Langlebiger, als viele denken: Eine neue Analyse zeigt, dass Elektroautos mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 18,4 Jahren inzwischen fast gleichauf mit Benzinern und sogar über Dieselfahrzeugen liegen. Die Studie umfasst Millionen Fahrzeuge und viele Jahre.
Studie enthüllt: E-Autos sind Langstreckenläufer
Elektroautos kämpfen in Teilen der Gesellschaft noch immer mit einem veralteten Image. Besonders frühe Modelle galten als technisch unausgereift und anfällig. Doch dieses Bild ist längst überholt. Die neuesten Daten belegen, dass sich E-Autos im Hinblick auf Haltbarkeit und Zuverlässigkeit mittlerweile auf Augenhöhe mit klassischen Verbrennern befinden und diese in einigen Bereichen sogar übertreffen.
Laut einer Analyse von über 300 Millionen Einträgen britischer Fahrzeugdaten, die von 2005 bis 2022 gesammelt wurden, hat sich die Haltbarkeit elektrischer Fahrzeuge erheblich verbessert. Elektroautos halten im Schnitt länger als Dieselfahrzeuge (16,8 Jahre) und kommen fast an Benziner heran, die bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von 18,7 Jahren liegen. Die Daten zeigen außerdem, dass ein E-Auto während seiner Lebenszeit rund 200.000 Kilometer zurücklegt – mehr als ein Benziner (187.000 km), aber weniger als ein Dieselfahrzeug (257.000 km).
Wir sind keine Umweltaktivisten. Wir wollen nur die Fakten nennen. Elektroautos und Batterien leben einfach länger, und die Technologie wird immer besser
Robert Elliott, Studienleiter
Ein wichtiger Faktor für diese Entwicklung ist die kontinuierliche Verbesserung der Technologie. “Die frühen Elektroautos waren nicht so zuverlässig”, erklärt Robert Elliott von der Universität Birmingham, der die Analyse laut New Scientist leitete. Doch die Daten zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit von Ausfällen bei E-Autos nun doppelt so schnell sinkt wie bei Benzinern und sechsmal schneller als bei Dieselmodellen. Langfristig könnte dies die Wartungskosten weiter reduzieren, die in den USA ohnehin bereits im Schnitt nur 0,06 Dollar pro Meile betragen – im Vergleich zu 0,10 Dollar bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren.
Mehrkosten oft ein Klischee
Die Studie berücksichtigt Daten des britischen MOT-Systems, das die Straßentauglichkeit von Fahrzeugen überprüft, erfasst jedoch keine Details zu den Wartungs- oder Reparaturaufwänden zwischen den Tests – die DEKRA sieht hier aber auch alte Klischees zu hohen Mehrkosten widerlegt. Die neue Analyse zeigt auf jeden Fall, dass eine längere Lebensdauer von Elektroautos zunehmend möglich ist – vor allem dank robusterer Batterien und einer geringeren Anzahl mechanischer Verschleißteile im Vergleich zu Verbrennungsmotoren.
Wie umweltfreundlich sind E-Autos?
Die Umweltfreundlichkeit von Elektroautos hängt maßgeblich von der Stromerzeugung ab. Bei Nutzung von erneuerbaren Energien liegt der CO2-Ausstoß deutlich unter dem von Verbrennern.
Die Batterieproduktion verursacht zunächst einen größeren ökologischen Fußabdruck. Studien zeigen jedoch, dass dieser “Rucksack” nach etwa 30.000 bis 60.000 gefahrenen Kilometern ausgeglichen wird, abhängig vom Strommix.
Was macht die Batterie mit der Umwelt?
Die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien benötigt energieintensive Prozesse und seltene Rohstoffe. Moderne Recyclingverfahren ermöglichen jedoch eine Wiederverwertungsquote von bis zu 95 Prozent der Materialien.
Der Abbau der benötigten Rohstoffe steht teilweise in der Kritik. Die Industrie arbeitet an nachhaltigeren Gewinnungsmethoden und alternativen Batterietechnologien.
Stromverbrauch: Wie viel CO2 entsteht?
Mit dem aktuellen deutschen Strommix verursacht ein E-Auto im Betrieb etwa 40-50 Prozent weniger CO2 als ein vergleichbarer Verbrenner. Bei reinem Ökostrom sinkt der Ausstoß um bis zu 90 Prozent.
Die CO2-Bilanz verbessert sich kontinuierlich mit dem steigenden Anteil erneuerbarer Energien im Stromnetz. Lokale Emissionen in Städten werden komplett vermieden.
Wie lange hält die Batterie?
Moderne E-Auto-Batterien erreichen Laufleistungen von 150.000 bis 200.000 Kilometern bei guter Pflege. Die Kapazität sinkt dabei allmählich, liegt aber nach 8-10 Jahren meist noch bei über 80 Prozent.
Hersteller geben üblicherweise 8 Jahre Garantie auf die Batterie. Viele Batterien können danach noch als stationäre Energiespeicher verwendet werden.
Recycling: wohin mit alten Batterien?
Die Batterien werden in spezialisierten Anlagen zerlegt und die wertvollen Rohstoffe werden zurückgewonnen. Die Recyclingprozesse werden stetig effizienter und ermöglichen eine immer höhere Materialrückgewinnung.
Vor dem Recycling können die Batterien oft noch jahrelang als stationäre Speicher für erneuerbare Energien genutzt werden, was ihre Gesamtumweltbilanz weiter verbessert.
Zusammenfassung
- Neue Studie analysiert Lebensdauer von E-Autos und Verbrennern
- Elektroautos erreichen durchschnittlich 18,4 Jahre Lebensdauer
- E-Autos übertreffen Diesel und sind fast gleichauf mit Benzinern
- Die Analyse basiert auf 300 Millionen britischen Fahrzeugdaten
- Technologische Verbesserungen steigern Zuverlässigkeit von E-Autos
- Wartungskosten für E-Autos oft sogar geringer als bei Verbrennern
- Robustere Batterien und weniger Verschleißteile erhöhen die Langlebigkeit
Siehe auch: