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Diese von Ärzten verschriebenen Apps sollen Ihnen umgehend helfen – ohne Termin

Bei Depression, Bluthochdruck und Schmerzen: Diese von Ärzten verschriebenen Apps sollen Ihnen umgehend helfen – ohne Termin

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    In der Pflanze steckt keine Gentechnik

    Aber keine Sorge:
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    sind die

Donnerstag, 31.10.2024, 13:52

Digitale Technologien revolutionieren die medizinische Versorgung. Orthopädie-Spezialist Markus Klingenberg erklärt, wie digitale Gesundheitsanwendungen (DiGa) Patienten eine innovative Behandlungsoption bieten.

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Was ist überhaupt eine DiGa und wie funktioniert sie?

Digitale Gesundheitsanwendungen, kurz DiGa, sind zertifizierte Apps oder Webanwendungen, die Patienten von ihrem Arzt per Rezept verordnet werden können. Als digitale Medizinprodukte dienen sie der Erkennung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten und Verletzungen. Die Zulassung erfolgt nach einem umfangreichen Verfahren über das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Die Wirksamkeit einer DiGa muss durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen werden. Die Kosten werden nach Rezeptierung durch den Arzt von den Krankenkassen übernommen.

Ein ganz entscheidender Vorteil der DiGas sind die Nähe der App, also des „digitalen Therapeuten“ zum Patient. Das Smartphone ist in der Regel ständig in der Nähe und wird bei den meisten Menschen sehr regelmäßig genutzt. Gut programmiert können diese Apps eine positive Verhaltensveränderung bei ihren Nutzern bewirken. Ein weiterer Vorteil ist die Reduktion von Versorgungsengpässen in unserem Gesundheitssystem. Das kann beispielsweise ein fehlender zeitnaher Termin bei einem Physiotherapeuten sein, der bei Rückenschmerzen durch eine passende DiGa ersetzt oder verzögert werden kann.

Über Markus Klingenberg

Markus Klingenberg ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit Schwerpunkt auf arthroskopische Chirurgie an Schulter, Ellenbogen, Hand, Knie und Sprunggelenk sowie Fußchirurgie. Er verfügt über Zusatzqualifikationen in Sportmedizin, Chirotherapie/Manuelle Medizin und Notfallmedizin. Nach seinem Medizinstudium in Bonn und Zürich und Aufenthalten in London, Innsbruck und Boston absolvierte er seine Facharztausbildung. Seit 2014 ist er leitender Arzt an der Beta Klinik in Bonn für den Bereich Arthroskopie, Fußchirurgie und Sportmedizin. Hier geht es zu seiner Website www.markusklingenberg.de

Für welche Krankheitsbilder gibt es DiGas und wie können sie helfen?

Das Spektrum der Krankheitsbilder erweitert sich ständig. Die Webseite des BfArM liefert eine ständig aktualisierte Liste aller verschreibungsfähigen DiGas. Derzeit gibt es DiGas für folgende Anwendungsbereiche:

  • Psychische Erkrankungen: Depression, Angststörungen, Schlafstörungen und Suchterkrankungen
  • Orthopädische Probleme: Rückenschmerzen, Knieprobleme
  • Chronische Erkrankungen: Diabetes, Bluthochdruck, hoher Cholesterinspiegel
  • Krebs: Unterstützung bei der Behandlung von Brustkrebs

Die Funktionsweise der Apps variiert. Zum Beispiel unterstützt Vivira, die derzeit am häufigsten verordnete App, Rückenschmerzpatienten indem sie ihnen Trainingsübungen anbietet. Durch einen durchdachten Algorithmus und regelmäßige Rückfragen passen sich die Übungen an das Leistungs- und Schmerzlevel des Patienten an. Mehrere Studien belegen, dass sich das Schmerzniveau schon bei einem geringen Trainingsaufwand von nur zwei Einheiten mit jeweils vier Übungen pro Wochen binnen weniger Wochen senkt und gleichzeitig auch die Menge der eingenommenen Schmerzmittel sinkt.

Wie wird die Wirkung von digitalen Gesundheitsanwendungen gemessen und ist ihre Wirksamkeit nachgewiesen?

Die Wirksamkeit von Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) wird durch klinische Studien gemessen, vorzugsweise randomisierte, kontrollierte Interventionsstudien. In diesen Studien wird der medizinische Nutzen oder eine patientenrelevante Verbesserung in der Versorgung nachgewiesen. Dazu werden die Ergebnisse einer Gruppe, die die DiGA nutzt, mit einer Kontrollgruppe verglichen. Die Wirksamkeit, ein ausreichender Datenschutz, Patientensicherheit und Benutzerfreundlichkeit sind entscheidende Kriterien für die dauerhafte Zulassung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Ein ganz entscheidender Vorteil der DiGa ist die hervorragende Auswertbarkeit der Daten, da unter Berücksichtigung des Datenschutzes in kurzer Zeit große Mengen an Daten gesammelt und ausgewertet werden können. Mit Hilfe dieser Informationen lassen sich die Produkte kontinuierlich verbessern.

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Wie kann ich als Patient eine DiGa verordnet bekommen und was brauche ich dafür?

Um als Patient eine Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) verordnet zu bekommen, sind folgende Schritte notwendig:

  1. Ärztliche Verschreibung: Ein Arzt oder Psychotherapeut muss die DiGA verschreiben. Voraussetzung ist, dass die App im DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistet ist. Er nutzt dazu ein Kassen- (Muster 16) oder ein Privatrezept.
  2. Diagnosenachweis: Alternativ zur Verschreibung kann ein schriftlicher Nachweis der entsprechenden Diagnose bei der Krankenkasse eingereicht werden, um die Kostenübernahme zu beantragen.
  3. Krankenkassenantrag: Mit der Verschreibung oder dem Diagnosenachweis kann bei der Krankenkasse die Kostenübernahme beantragt werden. Diese kann im Einzelfall einen Nachweis verlangen, dass keine gesundheitlichen Gründe gegen die Nutzung einer DiGa bestehen.

Viele DiGa Anbieter und Webseiten unterstützen die Patienten bei dem Krankenkassenantrag. Zusatzkosten entstehen für den Patienten keine.

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Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen bei der Nutzung von DiGas, die ich beachten sollte?

Insgesamt sind zugelassene DiGas für die Patienten sehr sicher. Es gibt allgemeine Risiken und mögliche Nebenwirkungen, die jedoch durch umfassende Risikoanalysen und Sicherheitsmaßnahmen der Hersteller adressiert werden. Vorstellbar sind:

  1. Fehlanwendung: Wenn eine DiGA für eine nicht geeignete Erkrankung genutzt wird, kann der erwartete therapeutische Effekt ausbleiben oder sich sogar verschlechtern.
  2. Erstverschlimmerung: Zu Beginn der Nutzung kann es zu einer vorübergehenden Verschlimmerung der Symptome kommen, ähnlich wie bei traditionellen Therapien.
  3. Individuelle Risiken: Bestimmte Übungen oder Anwendungen können für Personen mit spezifischen Gesundheitsproblemen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ungeeignet sein.
  4. Datenrisiken: Es besteht das Risiko von Datenschutzverletzungen oder unsachgemäßer Datenverarbeitung.

Insgesamt haben Digitale Gesundheitsanwendungen seit ihrer Einführung 2020 eine neue Säule im Versorgungsspektrum des deutschen Gesundheitssystems geschaffen. Für viele Patienten können sie eine sinnvolle Ergänzung ihrer Therapie darstellen.

Content stammt von einem Experten des FOCUS online EXPERTS Circles. Unsere Experts verfügen über hohes Fachwissen in ihrem Bereich. Sie sind nicht Teil der Redaktion. Mehr erfahren.

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