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Auch Schlanke haben intermuskuläres Fett – das erhöht ihr Risiko für einen Herzinfarkt

Bei intermuskulärem Fett handelt es sich nicht um das typische Fett direkt unter der Haut, sondern um versteckte Fettpolster in den Muskeln. Davon können auch Menschen betroffen sein, die eigentlich als schlank gelten. Forscher der renommierten Harvard Medical School in Boston, USA, haben die Auswirkungen dieser Fettart auf die Gesundheit untersucht, speziell auf das Risiko für Herzprobleme. Ihre Studie erschien im Januar 2025 im Fachmagazin „European Heart Journal“.

Die Forscher fanden heraus: Menschen mit Fettpolstern in den Muskeln haben ein höheres Risiko, aufgrund eines Herzinfarkts im Krankenhaus zu landen sowie an einem Herzinfarkt oder Herzversagen zu versterben – und zwar unabhängig von ihrem Body-Mass-Index (BMI). Dieser setzt das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körpergröße und ist ein verbreiteter Richtwert, um einen Menschen als normal-, unter- oder übergewichtig einzustufen.

Probanden mit Brustschmerzen untersucht

Die Studie aus Harvard umfasste rund 670 Männer und Frauen, die wegen Brustschmerzen oder Kurzatmigkeit in einer Klinik in Boston behandelt worden waren. Die Probanden waren im Schnitt 63 Jahre alt und hatten bis dato keine Probleme mit verstopften Arterien. Die Forscher ermittelten das Verhältnis von Fett und Muskeln der Probanden, den sogenannten Fettmuskelanteil, unter anderem mittels Computertomographie-Scans.

Sie begleiteten die Patienten sechs Jahre lang, um zu dokumentieren, ob sie in diesem Zeitraum noch einmal wegen eines Herzinfarkts oder Herzversagens im Krankenhaus landeten oder sogar daran verstarben.

Die Erkenntnis des Forscherteams: Menschen mit mehr Fett in den Muskeln hatten häufiger Schäden an den winzigen Blutgefäßen, die das Herz versorgen. Der Fachbegriff hierfür ist koronare mikrovaskuläre Dysfunktion, kurz CMD. Außerdem wurden sie häufiger wegen einer Herzerkrankung behandelt und verstarben auch häufiger daran. Bei jeder Steigerung des Muskelfettanteils um ein Prozent stieg das Risiko für CMD um zwei Prozent und das Risiko für eine schwere Herzerkrankung um sieben Prozent, unabhängig von anderen bekannten Risikofaktoren und dem Body-Mass-Index. Unter der Haut gespeichertes Fett erhöhte dieses Risiko nicht.

BMI bei der Prognose von Herzkrankheiten umstritten

Um sich das sogenannte intermuskuläre Fett besser vorstellen zu können, zieht die Europäische Gesellschaft für Kardiologie in einer Pressemitteilung zur Harvard-Studie das Beispiel eines Rindersteaks heran. Darin ist diese Art von Fett in dicken Adern zwischen den einzelnen Muskelpartien zu sehen und sorgt für eine Marmorierung des Fleischstücks. Beim Anbraten wird intermuskuläres Fett von Fleischliebhabern besonders geschätzt. Über die Auswirkungen dieser Art des Körperfetts auf die Gesundheit von Menschen ist bislang noch wenig bekannt.

Intermuskuläres Fett findet sich in den meisten Muskeln des Körpers, seine Menge kann aber von Mensch zu Mensch stark variieren, erklärt Viviany Taqueti, Dozentin an der Harvard Medical School. Sie hat die Studie geleitet.

Die Erkenntnisse ihres Team zeigen, dass bestehende Messgrößen wie der Taillenumfang oder der Body-Mass-Index (BMI) nicht ausreichen, um zu bewerten, wie sehr sich der Anteil des Körperfetts einer Person auf deren Gesundheit auswirkt. Um Ihren BMI zu berechnen, teilen Sie Ihr Gewicht durch das Quadrat Ihrer Körpergröße: BMI = kg/m²

  • BMI unter 18,5: Untergewicht
  • BMI 18,5 Bus 24,9: Normalgewicht
  • BMI 25 bis 29,9: Übergewicht
  • BMI über 30: Adipositas

Studienleiterin Taqueti erklärt hierzu: „Fettleibigkeit ist heute eine der größten globalen Bedrohungen für die kardiovaskuläre Gesundheit , doch der Body-Mass-Index – unser wichtigster Maßstab zur Definition von Fettleibigkeit und als Schwellenwert für Interventionen – bleibt ein umstrittener und fehlerhafter Indikator für die kardiovaskuläre Prognose.“

Fünf Regeln schützen Ihr Herz Herz

Kardiologe Michael Böhm nennt fünf wichtige Alltagsregeln, die Ihr Herz gesund halten:

1. Herz-Regel: Werden Sie rauchfrei!

2. Herz-Regel: Integrieren Sie Mini-Bewegungen in den Alltag, etwa Treppen steigen statt den Aufzug nehmen!

3. Herz-Regel: Bewegen Sie sich zweimal 15 Minuten pro Tag flott!

4. Herz-Regel: Ernähren Sie sich ausgewogen, dann ist auch mal Fast Food erlaubt!

5. Herz-Regel: Checken Sie regelmäßig Ihre Cholesterin- und Blutdruckwerte!

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