Pokémon GO wird im Sommer dieses Jahres 9 Jahre alt. MeinMMO-Autor Paul Kutzner erinnert sich mit Freuden an die Anfänge des Spiels zurück.
Vor kurzem bin ich auf Reddit über einen Beitrag gestolpert, in dem Trainer über ihre Erfahrungen aus den ersten Tagen von Pokémon GO berichten und wie einzigartig diese waren.
Auch ich war direkt zum Start des Spiels dabei und konnte dabei Erfahrungen sammeln, an die ich heute noch gerne zurückdenke und die Spieler, die erst später ins Spiel gefunden haben, so wohl nie nachvollziehen können.
Trainer, Trainer überall!
Direkt zum Start des Spiels haben alle Freunde in meinem Kreis, die mit dem Pokémon-Franchise etwas anfangen konnten, direkt mit dem Spiel gestartet. Doch wir waren nicht alleine: in unserer Stadt (nach Einwohnern eine der größten in Deutschland) waren überall auf den Straßen Trainer zu sehen.
Egal, wohin man ging oder schaute: überall waren Menschen zu sehen, die durch die Gegend liefen und dabei gebannt auf ihr Handy blickten. Es gab nicht den „typischen Spieler“ oder eine feste Altersgruppe: Das Spiel konnte gefühlt einfach jeden in seinen Bann ziehen.
Schon von weiten konnte man, ohne einen Blick aufs Handy zu werfen, schnell herausfinden, wo sich Hotspots befanden, in denen viele PokéStops und gute Spawns vorhanden waren. Ein Blick auf die Masse an Spielern reichte dafür vollkommen aus.
Zu Beginn gab es noch das Fußstapfen-System in Pokémon GO. Dabei wurden die Pokémon „in der Nähe“ mit 0 – 3 Fußstapfen angezeigt. Je weniger davon zu sehen waren, desto näher war man dem Pokémon. Es kam häufiger dazu, dass man auf der Jagd nach einem Pokémon eine andere Gruppe von Trainern sah, die einem direkt zuriefen „Hey! Das Relaxo ist da vorne bei den Bäumen!“.
Apropos Relaxo: Pokémon wie Dratini, Lapras oder Relaxo hatten zu Beginn von Pokémon GO noch einen ganz anderen Stellenwert. Wird man heutzutage in Events teilweise mit starken Monstern zugeschüttet, waren sie damals etwas Seltenes und besonderes. Entsprechend groß war die Freude, wenn man solch ein Monster in seiner Sammlung aufnehmen konnte.
Dies war nicht nur der Seltenheit, sondern auch der geringen Anzahl an Pokémon im Spiel geschuldet. Schließlich startete Pokémon GO nur mit Monstern, die aus der ersten Generation stammten.
In der Anfangszeit konnte es an Wochenenden zudem durchaus vorkommen, dass man sich mit hunderten von Spielern an gewissen Spots gleichzeitig aufhielt. Durch die geringere Anzahl an PokéStops, die es zu Beginn gab, wurden diese Orte also zu zentralen Treffpunkten in meiner Stadt.
Nicht nur einmal kam es vor, dass man plötzlich gemeinsam mit einer unfassbaren Anzahl an weiteren Trainern losrannte, weil man aus irgendeiner Ecke hörte „Da ist ein Dratini!“. Traf man beim Spielen in Parks andere Trainer, kam es oft vor, dass man nach seiner Team-Zugehörigkeit gefragt wurde und anschließend gemeinsam lokale Arenen bezwang.
Auch wenn die Server von Pokémon GO am Anfang oft überfordert und überlastet waren und es so dazu kommen konnte, dass sich selbst der Login ins Spiel schwierig gestaltete, war es doch eine fantastische Zeit.
Dieses gemeinsame Gefühl des Spielens, der ständige Austausch mit fremden Trainern, die Freude ein seltenes oder starkes Pokémon zu fangen: all das war einfach intensiv. Bis heute konnte keine Zeit und kein Event im Spiel mehr ansatzweise die Gefühle aus dieser Zeit zurückholen. Und ich befürchte, dass es auch in der Zukunft so bleiben wird.
Trotzdem denke ich gerne an diese Zeit zurück und bin dem Spiel dankbar, dass ich diese Erfahrungen sammeln und diese Zeit erleben durfte.
Wie sieht das bei euch aus? Seid ihr in den ersten Tagen und Wochen im Spiel ebenfalls unterwegs gewesen? Schreibt uns eure Erfahrungen aus der Zeit gerne in die Kommentare. Dass verpasste Pokémon aus dieser Zeit durchaus in Erinnerung bleiben können, habe ich bereits in einem anderen Artikel festgehalten: Selbst nach Jahren tut es immer noch weh, dass ich 2 Monster in Pokémon GO verpasst habe.