Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gab es am Freitagabend nach Angaben von Behörden einen Anschlag. Es gibt mehrere Tote und Verletzte.
Die Behörden in Sachsen-Anhalt gehen von einem mutmaßlichen Anschlag aus. Laut Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen – ein Erwachsener und ein Kleinkind. Außerdem soll es mindestens 70 Verletzte geben – darunter 15 schwer.
Mutmaßlicher Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg – das wissen wir bisher:
- Das Auto ist laut Polizei gegen 19 Uhr „mindestens 400 Meter“ über den Weihnachtsmarkt gefahren.
- Der Fahrer wurde festgenommen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff sagte, es handele sich um einen seit 2006 in Deutschland lebenden Arzt aus Saudi-Arabien.
- Für die Tat soll er einen schwarzen BMW angemietet haben.
- Der Verdächtige ist nach bisherigen Erkenntnissen ein Einzeltäter und war den Behörden nicht als Islamist bekannt.
SWR3 hat mit Thomas Melchior gesprochen, der als Augenzeuge in Magdeburg vor Ort war, als das Auto in die Menschenmenge fuhr:
Trauerfeier am Samstagabend
Am Samstagabend soll es um 19.00 Uhr im Dom von Magdeburg eine Gedenkstunde geben. Man wolle Betroffenen, Angehörigen und allen anderen Bürgern eine Möglichkeit zum Trauern geben, sagte die Magdeburger Oberbürgermeisterin Simone Borris am Abend unter Tränen vor Journalisten. „Wir werden eine lange Zeit zum Trauern brauchen“, sagte sie sichtlich fassungslos. „Wir werden das alles umfassend aufarbeiten.“
Bestürzung und Anteilnahme
Einige Bundespolitiker zeigten ihre Anteilnahme. Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb auf X: „Die Meldungen aus Magdeburg lassen Schlimmes erahnen.“ Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen. „Mein Dank gilt den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden.“ Am Samstag möchte sich Scholz ein Bild von der Lage vor Ort machen, teilte Haselhof mit. „Der Kanzler wird morgen vorbeischauen und hier mit uns die Lage bewerten und auch sicherlich mit uns gemeinsam nicht nur trauern, sondern auch entsprechend Maßnahmen besprechen, die notwendig sind.“
Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sprach von „furchtbaren Nachrichten aus Magdeburg, wo Menschen die Adventszeit in Frieden und Gemeinschaft verbringen wollten.“ Auch Friedrich Merz, Kanzlerkandidat der Union, äußerte seine Anteilnahme: „Das sind sehr bedrückende Nachrichten aus Magdeburg“, schrieb er auf X. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ich danke allen Einsatzkräften, die sich vor Ort um die Verletzten kümmern.“
Hier berichtet die Tagesschau:
Tote und Verletzte
Was ist über den Anschlag in Magdeburg bekannt?
Nach der Festnahme eines Mannes laufen die Ermittlungen zum Anschlag in Magdeburg. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident sprach in den tagesthemen von einer “furchtbaren Tragödie”. Wa…
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