Der FC Bayern hat sich von Leverkusens Kampfansage nicht verunsichern lassen: Gegen eine harmlose Frankfurter Eintracht gelang ein ungefährdeter 4:0 (1:0)-Sieg. Damit bauten die Münchener ihren Vorsprung an der Tabellenspitze wieder auf acht Zähler gegenüber Bayer Leverkusen aus. Die Eintracht hat als Tabellendritter drei Punkte Vorsprung auf den Vierten SC Freiburg.
Nach dem mühseligen Einzug ins Achtelfinale der Champions League unter Woche gegen Glasgow und dem etwas glücklichen Remis in Leverkusen ein paar Tage zuvor hatten die Bayern große Lust, mal wieder einen klaren und etwas leichter herausgespielten Sieg in der Bundesliga einzufahren. Allein: Mit der Eintracht hatten sie eins der talentiertesten Teams der Liga vor der Brust, das in der laufenden Saison eigentlich für jede Überraschung gut sein kann.
Gleich wieder ein Schlagabtausch
Und: Der FC Bayern musste erst einmal wieder auf Harry Kane verzichten. Der Engländer saß angeschlagen nur auf der Bank. Für ihn in der Startelf: Routinier Thomas Müller. In der Hinrunde hatten sich beide Teams beim 3:3 einen packenden Schlagabtausch geliefert – und ähnlich ging das auch diesmal los.
Nach gut sechs Minuten zeigte die Eintracht den ersten ganz schnellen Angriff, als es über rechts ging. Hugo Ekitike wurde schließlich steil geschickt – der Drehschuss des Franzosen aus vollem Lauf strich nur knapp am kurzen Eck vorbei. Auf der anderen Seite eine Minute später die Chance für Michael Olise: Nach Vorarbeit von Müller kam er fünf Meter vor dem Tor aber nicht richtig hinter den Ball und verzog.
Nach 15 Minuten – Bayern dominieren
Nach einer Viertelstunde hätten die zunehmend dominanteren Bayern eigentlich führen müssen: Nach toller Vorarbeit von Olise und Leroy Sané prallte die Kugel plötzlich Jamal Musiala vor die Füße – der Youngster schoss aus fünf Metern allerdings Rasmus Kristensen an, der auf der Torlinie stand.
Die Chancen häuften sich nun: Nach erneuter Assistenz von Sané hatte Olise halbrechts viel Platz, scheiterte mit seinem Abschluss aber an Eintracht-Keeper Kevin Trapp. Nach einer minutenlangen Verletzungspause – Kristensen und Müller waren mit den Köpfen aneinandergeprallt – schien der Angriffsschwung der Gastgeber ein klein wenig dahin. Die zaghaften Frankfurter Vorstöße wurden aber von leichtsinnigen Ballverlusten abgelöst. Oscar Höjlund passierte ein solcher im Aufbau. Müller profitierte, legte rechts ab für Musiala, der erneut am stabilen Trapp scheiterte.
Treffer in der Nachspielzeit – hochverdient
Irgendwie lag ein Bayern-Tor in der Luft – es fiel in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Musiala hatte in der Zentrale zu viel Platz, steckte schlau durch zu Sané, dessen Querpass wenige Meter vor dem Tor Olise fand – der Franzose brauchte die Kugel nur noch zum 1:0 über die Linie zu drücken. Die Führung der Münchner war hochverdinet.
Die Eintracht konnte nicht zufrieden sein – Coach Dino Toppmöller brachte zur zweiten Halbzeit mit Ellyes Skhiri einen neuen Mann für die Zentrale im Mittelfeld und Neuzugang Elye Wahi für vorn. Und die Eintracht wagte nun mehr: Presste den FC Bayern schon in dessen Spielaufbau sehr hoch. Ein risikoreiches Unterfangen.
Ito trifft zum 2:0
Das 2:0 der Bayern fiel aber nicht etwa aus dem Spiel heraus, sondern nach einem Standard. Nach einem Eckstoß verlor Keeper Trapp das Luftduell mit Eric Dier, Nutznießer war Hiroki Ito. Der im Sommer vom VfB Stuttgart zum FC Bayern gewechselte Japaner staubte ab zum 2:0 (63.).
Die Partie schien entschieden. Der Eintracht fehlte irgendwie die Entschlossenheit, die Körpersprache, um hier noch einmal zurück zu kommen. Vielmehr mussten die Hessen aufassen, nicht noch mehr Gegentreffer zu kassieren. In der 77. Minute hätte Sané eigentlich zwingend das 3:0 erzielen müssen, als er nach Ballgewinn frei vor Trapp auftauchte. Er schoss aber hart und halbhoch links vorbei.
Musiala nutzt seine Chance
Das dritte Tor der Bayern fiel aber doch noch: Der emsige Musiala belohnte sich dabei für eine engagierte Leistung und krönte ein tolle Einzelaktion. Im Tempodribbling ließ er Kristenden und Tuta alt aussehen und drosch die Kugel schließlich aus 14 Metern zum 3:0 ins lange Eck (84.). Und das war es immer noch nicht: Der eingewechselte Serge Gnabry stellte in der Nachspielzeit auf 4:0.
Bayern in Stuttgart, Frankfurt gegen Leverkusen
Bayern München ist am kommenden freitagabend in Stuttgart gefragt (20.30 Uhr). Frankfurt empfängt Bayer 04 Leverkusen zum Topspiel (01.03., 18.30 Uhr).