HomeNachrichtDudenhöffer: Vor chinesischen E-Autos muss gerade keiner Angst haben

Dudenhöffer: Vor chinesischen E-Autos muss gerade keiner Angst haben

Auswertung von Dudenhöffers Car-Institut: E-Autos fallen immer weiter im Preis, aber das billigste Modell will keiner haben

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Auf dem deutschen Automarkt stockt die Antriebswende, denn E-Autos sind ohne Subventionen weiterhin deutlich teurer als Verbrenner. Die aktuelle Auswertung von Juli zeigt aber, dass sich die Preise annähern. Erstaunlich: Ausgerechnet das billigste E-Auto wird verschmäht.

Auf dem deutschen Automarkt für Neuwagen war im Juli eine leichte Verschiebung der Rabatt- und Transaktionspreisstruktur zwischen Elektroautos und Verbrennern zu beobachten. Die Preise nähern sich langsam an. Wie Abbildung 1a zeigt, sind die Rabatte für die 15 BEV (BEV=Batterie-elektrisch) um 0,9 auf 13,6 Prozent gestiegen, während die Rabatte für die 15 Verbrenner konstant bei 16,2 Prozent geblieben sind. Das zeigt eine Auswertung des Car-Instituts von Prof. Dudenhöffer.

Rabatte sind die eine Seite der Medaille. Entscheidend ist aber nicht der Rabatt auf den Listenpreis, sondern der Transaktionspreis für den Kunden, also das, was er nach Abzug der Rabatte vom Listenpreis tatsächlich auf den Tisch legt. Dabei spielen auch Listenpreiserhöhungen eine Rolle. Was nützt ein attraktiver Rabatt auf den Listenpreis, wenn gleichzeitig der Listenpreis erhöht wird? Um diesen Effekt zu berücksichtigen, wird nicht nur der reine Rabatt auf den Listenpreis, sondern auch der Transaktionspreis analysiert.

Hier fällt auf: Seit April sind diese Preise bei den 15 beliebtesten Elektroautos um 4 Prozent gesunken, während sie bei den Verbrennern um 5 Prozent gestiegen sind.

Drei Effekte prägen diese Entwicklung

Effekt 1: Die Rabatte sind bei den BEV (Elektroauto mit Batterie) stärker gestiegen als bei Verbrennern

Dabei gab auch einen negativen Rabatt, d.h. eine Preiserhöhung für das Tesla Model 3, verursacht durch die Strafzölle der EU. Der Preis des Model 3 wurde durch eine „Zollrisikoprämie“ um 1500 Euro erhöht. Die Strafzölle wurden zwar noch nicht offiziell eingeführt, aber Tesla hat für seine Fahrzeuge aus der Produktion in Shanghai – also für das Model 3 – einen entsprechenden Preisaufschlag zur Absicherung gegen Strafzölle vorgenommen.

Interessant ist auch die Preisstrategie des Volkswagen-Konzerns bei Elektroautos. Während die Marke VW nach dem Auslaufen der hohen Prämien in den ersten drei Monaten des Jahres kaum noch zusätzliche Prämien für die Elektroautos der ID-Baureihe anbietet, sind Cupra und Skoda weiterhin mit teilweise hohen Rabatten am Markt. Der Cupra Born wird bei Internetvermittlern mit knapp 27 Prozent Rabatt auf den Transaktionspreis von 30.332 Euro bei Internetvermittlern angeboten. Das unterbieten selbst die Chinesen nicht.

Effekt 2: Die Modellauswahl hat sich verschoben – Dacia Spring floppt

Nach den Daten der amtlichen Zulassungsstatistik (KBA) wurden im ersten Halbjahr in Deutschland 40 Prozent der Pkw-Neuzulassungen als SUV zugelassen. Zu den SUV zählt das Car-Institut Fronttriebler, Hecktriebler und Allradler mit SUV-Karosserie (Anmerkung: Das KBA segmentiert Allradler separat als Geländewagen). Dies wurde bei der Auswahl der Betrachtungsmodelle für BEV und Verbrenner berücksichtigt. So wurden bei den BEV die beiden Modelle Volvo EX40 und Tesla Model Y neu aufgenommen. Bei den Verbrennern wurden die SUV-Modelle BMW X3 und Volvo XC40 neu aufgenommen.

Aus der Modellauswahl der BEV wurde beispielsweise der Renault ZOE gestrichen, der mit einem Listenpreis von 36.840 Euro nicht konkurrenzfähig ist. Interessanterweise hat es der Preisführer unter den Elektroautos, der Dacia Spring mit einem Preis von 16.900 Euro, nicht in die Auswahl geschafft. Die Nachfrage war mit 83 Neuzulassungen im Juni und 2.482 im ersten Halbjahr enttäuschend. Das oft gehörte Argument, es gäbe keine Einstiegs-Elektroautos, stimmt also nach Meinung des Car-Institut nicht. Vielmehr setzen die Einstiegskunden auf konventionelle Antriebe.

Effekt 3: Chinesen sehr überschaubar – schwaches Vertriebssystem

Neu in die Modellpalette aufgenommen wurde die chinesische Marke MG. BYD sei noch zu klein im Markt, um wahrgenommen zu werden. Auch der vor einiger Zeit groß angekündigte Deal von BYD mit Sixt ist in den Marktdaten noch nicht erkennbar. Insgesamt ist die Informationslage bei den Chinesen sehr lückenhaft. So sei es teilweise schwierig, die Listenpreise der Modelle auf den Herstellerseiten zu finden. Dafür kursieren auf den Websites bunte Leasingangebote, die jedoch ohne Listenpreise der Fahrzeuge nur schwer zu bewerten sind. Insgesamt seien die Daten und Informationen oft zu wenig aussagekräftig. Statt eines Listenpreises findet man Formulare für Probefahrten. Warum sollte jemand online eine Probefahrt buchen, wenn er nicht einmal den Listenpreis des Fahrzeugs erfährt, sondern nur seine Daten eingibt? Und auch die Rabattaktionen wirken weniger wertig. So kann man bei MG einen Amazon-Gutschein über 4000 Euro erhalten, wenn man das Auto least oder kauft.

Insgesamt hinterlassen die Websites der meisten Chinesen nach Meinung des Car-Institut einen wenig professionellen Eindruck. Viele Modelle sollen wohl Kunden anlocken. Der Effekt sei aber eher Unübersichtlichkeit, statt klare Fahrzeugwerte zu vermitteln. Alles in allem brauche man sich in den nächsten Monaten vor dem Angriff der Chinesen auf den deutschen Automarkt keine schlaflosen Nächte machen. Und auch beim Elektroauto „zaubern“ die Chinesen nicht. Das zeigt der Vergleich der MG-Fahrzeuge in Abb. 2 und Abb. 3. Dem Verbrenner mit 17.147 Euro Transaktionspreis steht das Elektroauto mit 29.990 Euro gegenüber. Das ist fast der Preis des Cupra Born.

Der Druck auf den Markt für Elektroautos steigt

Abbildung 4 zeigt den Vergleich der Transaktionspreise. Bei einzelnen Modellen wie dem BMW Mini hinkt der Vergleich, da derzeit noch die Auslaufversion des alten Elektro-Minis angeboten wird. Der neue aus China kommt erst in den nächsten Wochen auf den Markt. Ähnliches gilt für VW Passat versus VW ID 4 und BMW X3 versus Tesla Model Y. Hier wurde eine sehr hochwertige Version des Passat gewählt.

Klammert man diese drei Modelle aus, ergibt sich eine Differenz zwischen BEV und Verbrenner bei einem durchschnittlichen Transaktionspreis von 8002 Euro. Das dürfte im Großen und Ganzen heute der Mittelwert sein, der natürlich – wie der Vergleich mit dem Opel Corsa zeigt – bei einzelnen Modellen deutliche Streuungen um den Mittelwert aufweisen kann. Beim Opel Corsa beträgt die ermittelte Differenz sogar mehr als 13.600 Euro zu Ungunsten des Batterie-Modells. Aber auch beim VW Golf mit einem 1,5-Liter-Verbrennungsmotor liegt der ermittelte Transaktionspreis von 23.443 Euro immer noch 9220 Euro niedriger als der des Elektro-Bruders ID3. Die Preisspanne wird laut Car-Institut also kleiner, aber die Lücke ist immer noch groß.

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vt/

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