Tyler „Tyler1“ Steinkamp ist ein führender Twitch-Streamer zum MOBA League of Legends. In den letzten Wochen war er aber in World of Warcraft aktiv. Doch sein Gastspiel im MMORPG endete tragisch: Sein Krieger starb bei einem Bosskampf und war damit verloren. Tyler1 hört mit WoW auf und rechnet mit den Spielern seiner Twitch-Gilde OnlyFangs ab.
Warum ist Tyler1 so wütend? Am Wochenende leitete Tyler1 einen Raid auf einem Hardcore-Server zu WoW. Es ging in den Schlachtzug „Der Geschmolzene Kern“ aus dem Jahr 2004. Die Leitung hatte Tyler1, obwohl er Neuling in WoW ist, nur inne, weil er die Leitung der Gilde in einem Duell an sich gerissen hatte, nachdem der eigentliche Gildenleiter Sodapoppin unglücklich gestorben war.
Doch Tyler1 starb nun selbst beim Kampf gegen „Baron Geddon“ und verlor seinen Charakter. Aus seiner Sicht hatten ihn seine Leute im Stich gelassen:
Baron Geddon hatte nur noch wenig Lebenspunkte, zauberte aber einen Bereichs-Schadeneffekt um sich herum, der immer mehr Schaden anrichtete, je öfter man von der Fähigkeit getroffen wurde:
- Tyler1 blies zum Angriff, rannte auf den Boss zu, noch während der zauberte, schrie nach Heilung und starb schließlich
- Viele seiner Mitspieler rannten aber aus dem Schaden heraus und brachten sich in Sicherheit
Wie der schlimmste Troll von Twitch zum Gesicht von League of Legends wurde
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Tyler1 rechnet mit Mitspielern ab, die ihn im Stich ließen
Das sagt Tyler1: Tyler1 hatte zwar anfänglich einen Teil der Schuld bei sich selbst gesehen. Er hätte die Ansage, auf dem Boss zu bleiben, zu spät gemacht. Aber etwas später, als er sich den Clip noch einmal ansah, war Tyler1 dann im Wut-Modus (via YouTube):
Scheiß auf die Gilde. Scheiß’ drauf. Ich mach’ nicht weiter. Scheiß auf die Leute, Pussys. Mir doch egal. Da gibt’s eine Handvoll gute Leute, aber diese WoW-Spieler sind alles Pussy. Die können sich mal selbst gern haben.
Er führte dann aus, dass 39 Leute auf seine Ansage hätten hören müssen, aber 30 von denen seien weggerannt. Dabei habe er so viel für die Leute getan: Seine private Zeit mit ihnen verbracht und Stunden mit ihnen in Dungeons verbracht und dann ließen sie ihn so hängen. Er sei mit den Leuten fertig.
Sein Ego ist verletzt
So reagiert der Chef der Gilde: Der eigentliche Chef der Gilde OnlyFangs „Sodapoppin“, ein erfahrener WoW-Spieler, nahm Tyler1 einerseits in Schutz, andererseits kritisiert er ihn aber auch:
- Der Call, den Boss anzugreifen, sei schlecht gewesen. WoW-Spielern werde eingetrichtert, Schaden zu vermeiden und nicht in AE-Effekte reinzurennen. So einen Call könne man nicht einfach machen und erwarten, dass alle in Bruchteilen einer Sekunde gegen ihren Instinkt handeln
- Andererseits müsse man Tyler1 hoch anrechnen, dass er den Raid geleitet hat, ohne große Erfahrung. Ohnehin sei Tyler1 eine Bereicherung für die Wow-Gilde gewesen, er habe viel zur Unterhaltung beigetragen
Doch den Ausbruch von Tyler1 sieht Sodapoppin nun kritisch. Sodapoppin glaubt:
Die unbeherrschten Ausführungen von Tyler1 könnten dazu führen, dass jetzt die Mitglieder von OnlyFangs von Fans von Tyler1 angegriffen und als „Roach“, als Kakerlake, bezeichnet werden.
Sodapoppijn sagte:
Das wird jetzt dafür sorgen, dass Leute von Fans von Tyler1 als Kakerlake bezeichnet werden. Aber das ist einfach falsch und ärgert mich. Vielleicht ist das Ego von Tyler1 verletzt und ja, es ist blöd. Er hat nicht unbedingt eine schlechte Ansage gemacht, aus seiner Erfahrung – aber er hat auf die harte Tour gelernt, was in der Situation passiert.
Sodapoppin sagt, er verstehe die Frustration von Tyler1, der Baron war wirklich kurz davor zu sterben, aber Tyler1 berücksichtige einfach nicht die Psychologie der Mitspieler. Das ärgere ihn.
Steh nicht im Feuer
Das steckt dahinter: Sodapoppin führt das grundsätzliche Problem aus, dass Tyler1 erwartet, dass Spieler hier „in den AE rennen und ihr Leben riskieren“, während jedem Spieler in WoW von Tag 1 an eingetrichtert wird: „Steh nicht im Feuer“. Vermeide AE-Schaden, wo es nur geht.
Der allgemeine Konsens zu dem Pull von Bardon Geddon und dem Tod von Tyler1 ist: Ja, wahrscheinlich wäre der Baron gestorben und alle hätten überlebt, wenn der ganze Raid auf Tyler1 gehört und sofort mit aller Macht auf den Baron eingehauen hätte.
Aber der Call, ihn volles Risiko anzugreifen, kam sehr spät, und der natürliche Instinkt der Spieler, aus dem Feuer zu rennen, sei verständlich. Auch wenn das aus Sicht des LoL-Spielers alles „Pussys“ sind. Aber wenn Tyler1 in LoL stirbt, respawnt er auch am Brunnen. Wenn er in WoW Hardcore stirbt, ist das ein Game Over: WoW: Chef der Gilde „OnlyFangs“ stirbt im Raid, wird von allen verraten und auch noch von Blizzard gedisst