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    Erste Studie findet Zusammenhang zwischen Tätowierungen und Hautkrebs

    Berlin. Laut einer dänischen Studie hängen Lymphknoten- und Hautkrebs mit Tattoos zusammen. Eine Tattoofarbe betreffe das allerdings nicht.

    Verursachen Tattoos Hautkrebs? Lange Zeit konnten Wissenschaftler Entwarnung geben: In ihren Untersuchungen konnten sie keinen Zusammenhang zwischen Tattoos und einem erhöhten Krebsrisiko feststellen. Eine neue dänische Zwillingsstudie stellt diese Erkenntnis jedoch erstmals in Frage.

    Demnach könnte das Hautkrebsrisiko durch Tattoos um das 1,6-fache und das von Lymphdrüsenkrebs um das 1,3-fache steigen. Während der Zusammenhang zwischen Lymphdrüsenkrebs und Tattoos bereits im letzten Jahr von verschiedenen Studien dokumentiert wurde, sei es laut den Studienautoren das erste Mal, dass ein erhöhtes Hautkrebsrisiko mit Tätowierungen in Verbindung gebracht werden konnte.

    Tattoos und Krebs: Farbpartikel entzünden Lymphknoten

    Problematisch seien dabei überraschenderweise nicht potenziell krebserregende Stoffe in der Tätowierfarbe. Viel entscheidender ist laut den Forschern, dass Teilchen der Tinte als Fremdstoffe in das Blut gelangen und sich in den Lymphknoten ansammeln.

    Ausgerechnet die dadurch ausgelöste Immunreaktion sei eine Last für den Körper und könne zu einer ständigen Entzündung der Lymphknoten führen, was wiederum das Zellwachstum stört und zu Tumoren führen kann.

    Lymphknoten sind kleine, bohnenförmige Organe des Immunsystems, die als Filter für die Lymphflüssigkeit dienen und Krankheitserreger sowie Schadstoffe herausfiltern. Sie enthalten Abwehrzellen, die bei Infektionen aktiviert werden.

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    Zwillingsstudie untersucht Krebsarten in Zusammenhang mit Tattoos

    In ihrer seit 2021 laufenden Zwillingsstudie untersuchen Forscher der Süddänischen Universität (SDU) und der Universität Helsinki auch, wie beliebt Tattoos in der dänischen Bevölkerung sind und welche Faktoren das Tätowier-Verhalten beeinflussen. In einem Umfragebogen wurden 11.100 dänische Zwillinge nach Tätowierungen, Lebensstil und Bildung befragt. Die gesammelten Daten wurden daraufhin mit anderen Studien und Informationen zu Krebsdiagnosen aus dem dänischen Krebsregister verknüpft.

    Die Forscher verfolgten dabei einen Ansatz, „der viele andere unbekannte Faktoren berücksichtigen kann, die ebenfalls zu denselben Krebsarten führen können“, heißt es in einer Pressemitteilung. Sie konzentrierten sich auf Zwillingspaare, von denen bei mindestens einem Zwilling die betreffende Krebsart diagnostiziert wurde.

    Das verglichen die Forscher damit, ob einer von den bei den Zwillingen Tattoos hat und wenn ja, welche Farbe und Größe die Tätowierungen haben und wie lange sie die Tätowierungen schon tragen.

    Größere Tattoos und Farbe könnten Krebsrisiko beeinflussen

    Vor allem Menschen mit Tattoos, die größer als eine Handfläche sind, haben laut den Forschern ein höheres Hautkrebsrisiko. Das soll auch das Risiko für Krebs in den Lymphknoten betreffen.

    Bei LymphomenAnwesend bösartigen Tumoren im lymphatischen System, sei die Rate in der Gruppe der Personen mit großen Tätowierungen fast dreimal höher als in der Gruppe ohne Tätowierungen. Diese Rate berücksichtige das Alter, den Zeitpunkt der Tätowierung und die Dauer der Studienteilnahme.

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    Ob bestimmte Tattoofarben weniger stark das Krebsrisiko erhöhen, gilt in der Forschung als nicht genug belegt. Die Studie konnte allerdings für eine Tattoofarbe kein erhöhtes Risiko feststellen: Mit roter Tinte tätowierte Menschen wiesen in der Untersuchung keine höheren Krebszahlen auf.

    Forscher warnen vor vorschnellen Urteilen

    Die Forscher warnen jedoch vor einer Überinterpretation der Ergebnisse. „Die Untersuchung dieses Zusammenhangs ist schwierig, da die Entstehung von Krebs Jahre dauern kann. Das bedeutet, dass eine Exposition in der Jugend möglicherweise erst Jahrzehnte später zu einer Erkrankung führt, was die Messung eines direkten Effekts erschwert“, zitiert das Statement Henrik Frederiksen, Facharzt für Hämatologie am Universitätsklinikum Odense und klinischer Professor an der SDU. Auch die fehlenden internationalen Daten seien ein Problem. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „BMC Public Health“ veröffentlicht.

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