Die australische Regierung hat ein Verbot für den Einsatz von Produkten und Webdiensten des russischen Sicherheitsunternehmens Kaspersky in allen staatlichen Behörden ausgesprochen. Das Unternehmen kritisiert den Schritt als politisch motiviert.
Sicherheitsbedenken: Australien verbannt Kaspersky
Dieser Schritt, der auf einer detaillierten Bedrohungs- und Risikoanalyse basiert, reiht sich in eine wachsende Anzahl von Ländern ein, die ähnliche Maßnahmen gegen das Unternehmen ergriffen haben. Zuletzt hatte Google bekannt gegeben, Kaspersky aus dem Play Store zu entfernen.
Das australische Innenministerium hat nun eine offizielle Verordnung erlassen, in der es heißt, dass die Nutzung von Kaspersky-Produkten ein inakzeptables Sicherheitsrisiko für die australische Regierung darstellt. Diese Risiken beinhalten Bedrohungen durch ausländische Einmischung, Spionage und Sabotage. Alle Regierungsbehörden sind verpflichtet, bis zum 1. April 2025 sämtliche Kaspersky-Software von den Systemen zu entfernen und zukünftige Installationen zu verhindern. Diese Entscheidung folgt einem ähnlichen Verbot in den USA, das im Juni 2024 in Kraft trat.
Vorwürfe und internationale Bedenken
Kaspersky sieht sich seit 2015 schweren Vorwürfen ausgesetzt, enge Verbindungen zur russischen Regierung zu unterhalten. Diese Anschuldigungen, die von westlichen Medien sowie der US-Regierung erhoben wurden, haben das Vertrauen in das Unternehmen nachhaltig beeinträchtigt.
In Deutschland gibt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ebenfalls Warnungen bezüglich der Verwendung der Software heraus. Kaspersky zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung und bezeichnete die Maßnahmen als politisch motiviert, da keine technische Bewertung ihrer Produkte stattgefunden habe und konkrete Beweise fehlten.
Transparenz-Bemühungen bleiben wirkungslos
Um den wachsenden Bedenken entgegenzuwirken, initiierte Kaspersky eine “globale Transparenzinitiative”. Im Rahmen dieser Initiative verlagerte das Unternehmen seine Kerninfrastruktur und Kundendaten für Nordamerika und Europa von Russland in die Schweiz und eröffnete Transparenzzentren in mehreren Ländern.
Diese sollen es Behörden und Regulierungsstellen ermöglichen, Einblick in den Quellcode und Unternehmenspraktiken zu erhalten.
Chronologie der Kaspersky-Verbote weltweit
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2017 2017
Die USA verbieten die Installation von Kaspersky-Software auf Behördengeräten
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2022
März
Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor dem Einsatz von Kaspersky-Software seit dem Überfall auf die Ukraine
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2024 1. Juni
Die US-Regierung verkündet ein umfassendes Verbot für Kaspersky-Produkte in den USA
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2024 2. Juli
Verkauf von Kaspersky-Software an Unternehmen und Verbraucher in den USA wird untersagt
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2024 2. Juli
Kaspersky beginnt mit dem schrittweisen Abbau seines US-Geschäfts und entlässt US-Mitarbeiter
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2024 1. September
Kaspersky darf keine Updates mehr für US-Kunden bereitstellen
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2024 1. September
Der Weiterverkauf von Kaspersky-Produkten in den USA wird verboten
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2025
21. Februar
Die australische Regierung verbietet die Installation von Kaspersky-Software auf Regierungs-PCs sowie den Einsatz von Kaspersky-Web-Diensten
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2025 2. April
Frist für australische Regierungseinrichtungen, Kaspersky-Produkte zu identifizieren, zu entfernen und deren zukünftige Nutzung zu verhindern
Trotz solcher Bemühungen konnte Kaspersky das Vertrauen der Regierungen nicht zurückgewinnen, insbesondere seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Auswirkungen auf den Privatsektor
Obwohl das Verbot derzeit nur Regierungsbehörden betrifft, sendet es ein starkes Signal an den privaten Sektor. Für Kaspersky stellt die Entscheidung Australiens einen weiteren Rückschlag dar, der die Bemühungen des Unternehmens, international Vertrauen wiederherzustellen, erschwert.
Was denkt ihr über Australiens Entscheidung? Sind solche Verbote gerechtfertigt oder übertrieben? Teilt eure Gedanken in den Kommentaren – wir sind gespannt auf eure Meinungen zu diesem kontroversen Thema!
Was bedeutet das Kaspersky-Verbot?
Die australische Regierung hat ein umfassendes Verbot für alle Kaspersky-Produkte und Webdienste auf Regierungssystemen erlassen. Bis zum 1. April 2025 müssen sämtliche Kaspersky-Installationen von allen staatlichen Systemen und Geräten entfernt werden.
Begründet wird dieser Schritt mit einem “inakzeptablen Sicherheitsrisiko” durch mögliche ausländische Einmischung, Spionage und Sabotage. Die Behörden müssen nicht nur bestehende Software entfernen, sondern auch künftige Installationen verhindern und dies dem Innenministerium melden.
Welche Länder haben bereits verboten?
Die USA haben bereits 2017 Kaspersky auf Regierungssystemen verboten und 2024 ein komplettes Verkaufsverbot erlassen. Als Reaktion darauf hat Kaspersky seine US-Aktivitäten eingestellt und die Kundenbasis an UltraAV verkauft.
In Deutschland warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor dem Einsatz der Software. Auch in verschiedenen anderen europäischen Ländern ist die Nutzung auf Regierungssystemen seit Jahren untersagt.
Wie reagiert Kaspersky?
Kaspersky zeigt sich von der Entscheidung enttäuscht und kritisiert besonders, dass keine technische Bewertung ihrer Produkte stattgefunden hat. Das Unternehmen betont, dass die Entscheidung politisch motiviert sei und ohne Vorwarnung oder Möglichkeit zur Stellungnahme getroffen wurde.
Als Reaktion auf frühere Bedenken hatte Kaspersky bereits 2018 damit begonnen, die Daten australischer Nutzer in die Schweiz zu verlagern und Transparenzzentren einzurichten, wo Interessenten den Quellcode der Produkte prüfen können.
Gilt das Verbot auch für Privatnutzer?
Nein, das Verbot betrifft ausschließlich Regierungseinrichtungen und staatliche Systeme. Privatanwender und Unternehmen können Kaspersky-Produkte weiterhin nutzen.
Allerdings sendet die australische Regierung mit dieser Entscheidung ein deutliches Signal an Betreiber kritischer Infrastrukturen und andere Organisationen bezüglich der eingeschätzten Sicherheitsrisiken der Kaspersky-Produkte.
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Zusammenfassung
- Australien verbietet Kaspersky-Produkte in Regierungsbehörden bis 1. April 2025
- Die Entscheidung basiert auf Bedrohungsanalyse und internationalen Bedenken
- Kaspersky kritisiert das Verbot als politisch motiviert, ohne technische Bewertung
- Unternehmen startete Transparenzinitiative und verlagerte Daten in die Schweiz
- Bedenken wegen möglicher Verbindungen zur russischen Regierung seit 2015
- USA und Deutschland haben bereits ähnliche Maßnahmen ergriffen
- Das Verbot sendet ein starkes Signal an den privaten Sektor
Siehe auch: