HomeNachrichtDemenz-Risiko senken: Mit sechs Dingen beugen Sie dem Vergessen vor

Demenz-Risiko senken: Mit sechs Dingen beugen Sie dem Vergessen vor

Eines vorweg: Demenz ist nicht gleich Demenz. Die Krankheit hat viele Gesichter. Je nach Form lässt sich besser oder schlechter vorbeugen. Gegenüber manchen Arten sind wir nach aktuellem Stand der Wissenschaft schlichtweg machtlos. Zumal der größte Risikofaktor für Demenz das Alter ist – und das lässt sich bekanntlich nicht aufhalten.

Trotzdem gilt: Was Ihrem Körper schadet, kann auch das Gehirn beeinträchtigen. So können Sie zumindest einer vaskulären Demenz entgegenwirken, indem Sie auf folgende Dinge achten:

1. Üben Sie einen geistig anspruchsvollen Beruf aus!

Aus Schweden stammt eine Studie, die einen Zusammenhang hergestellt hat zwischen der beruflichen Tätigkeit und dem Risiko, an Demenz zu erkranken. Ein Beruf, der „kognitiv stimulierend“ ist, „anspruchsvolle Aufgaben“ beinhaltet und einen „hohen Entscheidungsspielraum“ zulässt, wirke sich laut den Forschern das positiv auf das Gehirn und damit auch auf das Demenz-Risiko aus.

Dahinter könnte folgender biologischer Mechanismus stecken: Wird das Gehirn nur wenig stimuliert, werden mehr Plasmaproteine ausgeschüttet als bei hoher Stimulation. Diese schaden dem Gehirn, weil sie verhindern, dass sich zwischen den Gehirnzellen neue Verbindungen bilden.

2. Olivenöl, Kräuter, Gemüse: Ernähren Sie sich mediterran!

Ideal für Herz und Hirn ist nach aktuellen Erkenntnissen die sogenannte mediterrane Ernährung, auch Mittelmeer-Diät genannt. Auf dem Speiseplan stehen vor allem Obst, Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukte, Olivenöl, frische Kräuter, wenig rotes Fleisch, stattdessen Fisch und Hühnchen. Australische Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass sich mit dieser Ernährungsweise auch speziell das Demenz-Risiko senken lässt.

Verfechter der mediterranen Ernährung empfehlen hin und wieder ein Glas Rotwein. Mehr sollte es allerdings nicht sein. Denn starker Alkoholkonsum kann das Gehirn schädigen. Diesen Zusammenhang bestätigen Wissenschaftler aus Stockholm. Probanden, die seltener als einmal pro Monat Alkohol tranken, litten nur halb so oft an Gedächtnisstörungen wie Testpersonen, die häufiger tranken.

Demenz-Ratgeber

Was sind die Ursachen von Demenz und wie können Sie diesen vorbeugen? Außerdem: Selbsttest, Umgang mit Betroffenen und Rechtshilfe.

3. Gehen Sie in die Sauna!

Eine Studie aus Finnland legt nahe, dass auch Schwitzen in der Sauna bei der Prävention von Demenz helfen könnte. Die Forscher untersuchten rund 2300 Männer. Diejenigen, die vier bis sieben Mal wöchentlich saunierten, hatten ein um 66 Prozent geringeres Risiko für Demenz verglichen mit Sauna-Verweigerern.

4. Bewegen Sie sich ausreichend!

Australische Wissenschaftler empfehlen zweieinhalb Stunden Sport pro Woche, um Gedächtnisverlust deutlich zu bremsen. Das Team der Universität Melbourne hatte eine kleine Gruppe von 138 Teilnehmern untersucht, die alle älter als 50 Jahre waren. Zu Beginn der Studie litten die Teilnehmer unter Erinnerungsproblemen, wiesen aber noch keine krankhafte Demenz auf. Am Ende der Studie konnten sie sich deutlich besser erinnern.

5. Gönnen Sie sich bei Stress eine Auszeit!

Stress kann Abbauprozesse im Gehirn fördern und so zu Alzheimer führen, berichten Forscher aus Argentinien . Sie fanden heraus: Von 107 untersuchten Alzheimerpatienten waren 78 schwer seelisch belastet, etwa durch den Tod eines Angehörigen, Gewalterlebnisse oder Unfälle.

6. Rauchen Sie nicht!

Raucher haben ein doppelt so hohes Demenz-Risiko wie Nichtraucher. So lautet das Ergebnis einer Langzeitstudie mit mehr als 21.000 US-Bürgern. Wer einer Demenz vorbeugen möchte, sollte sich daher das Rauchen abgewöhnen.

Verschiedene Formen von Demenz

Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Krankheitsbilder, die alle mit dem Verlust der geistigen Funktion zusammenhängen. Etwa 60 bis 70 Prozent aller Betroffenen erkranken an Alzheimer. Weitere verbreitete Formen sind die vaskuläre oder auch gefäßbedingte Demenz, die Demenz bei Morbus Parkinson und die Lewy-Körper-Krankheit.

Je nach Typ hat die Vergesslichkeit unterschiedliche Auslöser. Und je nach Auslöser lässt sich der Demenzform besser oder schlechter mit einer Änderung des Lebensstils vorbeugen. Die genannten Tipps helfen also nicht in jedem Fall, das Risiko für eine Erkrankung zu verringern.

Die vaskuläre oder gefäßbedingte Demenz entsteht aufgrund von Hirnschäden, etwa nach einem Schlaganfall. Wird eine Hirnregion nicht ausreichend durchblutet, sterben Nervenzellen ab. Die Folge: Demenz. Bestimmte Risikofaktoren, die einen Schlaganfall begünstigen, erhöhen somit auch das Risiko für eine Demenz: starker Alkoholkonsum, Rauchen, mangelnde Bewegung und Übergewicht, andauernder Stress, Diabetes und Bluthochdruck. In diesem Fall lässt sich das Risiko am besten aktiv senken.

Bei dieser Form der Demenz lagern sich sogenannte Plaques im Gehirn ab. Sie zerstören die Kontakte zwischen den Nervenzellen und lassen sie absterben. Zudem blockieren die Ablagerungen Acetylcholin, einen wichtigen Botenstoff, der Informationen im Gehirn überträgt. Plaques sind auch für die Lewy-Körper-Demenz verantwortlich. Experten wissen bis heute nicht, was die Ablagerungen genau verursacht und wie sich Alzheimer verhindern lässt.

Etwa zwei Prozent aller Alzheimerpatienten leiden an einer erblichen Form. Bei ihnen sorgen Mutationen der Gene Präsenilin 1 und 2 für den Ausbruch der Krankheit, berichtet die Alzheimer Gesellschaft München. Während die meisten Alzheimerpatienten mit über 65 Jahren erkranken, zeigen sich die Symptome der familiären Alzheimerkrankheit meist schon zwischen dem 35. und 60. Lebensjahr.

Parkinson verbinden wir typischerweise mit zitternden Händen und einem unsicheren Gang. Doch die Krankheit wirkt sich nicht nur auf Gehirnareale aus, die unsere motorischen Fähigkeiten steuern. Ein Drittel aller Patienten im späten Parkinson-Stadium entwickeln zusätzlich eine Demenz. Die Auslöser für Parkinson konnten Wissenschaftler noch nicht gänzlich klären. Sie vermuten, dass mehrere Faktoren zusammenspielen: ein genetischer Defekt, ein gewisses Alter und eine Störung zwischen den Nervenzellen und dem Wachstumsfaktor GDNF.

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