In Deutschland war 2024 nur jeder dritte neu zugelassene Stadtbus emissionsfrei – weitaus weniger als in vielen anderen europäischen Ländern. Das dürfte an fehlenden Vorgaben und gestrichenen Fördergeldern liegen.
Im vergangenen Jahr wurden 25 Prozent der Stadtbusse, die in Deutschland neu zugelassen wurden, rein elektrisch mit Batterien angetrieben. Weitere neun Prozent nutzten mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen zur Stromerzeugung. Das zeigt eine aktuelle Statistik, die der Brüsseler Thinktank Transport and Environment (T&E) zusammengestellt hat. Der Elektro-Anteil ist damit im Vergleich zu den Vorjahren weiter gestiegen und er liegt mehr als doppelt so hoch wie bei neu zugelassenen Pkw.
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Im europäischen Vergleich ist Deutschland allerdings weit abgeschlagen. Mit einem Anteil von 34 Prozent emissionsfreien Bussen liegt das Land im hinteren Drittel. Der EU-weite Mittelwert liegt bei 49 Prozent. In Finnland, den Niederlanden, Norwegen, Dänemark und Luxemburg liegt die Quote bei fast 100 Prozent. Unter den großen Staaten, in denen über 1.000 Stadtbusse pro Jahr in Betrieb genommen werden, führt Spanien mit einer Quote von 57 Prozent.

Als Grund für die höheren Quoten nennt T&E lokale Vorgaben. Dazu gehören etwa angekündigte Null-Emissionszonen in Städten oder Ausschreibungsbedingungen, die fossil betriebene Busse ausschließen. Solche Vorschriften gibt es in Deutschland bisher kaum. Hier wurde die Anschaffung der teureren E-Busse mit Zuschüssen aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) gefördert. Dieses Programm ist aufgrund der KTF-Kürzungen im Jahr 2024 ausgelaufen. Die Branche rechnet darum damit, dass sich der Markthochlauf bei E-Bussen nicht beschleunigt, sondern verlangsamt. mkr