Wie hilft Psychotherapie bei PTBS?
Im Mittelpunkt der Behandlung einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) steht die Psychotherapie. Dabei stehen dem Therapeuten verschiedene Ansätze zur Verfügung, um dem Patienten zu helfen, belastende Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen zu erkennen und zu bearbeiten. Die Therapie wird im Einzelsetting durchgeführt, kann aber auch durch zusätzliche Gruppensitzungen ergänzt werden. Zu den Schlüsselelementen einer wirksamen Psychotherapie gehört die Psychoedukation. Dabei wird dem Patienten vermittelt, was im Gehirn und im Körper passiert, wenn er ein Trauma erlebt. Parallel dazu bringt der Therapeut dem Patienten Stabilisierungstechniken bei, damit er lernt und erkennt, dass er sich selbstwirksam aus belastenden emotionalen Reaktionen “herausarbeiten” kann. Danach geht es um das Erlernen der Fähigkeit, Auslöser zu erkennen und mit Symptomen umzugehen.
Dabei können erfahrene und ausgebildete Traumapsychotherapeuten verschiedene Ansätze anwenden. Elemente sind sowohl die (kognitive) Verhaltenstherapie als auch die Tiefenpsychologie. Für beide Ansätze gelten die folgenden Phasen:
- Stabilisierungsphase: Ziel ist es, dass der Patient stabil im Hier und Jetzt, also in der Gegenwart, leben kann. Um das zu erreichen, sind Stabilisierungstechniken, eine medikamentöse Behandlung und die Psychoedukation essenziell.
- Exposition: Die Traumakonfrontation hilft den Patienten, Ängste und andere belastende Emotionen zu bewältigen. Sie muss unter “sicheren” Bedingungen stattfinden, in der Regel in einer Klinik. Mögliche Techniken sind die EMDR (Eye movement Desensitation and Reprocessing), Bildschirmtechniken und das Schreiben unter therapeutischer Anleitung. Diese Umstrukturierung hilft, das Trauma “realistisch” einzuordnen und z.B. Schuld- oder Schamgefühle zu bearbeiten. Ziel der Traumatherapie sollte sein, dass die Betroffenen ihren Frieden mit Ereignissen finden, die so nicht hätten passieren sollen.
Medikamentöse Therapie: Unterstützung durch Antidepressiva
Die Behandlung der PTBS kann durch Medikamente unterstützt werden. Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) zur Behandlung der PTBS zugelassen. SSRIs können helfen, mit Symptomen wie Traurigkeit, Angst, Wut und emotionaler Taubheit umzugehen. Sie werden häufig in Verbindung mit einer Psychotherapie verschrieben, können aber auch zur Behandlung spezifischer PTBS-Symptome eingesetzt werden. Es können auch “off-label”-Medikamente eingesetzt werden, die sich als hilfreich erwiesen haben, aber nicht nach den Leitlinien zugelassen sind.