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Der große Neuwagen-Schwindel – viele Marken lassen Autos auf sich selbst zu

Eigenzulassungen: Der große Neuwagen-Schwindel – viele Marken lassen Autos auf sich selbst zu

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Donnerstag, 16.01.2025, 11:33

Bei den Verkaufszahlen heißt es genau hinzuschauen, denn viele Autohersteller schönen die eigenen Werte mit sogenannten Eigenzulassungen. Deren Anteile sind mitunter beträchtlich. An der Spitze steht eine China-Marke – aus einem ganz bestimmten Grund.

Eigenzulassungen oder sogenannte taktische Zulassungen sind in der Autobranche seit Jahr und Tag ein heißes Thema. Denn wenn es mit den Verkäufen hakt , drücken Autohersteller oder Importfirmen nur allzu gerne sogenannte Eigenzulassungen in die Märkte, um die eigenen Werke auszulasten, Abnahmeverpflichtungen zu erfüllen oder gesetzlichen Einschränkungen vorzukommen. Wer meint, dass es hier nur um ein paar Prozentpunkte gehen kann, irrt gewaltig.

Viele Autohersteller lassen jedes dritte Auto auf sich selbst zu

Viele Hersteller haben Eigenzulassungsquoten von einem Drittel oder mehr. Darüber spricht kaum einer gern, weil es Verkäufe ohne eigentliche Nachfrage sind. Nach der Covid-Pandemie, als die taktischen Zulassungen bei den meisten Herstellern besonders niedrig waren, haben sich die Zahlen gerade in den vergangenen zwei Jahren wieder deutlich erhöht – gerade auf dem schwächelnden Markt der elektrifizierenden Autos.

Stichwort: Eigenzulassungen

Mit Eigenzulassungen kaschieren Autohändler, die in der Regel bestimmte Verkaufsvorgaben der Autohersteller erfüllen müssen, manchmal schlechte Verkaufszahlen. Test- und Vorführwagen sowie Flottenfahrzeuge werden dann in den Markt gepumpt, um die Zulassungszahlen nach oben zu treiben. Laut Ansicht von Automarkt-Experten gilt ein Eigenzulassungsanteil von bis zu 20 Prozent noch als gesund – liegt er darüber, wird es kritisch. Allerdings handelt es sich bei Eigenzulassungen nicht immer um “Luftbuchungen”. Manchmal zum Beispiel zählen auch Autos im Mitarbeiter-Leasing dazu.

Dabei gibt es verschiedene Arten der taktischen Zulassungen. Der Autohersteller oder Importeur kann diese zum Beispiel direkt auf sich, einzelne Händler oder die jeweilige Vertriebsorganisation zulassen. Andere Möglichkeiten sind das Flottengeschäft mit Großkunden, Behörden oder Autovermietungen, die bei entsprechenden Stückzahlen noch höhere Rabatte als ohnehin bekommen, was für deutlich höhere Zulassungszahlen sorgt.

„Taktische Zulassungen“ und Flotten-Deals pushen Zahlen

Beste Beispiel für ein aktuell sehr lebendiges Geschäft an Eigenzulassungen ist MG. Eine der wenigen chinesischen Marken, die erfolgreich Elektroautos verkauft , trägt zwar einen britischen Traditionsnamen; gehört jedoch zum chinesischen SAIC-Konzern. Mehr als 52 Prozent der zugelassenen Fahrzeuge waren im Jahre 2024 Eigenzulassungen; im Dezember waren es sogar rund 70 Prozent. Wie passt das zusammen, wenn Fahrzeuge wie der elektrische MG4 sich einer guten Nachfrage erfreuen?

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China-Marke MG ist „Eigenzulassungs-König“ – das ist der Grund

Der hohe Eigenzulassungsanteil bei MG hat einen einfachen Grund. Der chinesische Autobauer wollte damit dem hohen Strafsteueranteil der Europäischen Union entgehen, der ab November mehr als 36 Prozent betrug . Fahrzeuge, die vor Gültigkeit der Steuer zugelassen wurden, fielen nicht unter die Regelung und konnten mit einer Laufleistung von wenigen Kilometern als sogenannte Tageszulassungen somit praktisch als Neufahrzeuge mit entsprechend hohen Rabatten angeboten werden .

Doch MG ist kein Einzelfall, denn auch Importmarken wie Suzuki, Mitsubishi oder Mazda hatten im Abschlussmonat 2024 einen Eigenzulassungsanteil von mehr als der Hälfte- Somit drückten alle japanischen Hersteller kräftig neue Fahrzeuge in den gesättigten Markt. Vor der Pandemie hatten sich die Eigenzulassungen auf knapp ein Drittel der rund Millionen jährlichen Neuzulassungen eingependelt. Bei einigen Marken liegt dieser Wert nach der Pandemie deutlich höher. Anfang 2024 waren die Eigenzulassungen deutlich geringer als aktuell, weil viele Autohersteller ihre hohen Auftragsbestände abbauen mussten.

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