Gamer diskutieren gerne leidenschaftlich über ihr Hobby, oft schon vorm Erscheinen eines Spiels. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass sich vor Release Meinungen festigen, wie gut oder schlecht etwas sein wird – und ob eine neue Idee überhaupt Erfolg haben sollte. Zuletzt gab es eine solche Diskussion um Dragon Age: The Veilguard, aber das ist längst nicht das einzige Spiel.
In den letzten Jahren haben verschiedene Studios immer wieder versucht, etwas Neues auszuprobieren und von der Formel und von der Art Spiel wegzugehen, die das Studio eins groß gemacht:
Solche Ideen, von dem wegzugehen, was die Studios groß gemacht hat und was ganz anderes zu versuchen, kommen bei Gamern nicht immer gut an. Fans der alten Spiele schauen eher missgünstig auf die Neuerscheinungen. Teilweise wird den neuen Spielen sogar direkt der Niedergang gewünscht. Das ist in Vergangenheit schon öfter passiert.
Dragon Age: Der Schleierwächter
Das neuste Beispiel ist das neue Dragon Age. Nach 10 Jahren Wartezeit haben Fans endlich einen neuen Teil der Reihe bekommen. Hier hat es direkt zwei große Diskussionen vor Release gegeben:
Bis kurz vor Release hat sich das Gezanke um das Spiel immer weiter aufgewiegelt. Die Fronten haben sich verhärtet. Ein Teil der Gamer hat sich gewünscht, dass ein so „wokes“ Spiel keinen Erfolg haben wird.
So geht es The Veilguard jetzt: Das neue Dragon Age ist mit starken Reviews auf Steam gestartet und hat allein auf der Plattform über 80.000 Spieler anlocken können. Dazu kommen PS5 und Xbox.
Es gibt durchaus Spiele, die stärker gestartet sind, besonders im AAA-Bereich. Als absoluten Flop kann man The Veilguard dennoch nicht bezeichnen.
Allerdings geht die Diskussion um das Spiel weiter: So gibt es hier heftigen Streit in den Reviews.
Fallout 76
Das bis jetzt noch neuste Fallout ist eigentlich das, was sich Fans der Reihe schon ewig gewünscht haben: ein echtes Fallout mit integriertem Multiplayer. So etwas hat Fallout 4 nur mit Mods geschafft.
Fallout 76 ist dennoch bei einem großen Teil der Community direkt zur Ankündigung durchgefallen, weil es nicht nur „always online“ ist, sondern auch als Survival-Game angekündigt wurde.
Der größte Kritikpunkt war, dass Fallout 76 vollkommen ohne NPCs und ohne Solo-Modus auskommen sollte – also genau den Dingen, die in früheren Teilen von Fall für die Story so wichtig waren. Eine Entscheidung, die Fans nicht nachvollziehen konnten.
So geht es Fallout 76 heute: Nach einem desaströsen Start hat sich Fallout 76 in den letzten Jahren auf eine stabile Position hochgearbeitet. Die Bewertungen sind deutlich gestiegen und allein auf Steam hat das Spiel im Schnitt dauerhaft zwischen 7.000 und 8.000 Spieler (via steamcharts).
Bethesda liefert zudem stetig neue Updates und Erweiterungen mit Inhalten. Die vermissten NPCs sind schon seit Jahren im Spiel, die Story geht weiter und bringt sogar beliebte Fraktionen wie die Stählerne Bruderschaft mit sich. Das neuste Update liefert einen Endgame-Dungeon mit der „größten Herausforderung“ für Spieler bisher.
Diablo Immortal
Kaum ein Spiel hat zu seiner Ankündigung so viel Hass erhalten wie Diablo Immortal. Als alle Fans der Reihe Diablo 4 erwartet haben, hat Blizzard auf der BlizzCon 2018 stattdessen einen Mobile-Ableger angekündigt.
Nach der etwas ungeschickten Antwort: „Habt ihr denn keine Smartphones?“, von Chef-Entwickler Wyatt Cheng haben Gamer bis vor Release kein gutes Haar an Diablo Immortal gelassen. Das größte Meme zum Spiel: „Ist das ein verspäteter Aprilscherz?“
So geht es Diablo Immortal heute: Trotz großer Kritik an der Monetarisierung ist Diablo Immortal ein voller Erfolg. Das Spiel hat etliche Pay2Win-Mechaniken, trotzdem hat es enorm viel Geld eingenommen – einen guten Teil davon von deutschen Spielern.
Generell kommt das Spiel unter seinen Fans ziemlich gut an. Abseits des gierigen Shops ist Immortal ein solides Diablo und dazu kostenlos für alle, die es nur einfach zocken wollen. Diablo Immortal hat mittlerweile schon 32 Seasons erlebt.
Einigen anderen Spielen ist es nicht so gut ergangen wie den dreien hier in der Liste. Der Shooter Concord etwa stand ebenfalls in der Kritik, noch bevor es erschienen ist. Concord wurde allerdings schon kurz nach seinem Release wieder eingestellt. Und das hatte noch härtere Konsequenzen: Sony verteilt die Höchststrafe, schließt das Studio, das einen der größten Flops für PS5 entwickelt hat