HomeNachrichtDeutlich weniger Nebenwirkungen: UV-Licht soll Krebsbehandlungen verträglicher machen

Deutlich weniger Nebenwirkungen: UV-Licht soll Krebsbehandlungen verträglicher machen

Beim Kampf gegen Krebs leiden Betroffene häufig unter schweren Nebenwirkungen der Behandlung, die sie retten soll. Jetzt haben deutsche Forschende einen Weg gefunden, die Behandlung viel verträglicher zu machen.

Eine Krebsdiagnose ist heutzutage kein Todesurteil mehr. Dank der modernen Medizin kann eine Vielzahl von Krebsarten erfolgreich behandelt werden, wobei natürlich gilt: Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser stehen die Chancen.

Doch der Kampf gegen den Krebs kann eine Tortur sein. Häufig wird der ganze Körper bei der Behandlung Mitleidenschaft gezogen. Im schlimmsten Fall muss die Behandlung sogar abgebrochen werden.

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Eine Studie, die im Februar in der Fachzeitschrift Cancer Cell veröffentlicht wurde, birgt Hoffnung: Forschende an der Uniklinik Freiburg fanden heraus, dass die UV-Licht-Bestrahlung von Immunzellen dazu führt, dass Krebspatienten und -patientinnen ihre Immuntherapie sehr viel besser vertragen. Nebenwirkungen werden deutlich reduziert, ohne dass die Tumorabwehr beeinträchtigt wird.

Welchen Effekt hatte die UV-Licht-Bestrahlung?

An der Studie nahmen 14 Patientinnen und Patienten an den Universitätsklinken Freiburg, Essen und Regensburg teil, die an Krebsarten wie verschiedenen Melanomen, Lungen- oder Schilddrüsenkrebs erkrankt waren. Im Rahmen ihrer Immunbehandlung gegen den Krebs waren bei ihnen eine Kolitis (entzündliche Darmerkrankung), Hepatitis (Entzündung der Leber), Dermatitis (entzündliche Hautreaktionen) oder eine Kombination der drei aufgetreten.

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Alle Teilnehmenden, die an einer Kolitis erkrankt waren, wurden vollständig geheilt, und 92% der Teilnehmenden gaben an, ihre Entzündungssymptome seien nach der UV-Licht-Bestrahlung deutlich geringer gewesen.

Die Teilnehmendenzahl war zwar klein. Trotzdem sei “die hohe Ansprechrate der Patienten und dass es zu fast keinen Nebenwirkungen kam” bemerkenswert, so Robert Zeiser, Leiter der Abteilung für Tumorimmunologie und Immunregulation am Universitätsklinikum Freiburg, gegenüber der DW.

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Wieso wird die Krebsbehandlung verträglicher?

Die Lichtbehandlung heißt “extrakorporale Photopherese” (ECP). Bei einer Immuntherapie wird der Krebs mit Antikörpern bekämpft. Die Antikörper binden sich an Antigene auf den Krebszellen – aber docken auch an Antigene an, die auf gesunden Zellen anderswo im Körper sitzen. So kann es zu heftigen Entzündungen kommen.

Bei der ECP wird Krebspatienten Blut entnommen. Die darin enthaltenen Immunzellen werden mit UV-Licht bestrahlt. Das so behandelte Blut wird den Patienten wieder zugeführt – ein ähnlicher Kreislauf wie bei einer Dialyse.

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Die mit Licht bestrahlten Zellen werden in Zellen des Immunsystems aufgenommen, wo sie eine Reaktion auslösen, “die zu einer Beruhigung des Immunsystems führt”, erklärt Zeiser. “Die Aufnahme erfolgt im entzündeten Gewebe, nicht im Tumor, daher die Spezifität der Therapie.”

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Entzündungsreaktionen werden gehemmt, während gleichzeitig der Kampf der Antikörper gegen den Krebs weitergehen kann. Gesteuert wird dieser Effekt von Adiponektin, einem Molekül, das bisher vor allem aus dem Fettstoffwechsel bekannt war.

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Wird der Kampf gegen Krebs so bald weniger strapaziös?

Die Forschung der Uniklinik Freiburg zur ECP war eine sogenannte Phase 1b/2 Studie, “das heißt, ein sehr frühes Stadium, in dem neben der Wirksamkeit vor allem die Sicherheit der Therapie im Vordergrund steht”, sagt Zeiser.

Bevor mehr Krebspatientinnen und -patienten von dem Verfahren profitieren können, muss noch weiter geforscht werden. Die nächsten Schritte sind schon in Planung. In Freiburg soll es eine randomisierte Folgestudie mit wesentlich mehr Teilnehmenden geben.

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Das Forschungsteam hinter der jetzt veröffentlichten Arbeit verspricht sich viel von der ECP. “Die Immuntherapie wird durch die Entdeckung voraussichtlich sicherer, weil die Nebenwirkungen besser kontrolliert werden können”, sagt Robert Zeiser. “Um das genau zu untersuchen, ist aber die Folgestudie wichtig.”

In einem anderen Bereich wird ECP bereits erfolgreich eingesetzt: Die Licht-Bestrahlung hilft Transplantationspatienten, indem sie akute oder chronische Ablehnungsreaktionen des Körpers gegen das neue Organ beruhigt. In Großbritannien zum Beispiel ist das Verfahren dafür zugelassen.

Adiponectin reduziert den durch den Immun-Checkpoint-Inhibitor induzierten Entzündung ohne Blockierung der Antitumor-Immunität, Krebszelle

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