HomeNachrichtDie Rotation des Erdkerns hat begonnen, sich rückwärts zu bewegen

Die Rotation des Erdkerns hat begonnen, sich rückwärts zu bewegen

In diesen modernen Zeiten halten wir die Stabilität unserer Welt oft für selbstverständlich. Eine wissenschaftliche Entdeckung legt jedoch nahe, dass wir uns mitten in einem Wandel befinden, der so drastisch ist, dass es sich anfühlt, als würde sich der Boden unter unseren Füßen verändern. Nun ja, zumindest der Boden 3.220 Meilen unter unseren Füßen, im inneren Erdkern.

Untersuchungen unter der Leitung von Dr. John Vidale, Dekan der Geowissenschaften am Dornsife College of Letters, Arts and Sciences der University of Southern California, haben eine langsame Verlangsamung der Rotation des Erdkerns bis zu dem Punkt bestätigt, an dem sie sich rückwärts bewegt. Dieser verwirrende Wandel könnte tiefgreifende Auswirkungen auf unseren Planeten haben.

Der innere Kern der Erde

Unsere Erde birgt tief in ihrem Inneren ein Geheimnis. Der innere Erdkern wurde 1936 von der dänischen Seismologin Inge Lehmann entdeckt und ist eine massive Metallkugel, die einem unergründlichen Kreisel ähnelt, der unabhängig in unserem rotierenden Planeten wirbelt.

Trotz seiner schwer fassbaren Natur hat der innere Kern aufgrund seiner besonderen Eigenschaften, vor allem seiner Rotationsgeschwindigkeit und -richtung, das Interesse der wissenschaftlichen Gemeinschaft geweckt.

Die anhaltenden Debatten haben schließlich zu der Behauptung geführt, dass der Spin unseres inneren Kerns nicht konstant ist; Stattdessen könnte es langsamer werden.

Seismische Wellen

Die Rotation des inneren Kerns zu verstehen, ist ein bisschen so, als würde man versuchen, ein Buch im Dunkeln zu lesen. Der innere Kern ist für eine direkte Beobachtung oder Probenahme unerreichbar.

Um Erkenntnisse zu gewinnen, haben sich Wissenschaftler auf die Untersuchung der seismischen Wellen großer Erdbeben und ihrer Wechselwirkung mit dem Kern verlassen.

„Die unterschiedliche Rotation des inneren Kerns wurde in den 1970er und 1980er Jahren als Phänomen vorgeschlagen, aber erst in den 1990er Jahren wurden seismologische Beweise veröffentlicht“, sagte Dr. Lauren Waszek, Dozentin für Physik an der James Cook University Universität in Australien.

Die Interpretation dieser Ergebnisse war jedoch umstritten, da die Beobachtung und Erhebung genauer Daten nur begrenzt möglich war.

Der Erdkern dreht sich langsamer

Eine im Jahr 2023 aufgestellte Hypothese besagte, dass sich der innere Kern, der sich einst schneller als die Erde gedreht hatte, nun langsamer drehte.

An einem Punkt, so berichteten die Wissenschaftler, stimmte die Rotation des Kerns mit der Drehung der Erde überein, und dann begann er stärker abzubremsen und bewegte sich relativ zu den Flüssigkeitsschichten um ihn herum rückwärts.

Diese These wurde durch neuere Forschungsergebnisse untermauert, die nicht nur die Kernverlangsamung bestätigen, sondern auch die Idee untermauern, dass diese Verlangsamung Teil eines jahrzehntelangen Musters unterschiedlicher Geschwindigkeiten ist.

Zyklus des inneren Erdkerns

Die neue von Dr. Vidale geleitete Studie zeigt, dass Änderungen der Rotationsgeschwindigkeit einem 70-Jahres-Zyklus folgen.

„Wir streiten seit 20 Jahren darüber, und ich denke, das bringt es auf den Punkt“, sagte Vidale. „Ich denke, wir haben die Debatte darüber beendet, ob sich der innere Kern bewegt und wie sein Muster in den letzten Jahrzehnten verlaufen ist.“

Trotz dieser Zuversicht sind nicht alle davon überzeugt, dass die Angelegenheit geklärt ist.

Die Auswirkungen der Verlangsamung des inneren Kerns und wie sie sich auf uns auswirken könnte, bleiben ein verwirrendes Rätsel – obwohl einige sie mit dem Erdmagnetfeld in Verbindung bringen.

Magnetisches Phänomen

Das Zusammenspiel des Erdmagnetfelds, der Schwerkraft, der Strömung des flüssigen äußeren Kerns und des Mantels führt zu Schwankungen der Rotationsgeschwindigkeit des Kerns.

Dieses „Drücken und Ziehen“ beeinflusst die Stabilität und Positionierung unseres inneren Kerns.

Studien deuten darauf hin, dass ein langsamer rotierender Kern möglicherweise das Erdmagnetfeld beeinträchtigen könnte, einen Schutzschild, der den Planeten vor tödlicher Sonnenstrahlung schützt. Es könnte auch die Länge eines Tages geringfügig verkürzen.

Das Erdmagnetfeld und sein innerer Kern

Stellen Sie sich die Erde als einen riesigen Magneten vor, dessen Magnetfeld sich vom Herzen unserer Welt bis in die Weiten des Weltraums erstreckt. Dieser mächtige Schild entsteht aus einem Tanz tief unter unseren Füßen, wo geschmolzenes Eisen und Nickel im äußeren und inneren Kern der Erde wirbeln und taumeln.

Während sie sich bewegen, erzeugen sie elektrische Ströme, die ihren ganz eigenen Magnetfeldern Leben einhauchen. Wenn diese Felder zusammenkommen, erzeugen sie eine größere, komplizierte magnetische Schicht, die die Erde umhüllt, bis in den Kosmos reicht und das bildet, was wir Magnetosphäre nennen.

Schutz vor kosmischer Strahlung

Die Magnetosphäre ist der stille Wächter unserer Welt und steht dem Sonnenwind und der kosmischen Strahlung standhaft gegenüber. Stellen Sie sich einen Strom geladener Teilchen vor, der von der Sonne auf uns zugeschleudert wird.

Es klingt beängstigend, oder? Aber keine Angst. Dieser Strom könnte unsere Atmosphäre zerstören, wenn es nicht unseren Schutzschild gäbe – die Magnetosphäre.

Anstatt Zerstörung zu verursachen, leitet unser Magnetfeld diese Partikel um und verursacht schließlich den wunderschönen Tanz der Nord- und Südlichter in der Nähe der Pole. Die Lichtshow der Natur!

Der Schutz, den die Magnetosphäre bietet, ist wie eine Sicherheitsdecke, die die Erde zum perfekten Zufluchtsort für alles Leben macht.

Es entwickelt sich ständig weiter wie der innere Kern der Erde

Das Erdmagnetfeld ist nicht in Stein gemeißelt. Es ist lebendig, erlebt Veränderungen und sogar Polumkehrungen – die magnetischen Handelsplätze zwischen Nord und Süd. Das ist seit ein paar hunderttausend Jahren nicht mehr passiert, aber wer weiß, wann es wieder passieren könnte.

Warum ist das wichtig? Das Verständnis dieser Verschiebungen und Erschütterungen ist für unsere Navigationssysteme von entscheidender Bedeutung und liefert uns auch spannende Hinweise auf die geologische Geschichte, die in die Gesteine ​​der Erde eingraviert ist.

Schließlich und vor allem: Welche Auswirkungen wird die sich ändernde Rotation des Erdkerns auf unser schützendes Magnetfeld haben?

Tiefer in die Kernthemen eintauchen

Die Geheimnisse der Drehung unseres inneren Kerns zu entschlüsseln – auch wenn sie für uns nicht wahrnehmbar sind – birgt ein erhebliches Potenzial.

Diese Forschung bietet einen spannenden Einblick in die Entstehung des tiefen Erdinneren und wie die Aktivität in allen unterirdischen Schichten des Planeten miteinander verbunden ist.

Beispielsweise zeigen seismische Wellen, die von Erdbeben zu unterschiedlichen Zeiten erzeugt werden, Veränderungen in der Kernrotation im Laufe der Jahre.

Basierend auf ihren Berechnungen gehen Dr. Vidale und sein Team davon aus, dass der Kern in etwa fünf bis zehn Jahren wieder an Geschwindigkeit gewinnen dürfte.

So interessant das auch klingt, es lässt uns immer noch auf der Steigung dieser wissenschaftlichen Achterbahnfahrt zurück. „Wir brauchen mehr Daten und verbesserte interdisziplinäre Werkzeuge, um dies weiter zu untersuchen“, rät Dr. Waszek.

Auf dem Weg zu einem unbekannten Gebiet

Je tiefer wir in die Rätsel des inneren Kerns unserer Erde eintauchen, desto mehr Möglichkeiten eröffnen sich uns.

Die Grenze, an der der flüssige äußere Kern den festen inneren Kern umhüllt, ist ein Bereich, in dem „Flüssigkeit und Feststoff aufeinandertreffen“, wie Dr. Vidale es ausdrückt, „voller Aktivitätspotenzial“.

Dieses Zusammenspiel zwischen der Rotation des inneren Kerns und der Bewegung im äußeren Kern trägt dazu bei, das Erdmagnetfeld anzutreiben. Dennoch muss die genaue Rolle des inneren Kerns weiter untersucht werden.

Eine Sache ist sicher; Wir stehen am Abgrund einer neuen Grenze in unserem Verständnis unserer Erde. Wenn wir tiefer in die Geheimnisse unseres Planeten eintauchen, entdecken wir möglicherweise eine neue Weltanschauung.

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