Der blaue Riese steckt in der Krise. Auch das bisher so erfolgreiche Marktsegment der Datencenter-Chips befindet sich auf einer steilen Talfahrt. Dass man das Rudern schnell herumrei�en kann, scheint angesichts der Lage eher unwahrscheinlich.
Intels CPU-Abs�tze im Sinkflug
Es sind harte Wochen und Monate f�r Chip-Riese Intel. Schon seit einiger Zeit l�uft es alles andere als rund bei dem Unternehmen. Seit dem Ende der Corona-Pandemie scheint es nur noch abw�rtszugehen, und das in allen Bereichen. Zuletzt zeichnete eine umfassende Analyse durch das Wall Street Journal ein d�steres Bild. Intel verliert in rasender Geschwindigkeit in allen Bereichen seine Vormachtstellung. So auch bei CPUs f�r Datenzentren.
In diesem Segment konnte Konkurrent AMD mit seinen Epyc-Prozessoren erstmals die Xeon-Dominanz brechen und mehr Einheiten verkaufen. Das liegt unter anderem am massiven Einbruch von Intels Absatzzahlen in diesem Bereich.
Das zeigen die Daten des auf die Halbleiter- und KI-Branche spezialisierten unabh�ngigen Forschungs- und Analyseunternehmens SemiAnalysis auf X. So hat sich die Zahl der verkauften Intel-Server-Chips innerhalb von drei Jahren mehr als halbiert und ist auf dem tiefsten Stand seit 14 Jahren angekommen.
Zuletzt ging es bei Intel steil bergab
Goldene Zeiten dank der Cloud
Aufgrund des starken Anstiegs des Bedarfs an Cloud-Rechenzentren Mitte der 2010er-Jahre explodierten Intels Abs�tze. Zudem hatte Team Blue zu diesem Zeitpunkt so gut wie keinerlei ernst zu nehmende Konkurrenz. Erst 2019 trat AMD auf die Bildfl�che und konnte erstmals eine kleine Delle in Intels Verkaufszahlen hinterlassen. Mit der Corona-Pandemie und dem dadurch erneut gestiegenen Bedarf an Cloud-Diensten erzielte man in den Jahren 2020 und 2021 abermals Rekorde. Dann begann jedoch der Abstieg.
Intel verpasst den Anschluss
Zum einen stellte AMD 2022 seine Epyc-CPUs der vierten Generation vor, die mit ihren 96 Kernen alle damaligen Xeon-Varianten hinter sich lie�en. Zum anderen gab es eine Entwicklung hin zu KI-Servern, die vor allem auf GPUs als Beschleuniger setzen und weniger CPUs ben�tigen. Auf diesem Gebiet hinkt Intel seiner Konkurrenz jedoch meilenweit hinterher. Erst vor wenigen Tagen kam zudem die Nachricht, dass das Unternehmen die Entwicklung seiner eigenen KI-GPU namens Falcon Shores eingestellt hat. Damit wollte man eigentlich wieder zum Angriff auf AMD und Nvidia blasen.
Vor Intel liegt in Anbetracht dieser Umst�nde ein schwieriger Weg. Auf jeden Fall geht man den ohne den entlassenen CEO Pat Gelsinger. Zumindest mit den neuen Battlemage-Grafikkarten konnte man zuletzt einen kleinen Erfolg erzielen. Ohne, dass Intel die Talfahrt seines Chip-Gesch�fts stoppt, wird das aber nicht viel nutzen.
Zusammenfassung
- Intels CPU-Verk�ufe f�r Datenzentren auf niedrigstem Stand seit 14 Jahren
- AMD �berholt Intel erstmals bei Verkaufszahlen von Server-Prozessoren
- Intels Absatz von Server-Chips hat sich in drei Jahren mehr als halbiert
- KI-Server mit GPUs als Beschleuniger ben�tigen weniger CPUs von Intel
- Intel stellt Entwicklung der KI-Prozessoren ‘Falcon Shores’ ein
- Entlassung des CEO Pat Gelsinger inmitten der schwierigen Situation
- Kleine Erfolge mit Battlemage-Grafikkarten reichen nicht f�r Trendwende
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