Die Ergebniskrise beim VfB Stuttgart in der Bundesliga verschärft sich – und nach der 0:1-Niederlage bei Eintracht Frankfurt rückt die Qualifikation für Europa in immer weitere Ferne.
Sechs Spiele, zwei Unentschieden, vier Niederlagen. So lautete die ernüchternde Bilanz des VfB Stuttgart aus den letzten sechs Liga-Partien. Auch bei der 0:1-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt am 27. Spieltag gab es für die Schwaben nichts zu holen. Das einzige Tor des Spiels schoss Mario Götze in der 71. Minute für die SGE – die auch vom Platzverweis für VfB-Verteidiger Ameen Al-Dakhil (58.) profitierte. “Aus unserer Sicht ein bitterer Abend”, fasste VfB-Trainer Sebastian Hoeneß die Gefühlslage nach der ersten Partie nach Bekanntgabe seiner Vertragsverlängerung zusammen.
Woltemade und Undav nicht in der Startelf
Der VfB-Trainer hatte in der Startelf überraschend auf Stürmer Nick Woltemade, der zuletzt nicht nur beim VfB, sondern auch bei der U21-Nationalmannschaft überzeugt hatte, verzichtet. Aber nicht nur Woltemade fehlte von Beginn an. Der sich im Formtief befindende Deniz Undav musste ebenfalls auf der Bank Platz nehmen.
Stuttgart
Fußball | Meinung
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Sa.29.3.2025
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Stadion
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Aber auch ohne Woltemade und Undav, die in der zweiten Hälfte eingewechselt wurden, begann der VfB vor 58.000 Zuschauern zielstrebig und mit viel Zug nach vorne. Nach nicht einmal 100 Sekunden wurde Eintracht-Torwart Kauã Santos erstmals von Jamie Leweling geprüft. Stuttgarts Enzo Millot verzog zudem knapp (7.). “Was wir uns vorwerfen lassen müssen, ist die fehlende Konsequenz im letzten Drittel”, analysierte Hoeneß. “Die ersten 20 Minuten gehen an uns. Wir machen zu wenig draus.” Denn nach dem guten VfB-Beginn kam die Eintracht besser ins Spiel, hatte mehrere Großchancen und war bis zur Halbzeit gefährlicher, konnte dies aber nicht nutzen.
Al-Dakhil kassiert historischen Platzverweis
Nach dem Seitenwechsel drängten die Gastgeber weiter auf die Führung – und waren ab der 58. Minute ein Mann mehr auf dem Platz. Al-Dakhil sah nach einer Notbremse gegen Eintracht-Stürmer Hugo Ekitiké die Rote Karte. Die erste Hinausstellung für den 23-Jährigen war für den VfB Stuttgart bereits der 151. Platzverweis in der Bundesliga – historisch die meisten aller Teams.
Der Platzverweis sei “maßgeblich für dieses Spiel” gewesen, so Hoeneß. Al-Dakhil hätte “cleverer agieren” müssen. In Unterzahl “wird’s dann schwierig in Frankfurt”. Götze sorgte per Abstauber dreizehn Minuten später für die SGE-Führung. Der VfB hielt nach dem Rückstand in Unterzahl zwar ordentlich dagegen, der Ausgleich gelang den Schwaben aber nicht mehr. Die Mannschaft habe bis zum Schluss alles versucht, so Hoeneß. “Aber trotzdem stehen wir mit leeren Händen da, das tut weh.”
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So.30.3.2025
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Hoeneß: Emotionen kanalisieren fürs Pokal-Halbfinale
Nach dem sechsten sieglosen Spiel in Serie rückt für den VfB die Qualifikation fürs internationale Geschäft in weite Ferne. Der Vizemeister der Vorsaison tritt in der Tabelle auf der Stelle und bleibt mit 37 Punkten Zehnter. “Die Situation ist unbefriedigend in der Liga”, gab Hoeneß offen zu. “Aber für mich geht es jetzt darum, dass wir den Schalter umlegen”, wollte er sich mit dem derzeitigen Stand seines Team in der Bundesliga nicht aufhalten.
Stattdessen blickte der 42-Jährige auf das bevorstehende große Highlight, das DFB-Pokal-Halbfinale gegen RB Leipzig (Mittwoch, 02.04., ab 20:45 Uhr / live im Audiostream der Sportschau) voraus. “Für uns wird es jetzt wichtig sein, dass wir dieses Spiel abstreifen, dass wir die gemischten Emotionen kanalisieren und umwandeln in Energie, die wir entwickeln wollen für das Spiel am Mittwoch, das extrem wichtig für uns ist.” Man habe Herausforderungen als Mannschaft, analysierte Hoeneß. Aber: “Die Aufgabe ist, dass wir diese gemeinsam bewältigen, als Klub, als Team, allen voran ich. Dem werden wir uns stellen.”