HomeNachrichtAuto-Papst erwartet neue Preiswelle 2025 – CO2-Regulierung wirft Schatten voraus

Auto-Papst erwartet neue Preiswelle 2025 – CO2-Regulierung wirft Schatten voraus

Die Kaufzurückhaltung spüren die Verkäufer bei den Verbrennern, und die Verbrenner machen das breite Volumen aus. „Wenn der Absatz von Verbrennern stockt, werden die Finanz- und Produktionschefs der Autobauer nervös“, erläutert Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center Automotive Research (CAR). Denn wenn die Bänder nicht laufen, entstehen automatisch Verluste.

Um den Absatz anzukurbeln, seien die Rabatte für Verbrenner im Oktober im Schnitt leicht auf 16,5 Prozent gestiegen. Für die kommenden Monate rechnet er mit einem weiteren Anstieg der Rabatte und Verkaufsförderungsaktionen.

Bei E-Autos eine andere Tendenz

Bei den Elektroautos war die Entwicklung im Oktober gegenläufig. Der Rückgang der Rabatte für Elektroautos ist vor allem auf den BMW Mini Cooper Electric Essential Trim E 135 kW zurückzuführen. Der Einstiegspreis für den Mini wurde um 4.750 Euro auf 28.150 Euro gesenkt. Rabatte gibt es beim neuen Elektro-Mini so gut wie keine, ein übliches Phänomen.

Gleichzeitig senkt Mini übrigens auch den Listenpreis für die vergleichbare Verbrennerversion des neuen Mini, hier allerdings nur um 750 Euro auf jetzt 28.150 Euro. Damit stellt sich BMW mit seiner Preis- und Konditionenstrategie sehr geschickt auf die strengeren CO2-Regulierungen der EU ab 2025 ein, meint Dudenhöffer.

Rabatte können täuschen

„Der Autokäufer freut sich über Schnäppchen, aber Rabatte können den Blick auf die Realität vernebeln“, so Dudenhöffer. Wird der Listenpreis vorher erhöht, verlieren die schönsten Rabatte ihren Reiz. Umgekehrt gilt für Elektroautos: Niedrige Rabatte sagen wenig aus, wenn die Listenpreise sinken.

Und gleich fünf Elektroautos aus den Top 20 von CAR-Research haben im Oktober ihre Listenpreise gesenkt: Opel Corsa (minus 1265 Euro), MG ZS (minus 2000 Euro), Mini Cooper (minus 4750 Euro), Tesla Model 3 (minus 2500 Euro) und VW ID 3 Pure (minus 3570 Euro).

Preisabstand Elektroauto zum Verbrenner schrumpft weiter

Die Preissenkungen bei Elektroautos wirken sich auf die wichtigen Transaktionspreise aus, also den Preis, den der Kunde tatsächlich für das Neufahrzeug bezahlt: Listenpreis minus Rabatt. Abbildung 2 zeigt die Entwicklung.

So hat sich der Preisabstand zwischen Verbrenner und BEV im Oktober auf 6584 Euro verringert, das sind rund 20 Prozent. Auch in den kommenden Monaten ist mit einer weiteren Verringerung der Preisdifferenz zu rechnen – Elektroautos werden relativ gesehen günstiger. Hauptgrund sind die strengeren CO2-Vorschriften für Neuwagen von durchschnittlich 94 g CO2/km ab 2025.

Schärfere CO2-Anforderung lösen Preiswelle im deutschen Automarkt aus

„Schon jetzt zeichnet sich ab, dass mit dem Jahr 2025 eine neue Preiswelle auf die Autokäufer in Deutschland zukommt“, sagt Dudenhöffer. Dies zeigt sich an den Verbrennerpreisen der letzten Monate in Abbildung 2. So ist der durchschnittliche Verbrenner aus unserer Top-20-Auswahl in den letzten vier Monaten im Transaktionspreis um 730 Euro oder 2,2 Prozent gestiegen.

Bei einem Marktanteil von über 75 Prozent werden die Autokäufer auch im nächsten Jahr nicht Schlange stehen. Der Trend zu älteren Fahrzeugen auf dem deutschen Automarkt wird sich fortsetzen.

Fazit: Der Automarkt wird auch 2025 schwierig bleiben. Dies ist auch eine Folge der CO2-Regulierung. Klimaschutz kostet Geld, und das werden die Autokäufer 2025 im Portemonnaie spüren.

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