HomeNachrichtDeutscher Leopard-Panzer bekommt Update – mit beeindruckender Durchschlagskraft

Deutscher Leopard-Panzer bekommt Update – mit beeindruckender Durchschlagskraft

Berlin. Der Leopard-Panzer gilt als der leistungsfähigste Kampfpanzer der Welt. Jetzt soll der Rüstungs-Exportschlager grundlegend modernisiert werden.

Im Januar einigten sich Deutschland und Frankreich auf die Entwicklung des hochmodernen Super-Panzers MGCS. Dieses Landkampfsystem heißt „Main Ground Combat System“ und soll künftig Kampfpanzer in einem Datennetzwerk mit Unterstützungswaffen wie Drohnen und anderen unbemannten Systemen verbinden und somit einen militärischen Technologiesprung ermöglichen.

Aber bis das Großprojekt mit einem geschätzten Volumen von rund 100 Milliarden Euro im Laufe der 2040er einsatzfähig ist, muss der Leopard laufend modernisiert werden.

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Deutschlands Kampfpanzer Leopard 2 soll also ein Update erhalten. Laut einem Bericht der „Welt“ soll es beim Bundeswehr-Beschaffungsamt neue Ausschreibungen geben. Dem Bericht zufolge existierten „spektakuläre Änderungspläne“ für Kanone, Motor und Schutzsysteme.

Leopard-Hersteller ist der deutsch-französische Rüstungs-Riese Knds – ein Zusammenschluss der deutschen Traditionsfirma Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und des französischen Rüstungsunternehmens Nexter. Doch KNDS ist beim Panzerbau auch auf viele Zulieferer angewiesen.

Langjähriger Partner – aber auch Konkurrent – des deutsch-französischen Panzerbauers KNDS ist beispielsweise der Düsseldorfer Rüstungs-Konzern Rheinmetallder wichtige Teile wie die Kanone baut.

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Die Rüstungsindustrie hat angesichts der aktuellen Kriege Hochkonjunktur. Hier werden Soldaten an einem Leopard-Kampfpanzer geschult.

Kaliber 130 Millimeter: Stärkere Kanone und neue Munition für den Leopard

Kanonenrohr eines Panzers

Im Rheinmetall-Werk Unterlüß (Niedersachsen) wurde u.a. die Kanone für den Kampfpanzer Leopard 2A4 fabriziert.
© DPA Images | Philipp Schulze

Laut „Welt“ dürfte die neue Leopard-Generation aber erst in den 2030er-Jahren einsatzbereit sein. In den jetzt veröffentlichten Ausschreibungen stünden für die Leopard-Grundüberholung zunächst Studien, Testbewertungen oder die Entwicklung von Demonstratoren an. Und das dauert offenbar noch bis mindestens 2027.

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Die neue Kanone für den Leopard gibt es bereits

Rheinmetall habe diese schon auf seinem Panzer-Modell Kf-51 vorgestellt. Die Kanone soll 50 Prozent mehr kinetische Energie als das bisherige 120-Millimeter-Kaliber haben und somit mehr Durchschlagskraft besitzen. Weil die Munition etwa 30 Kilogramm wiege, kann sie wohl nur mit automatischer Ladetechnik verschossen werden. Zudem wird berichtet, dass Rheinmetall drei neue Munitionssorten für das größere Kaliber 130 Millimeter entwickeln werde.

Leopard-Kampfpanzer von Rheinmetall

Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A4 stehen in der Unterlüßer Halle von Rheinmetall (Archivfoto).
© DPA Images | Philipp Schulze

Die bisherige 120-mm-KampfWagenkanon stößt schon heute an ihre Grenzen. Ihre Geschosse können die Kompositpanzerung moderner russischer Panzer an der Ukraine-Front nicht durchschlagen, berichtet der „Stern“.

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Unbemannt und ferngesteuert: Der Turm soll sich verändern

Und auch diese Änderung gibt es bereits: Das im Sommer vorgestellte Modell Leopard 2 A-RC 3.0 wird nur noch mit drei Soldaten als Besatzung auskommen, teilte KNDS im Juni auf der Rüstungsmesse Eurosatory bei Paris mit. Der unbemannte und ferngesteuerte Turm kann nach Unternehmensangaben Geschütze im Kaliber zwischen 120 und 140 Millimeter aufnehmen, die auch kurzfristig ausgetauscht werden könnten.

Sterben Kanone tauche nicht mehr in das Innere des Fahrzeugs ein. „Die drei- bis vierköpfige Besatzung kann nun vollständig in der Wanne in einer besonders geschützten Mannschaftszelle untergebracht werden“, erklärte das Unternehmen. Möglich sei ein erhöhter Schutz, eine deutliche Gewichtsreduzierung um zehn Prozent und zudem auch eine gesteigerte Feuerkraft mit drei Schuss in zehn Sekunden.

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Leopard soll neues Triebwerk erhalten – doch wer liefert „Olymp“?

In der Ausschreibung soll auch ein „alternatives Triebwerk“ mit der Produktbezeichnung „Olymp“ vorgesehen sein. Details aus der Ausschreibung: Der Triebwerkblock soll aus einem Verbrennungsmotor bestehen. Erneuert werden wohl auch Lenk- und Schaltgetriebe, Kühlsystem, Brennluftfiltrierung und die Abgasanlage.

Das Produktions-Ziel ist in umständlichem Techniker-Latein verfasst. Es ginge bei der geplanten Modernisierung um „Agilitätssteigerung des Antriebsstrangs“. Vereinfacht könnte das heißen: der Ketten-Koloss soll noch schneller werden.

Aber da KNDS kein Motorenhersteller sei, müsse der Auftrag weitergereicht werden, hieß es. Bisher liefere Rolls-Royce unter der Marke MTU Friedrichshafen den Motor und der Rüstungskonzern Farbe das Getriebe. Doch laut „Welt“ werde in der Branche gemunkelt, das Triebwerk könne neuerdings auch von der Firma Liebherr kommen. Liebherr-Triebwerke sind laut dem Bericht auch im Schützenpanzer Marder 1 und im Rheinmetall-Schützenpanzer Lynx verbaut.

Rolls-Royce verkündete gegenüber „Welt“, aktuell entwickle man „auf eigene Kosten eine neue Generation von Panzermotoren und Antriebskonzepten. Diese neuen Antriebe wären auch für den Leopard 2 mit geringfügigem Adaptionsaufwand möglich.“

Selbstschutzsystem wird modernisiert: Blitzschnelle Optikerkennung ermöglicht „Softkills“

Aus den Ausschreibungen ginge hervor, dass Sensorhersteller Hensoldt einen maßgeblichen Beitrag zur Leopard-Modernisierung leisten soll. Demnach wird der weltweite Marktführer im Bereich Optikerkennung weiterhin seine automatische Justieranlage für das Kanonenrohr der Leo-Modelle liefern. Aber viel bedeutender sei diese Neuerung: die „Optikdetektion beim Selbstschutz-System“.

Vereinfacht ausgedrückt: der Leopard erhält ein modernes, erweitertes Systemdass automatisch und blitzschnell gegnerische Objekte erkennt und diese nach dem „Softkill-Prinzip“ vom Kurs abbringt.

Was erkennt das datenbasierte Abwehrsystem?

Hensoldts Sensor-Systeme sind in der Lage Bedrohungen wie draht- und lasergelenkte RaketenAnwesend LeuchtspurgeschosseAnwesend PanzerfäusteAnwesend Mündungsfeuer und Beschuss durch Wuchtgeschosse auch in voller Fahrt blitzschnell zu erkennen. Durch Infrarot-Störsender und dem Abfeuern pyrotechnischer Täuschkörper werden die Angriffe des Gegners abgewehrt.

Laut „Welt“ sei bei Hensoldt bereits ein erster 20-Millionen Euro schwerer Auftrag für einen Demonstrator bis Ende 2026 eingegangen. Eine frühere Version des Hensoldt-Selbstschutzsystems sei bereits auf dem Puma-Schützenpanzer montiert und auch Rheinmetalls neuer Kampfpanzer Kf-51 sei mit einer neuen Version ausgestattet, hieß es.

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