Gelenkverschleiß, können prinzipiell alle Gelenke betroffen sein. Besonders häufig sind es Knie-, Hüft- oder Sprunggelenke, aber auch die kleinen Gelenke der Wirbelsäule oder das beanspruchte Daumengrundgelenk. Röntgenbefunde zeigen oft, dass der Knorpel verschwindet, sich der Gelenkspalt verändert oder der Knochen unterhalb des Knorpels dichter wird. Begleitend kommt es phasenweise zu Entzündungen im Gelenk.

Der Prozess geht mit wachsenden Schmerzen und dem Verlust der Beweglichkeit des betroffenen Gelenks einher. Eine beginnende Arthrose macht sich gar nicht bemerkbar. Schreitet der Knorpelverlust fort, schmerzt das betroffene Gelenk oder die umgebende Muskulatur bei Belastung. Später kommt es zum sogenannten Anlaufschmerz nach einer Ruhephase. Das Aufstehen nach dem Sitzen schmerzt, und verhärtete Muskeln verursachen zusätzlich Schmerzen wie auch Entzündungsprozesse.

Am Ende schmerzt das Gelenk dann sogar in Ruhe. Wichtig ist: Ein schöner Tag macht noch keinen Sommer und ein Stück fehlender Gelenkknorpel ist wie ein fehlender Pflasterstein auf der Straße, die aber weiterhin befahrbar bleibt. Verschiebt man zum Beispiel die Knieachse etwas durch orthopädische Einlagen in den Schuhen, dann kann der fehlende Knorpel an eine nicht so belastungsintensive Stelle rutschen. Knorpel nachwachsen zu lassen, gelingt bis heute übrigens leider nur für ganz kleine Defekte an den Gelenken.

Arthrose ist nicht nur eine Alterserscheinung ­– auch junge Menschen sind betroffen. Orthopäde Peter Diehl erklärt im FOCUS-Gesundheit Podcast „Auf Herz und Nieren“, was Arthrose ist und auf welche Symptome man achten sollte.

Wie hilft die Schulmedizin?

Grundsätzlich zielt die medizinische Behandlung vor allem darauf ab, ein weiteres Fortschreiten der Arthrose zu verlangsamen und Schmerzen zu beherrschen. Dies geschieht durch schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente (Ibuprofen, Diclofenac, Cortison und so weiter) mit nicht zu unterschätzenden Nebenwirkungen.

Außerdem Krankengymnastik, durch welche stützende Muskulatur aufgebaut wird. Werden die Schmerzen und Einschränkungen zu heftig – und diesen Zeitpunkt entscheidet nur der Patient – ist ein Gelenkersatz notwendig. Wichtig: Ist eine Operation unumgänglich, wählen Sie mithilfe Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes spezialisierte Kliniken mit hohen Fallzahlen und erfahrenen Operateuren aus.

Frauen: Warum und wo es sie häufiger trifft

Arthrose ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung und tatsächlich eher weiblich. Ab dem 50. Lebensjahr ist jede dritte Frau von ihr betroffen, ab dem 60. sogar jede zweite. Zum Vergleich: Bei Männern ab 50 leidet jeder vierte, ab 60 jeder dritte an Arthrose.

Besonders häufig ist bei Frauen die Fingergelenksarthrose: 65 Prozent der 65-Jährigen leiden an der sogenannten Heberden-Arthrose (Frauen sechs- bis achtmal häufiger als Männer). Hier verschleißen zuerst die Fingerendgelenke, zum Teil mit Schmerzen und „Heberden-Knoten“, kleinen Knübbelchen an den Seiten der Finger durch Knochenauswachsungen.

Sterben Rhizarthrose im Daumensattelgelenk äußert sich durch Schmerzen beim Greifen und Halten, aber auch auf Druck, und sie kommt in und nach den Wechseljahren bis zu zehnmal häufiger vor als bei Männern. Die Kniegelenksarthrose: Beim Knie wird der Geschlechterunterschied auch besonders deutlich, knapp 63 Prozent der Knieoperationen finden bei Frauen statt. Bei ihnen stellen sich danach häufiger Komplikationen ein.

Gründe hierfür liegen in der Anatomie von Frauen, den laxeren Bändern, den eher x-förmigen Beinen, den kleineren Knien und dem von Natur aus dünneren Knorpel. Außerdem die Tatsache, dass wir älter werden als Männer, weniger Muskeln haben, die die Gelenke stützen, und es nach den Wechseljahren zu einem Östrogenmangel kommt. Deshalb ist Sport oder Bewegung das A und O für arthrotische Gelenke. Die Kunst ist es, so schmerzarm zu sein, dass man das Gelenke benutzen und beüben kann. Dazu kann es auch mal wichtig sein, regelmäßig Schmerzmedikamente zu nehmen.

Arthrose im Knie: 6 Dinge haben mir geholfen

1. Kurkuma und Ingwer

Gegen Entzündungen und Schmerzen helfen Kurkuma und Ingwer, was in zahlreichen Studien nachgewiesen werden konnte. Curcumin und Gingerole können wie Schmerzmittel wirken, aber ohne Nebenwirkungen. Ich habe mir Lieblingsrezepte mit viel Kurkuma und Ingwer ausgesucht und jeden Tag eines davon gekocht.

2. Kreuzkümmel, Muskat und Koriander

Ich habe mir außerdem eine Gewürzmischung aus Kreuzkümmel, Koriander und Muskatnuss hergestellt: 50 Gramm gemahlener Kreuzkümmel sowie Koriandersaat und fünf Gramm Muskatnuss. Jeweils eine kleine Messerspitze der Gewürzmischung (nicht mehr!) habe ich mit etwas Pflanzenöl zweimal täglich unter mein Essen gemischt.

3. Verzicht auf Fleisch- und Wurstwaren

Auf tierische Produkte, vor allem Fleisch- und Wurstwaren, habe ich weitgehend verzichtet. Sie sind reich an Arachidonsäure, die Entzündungsprozesse in den Gelenken anfeuert.

4. Akupunktur

In der Traditionellen Chinesischen Medizin sehe ich viele hilfreiche Möglichkeiten, bei Arthrose den Verlauf zu verbessern. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten der Behandlung. Mein TCM-Arzt setzt nicht nur Nadeln, sondern behandelt auch mit chinesischen Kräutern (meist in Form von Tees) und Kräuter-Handbädern, beispielweise bei Fingerarthrose.

5. Kohlaplams

Eine Kohlauflage kann die Schmerzen im Kniegelenk lindern: Sie wirkt kühlend, abschwellend, entzündungshemmend und entgiftend. Die Wirkung der Wickel führen Wissenschaftler auf die entzündungshemmenden Inhaltsstoffe Flavonoide und Glycosinolate des Kohls zurück.

Ich lege bei jeder Anwendung frische Blätter auf. Bei Schmerzen setze ich diese Auflage ein- bis zweimal täglich ein. Dazu nehme ich zwei bis drei große Blätter von einem Kohlkopf ab, schneide die Mittelrippe heraus und drücke die Blätter auf der Arbeitsfläche oder einem Kunststoffbrett mit einer Glasflasche oder einem Fleischklopfer an, bis Flüssigkeit austritt. Ein Nudelholz oder Holzbrett würde den Saft aufsaugen. Die Kohlblätter lege ich überlappend um das schmerzende Gelenk und umwickle sie mit Frischhaltefolie, damit der Saft nicht ausläuft. Mit einer Mullbinde oder einem Tuch fixieren. Die Auflage lasse ich ein bis zwei Stunden einwirken. Für die Anwendung auf kleineren Gelenken den Kohl in entsprechend kleine Streifen schneiden und ebenfalls dachziegelartig auflegen.

6. Bewegung

Abnehmen ist natürlich auch ein wichtiges Thema insbesondere für Arthrosen der Hüfte und Beine. Als das für mich beste und stabilisierende Knie-Training hat sich das tägliche Laufen mit meinem Hund bewährt. Sitzen hingegen ist Gift. Deshalb muss ich jetzt gleich mal los… Ihnen auch einen schönen Tag!

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