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    Dermatologin entlarvt Beauty-Trends – was wirklich hilft und was nur Marketing ist

    Wenn es um Hautpflege geht, sind wir ständig von neuen Trends und Versprechen umgeben: „Clean Beauty“ ist besser für die Haut, Naturkosmetik ist sanfter und Poren lassen sich mit der richtigen Pflege sichtbar verkleinern – doch stimmt das wirklich?

    Als Dermatologin habe ich schon viele Hautpflege-Trends kommen und gehen sehen. Einige davon sind tatsächlich sinnvoll – andere beruhen auf Halbwissen oder cleverem Marketing. In diesem Artikel räume ich mit den größten Hautpflege-Mythen auf und erkläre Ihnen, worauf es wirklich ankommt, um Ihre Haut gesund und strahlend zu erhalten. Lassen Sie uns gemeinsam die Fakten von den Mythen trennen – für eine Pflege, die wirkt.

    Dr. Miriam Rehbein ist eine der führenden Dermatologinnen und Unternehmerinnen Deutschlands. Ohne Fremdkapital baute sie eine erfolgreiche Praxis, ein Kosmetikinstitut und die Skincare-Marke DOCTOR MI! medical skincare auf. Sie entwickelte innovative Behandlungen und setzt mit ihrer TECMi!®-Technologie neue Maßstäbe. Als dreifache Mutter vereint sie Karriere und Familie und steht für Unabhängigkeit, Innovation und Hautgesundheit.

    Mythos Nr. 1: „Clean Beauty“ und Naturkosmetik sind besser für die Haut

    „Clean Beauty“ klingt erst einmal verlockend – wer möchte nicht Produkte verwenden, die frei von „schädlichen“ Inhaltsstoffen sind und die Haut auf natürliche Weise pflegen? Doch der Begriff „Clean Beauty“ ist nicht geschützt und wird von der Industrie oft als Marketinginstrument verwendet, um Produkte „gesünder“ oder „sanfter“ erscheinen zu lassen, als sie tatsächlich sind.

    Was bedeutet „Clean Beauty“ eigentlich?

    Clean Beauty-Produkte verzichten meist auf bestimmte Inhaltsstoffe wie Parabene, Silikone, Mineralöle oder künstliche Duftstoffe. Doch nicht jeder dieser Stoffe ist per se schlecht:

    1. Parabene – Sie haben einen schlechten Ruf, sind aber gut erforschte, sichere Konservierungsstoffe, die die Haltbarkeit von Produkten verlängern und verhindern, dass sich Bakterien oder Schimmel bilden.
    2. Silikon – Sie sorgen für ein geschmeidiges Hautgefühl und bilden eine schützende Barriere auf der Haut, ohne die Poren zu verstopfen.
    3. Mineralöle – Hoch gereinigtes Mineralöl (zum Beispiel in Vaseline) ist nicht nur sicher, sondern auch ein ausgezeichneter Feuchtigkeitsspender – gerade bei trockener Haut.

    Und Naturkosmetik?

    Naturkosmetik enthält pflanzliche Inhaltsstoffe – das klingt gesund, doch „natürlich“ ist nicht immer gleichbedeutend mit „gut verträglich“:

    1. Ätherische Öle (zum Beispiel Teebaum- oder Lavendelöl) können die Haut reizen und Allergien auslösen.
    2. Alkohol wird oft als Konservierungsmittel eingesetzt, trocknet die Haut aber aus und kann die Hautschutzbarriere schwächen.
    3. Pflanzliche Duftstoffe (zum Beispiel Zitrusöle) können phototoxisch wirken – das bedeutet, sie machen die Haut empfindlicher gegenüber UV-Strahlen und begünstigen Pigmentflecken.

    Mein Tipp: Achten Sie nicht auf Schlagworte wie „clean“ oder „natürlich“, sondern auf die Inhaltsstoffe. Produkte mit nachweislich wirksamen und gut verträglichen Inhaltsstoffen sind oft die bessere Wahl – unabhängig davon, ob sie als „clean“ oder „natürlich“ vermarktet werden.

    Mythos Nr. 2: Reizfreie Pflege ist immer besser

    In den letzten Jahren hat sich der Trend zur „reizfreien Pflege“ etabliert – aggressive Inhaltsstoffe werden dabei oft verteufelt. Doch hier gilt: Reizfreie Pflege ist nicht automatisch effektiver – und manchmal braucht die Haut sogar gezielte Reize, um sich zu regenerieren.

    Warum Reizstoffe manchmal wichtig sind

    Bestimmte Wirkstoffe wirken nur dann, wenn die Haut leicht „gereizt“ wird – denn die Haut antwortet auf diese Reize mit einer verstärkten Regeneration und Reparatur. Die richtige Dosierung ist hier der Schlüssel:

    1. Retinol (Vitamin A) – Retinol regt die Kollagenproduktion an und fördert die Zellerneuerung. In der Eingewöhnungsphase kann es zu Trockenheit und Schuppung kommen – ein Zeichen, dass die Haut arbeitet.
    2. Fruchtsäuren (AHA/BHA) – Sie lösen abgestorbene Hautzellen, verfeinern die Hautstruktur und regen die Hauterneuerung an. Leichte Rötungen nach der Anwendung sind normal – das zeigt, dass die Haut auf den Reiz reagiert.
    3. Vitamin c – Hoch dosiertes Vitamin C kann leicht prickeln – das ist ein Hinweis darauf, dass es aktiv wirkt und freie Radikale neutralisiert.

    Mein Tipp: Reizstoffe sind nicht per se schlecht – die richtige Konzentration und die individuelle Hautverträglichkeit sind entscheidend. Fangen Sie langsam an und steigern Sie die Anwendung schrittweise, um die Haut nicht zu überfordern.

    Mythos Nr. 3: Poren lassen sich verkleinern

    Wir alle wünschen uns feine, kaum sichtbare Poren – und genau hier setzt die Kosmetikindustrie an. Doch die Wahrheit ist: Die Größe der Poren ist genetisch bedingt – und lässt sich nicht dauerhaft verändern.

    Was Sie aber tun können:

    1. Salicylsäure (BHA) – Dieser fettlösliche Wirkstoff dringt tief in die Poren ein, löst überschüssigen Talg und beugt Verstopfungen vor – das lässt die Poren feiner erscheinen.
    2. Niacinamid (Vitamin B3) – Es reguliert die Talgproduktion und stärkt die Hautbarriere – das reduziert das Erscheinungsbild von Poren.
    3. Retinol – Durch die verstärkte Zellerneuerung wirkt die Haut glatter, die Poren erscheinen kleiner und weniger sichtbar.
    4. Fruchtsäuren (AHA) – Sie lösen abgestorbene Hautzellen, verhindern ein Verstopfen der Poren und sorgen für ein ebenmäßiges Hautbild.

    Wichtig: Sie können die Porengröße nicht dauerhaft verkleinern – aber mit der richtigen Pflege können Sie die Hautstruktur verfeinern und die Poren weniger sichtbar erscheinen lassen.

    Die Wahrheit über Hautpflege – mein Fazit für Sie

    Schlagworte wie „clean“, „reizfrei“ oder „porenverfeinernd“ klingen vielversprechend – doch wenn es um Hautpflege geht, zählt die Wissenschaft, nicht das Marketing. Die beste Pflege für Ihre Haut basiert auf gut erforschten Inhaltsstoffen und einer individuell angepassten Routine:

    1. Retinol – Für die Kollagenproduktion und ein ebenmäßiges Hautbild.
    2. Fruchtsäuren (AHA/BHA) – Für eine verfeinerte Hautstruktur und strahlenden Teint.
    3. Vitamin C und Niacinamid – Für den Schutz vor freien Radikalen und einen ausgeglichenen Hautton.
    4. Sonnenschutz – Für die tägliche Prävention von Falten und Pigmentflecken.

    Vertrauen Sie nicht auf Marketing-Versprechen – vertrauen Sie auf die Wissenschaft. Vertrauen Sie auf Produkte, die Ihre Haut langfristig verbessern. Ihre Haut wird es Ihnen danken!

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