Warum ist Pirate Software eigentlich bei quasi jedem Nutzer von YouTube zu sehen? Er hat das System perfekt ausgenutzt.
Wenn man sich als Gamer oder Tech-affine Person eine Weile von den „YouTube Shorts“ berieseln lässt, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis man auf „Pirate Software“ trifft. Der YouTuber ist im Verlaufe des letzten Jahres extrem gewachsen und seine kurzen Clips, mit häufig interessanten Punkten werden, werden vielfach diskutiert.
Dabei sah das vor einer Weile noch ganz anders aus. Sein Geheimnis? Er hat „YouTube durchgespielt“ – und ganz genau erkannt, wie man damit besonders schnell groß wird.
Während einige auf YouTube erfolgreich werden, ziehen sich andere aus dem Streaming zurück:
Wer ist Pirate Software? Pirate Software, der eigentlich Jason Thor Hall heißt, ist 2023 extrem gewachsen. Vor einer Weile war er auf YouTube noch ein kleines Licht mit wenigen Tausend Abonnenten – inzwischen ist er kurz davor, die Marke von 2,5 Millionen Abos zu knacken. In seinen zumeist kurzen Clips, die spannende Aussagen aus seinen Streams auf das Wichtigste herunterbrechen, spricht er über Insider-Wissen aus der Tech-Szene oder seine Zeit bei Blizzard und Amazon. Dabei hat er oft unterhaltsame oder einfach interessante Anekdoten.
Wie wurde er so erfolgreich? Der Erfolg kam nicht durch Zufall, sondern war eiskalt kalkuliert, das erklärte Pirate Software vor einigen Wochen offen im Gespräch mit dem Streamer itmeJP und einigen anderen Kollegen. Er verrät, dass er sich den Markt und YouTube ganz genau angeschaut hatte:
YouTube hat alle Bemühungen in die Shorts gesteckt. Sie haben das Streaming-Produkt gar nicht weiterentwickelt, sie haben Discovery nicht weiterentwickelt. Sie haben Shorts vorangetrieben. Wann immer du auf einer Plattform entdeckt werden willst, wird die Plattform das nicht für dich machen.(…) Du musst schauen: Was machen die, was ihnen das meiste Geld bringt und diesem Trend muss man dann folgen.
Also dachten wir uns: Okay, die stecken alles in die Shorts und bisher nutzt das niemand so richtig aus.
Der „Short Content“ wurde von beinahe allen Plattformen stark gefördert, nachdem TikTok damit extrem erfolgreich wurde. Daher hat auch YouTube versucht, seine Short-Videos besonders hervorzuheben. Etwas, das Pirate Software genau auszunutzen wusste.
Mein Plan war: Jeden Tag ein Short veröffentlichen. (…) Wir wollten mehr Content machen. Jeden Tag ein (Short), ohne einen Tag zu verpassen. Und dann sollte es jeden Tag exakt um Mittag veröffentlicht werden. Der Grund, warum ich das gemacht habe: Das ist die Mittagspausen-Zeit für alle großen Firmen an der Westküste in den vereinigten Staaten. Das sind vor allem Tech-Firmen. Ich produziere vor allem Tech-Inhalte. Das ist also exakt der Zeitpunkt, wenn sie auf ihr Handy schauen. Der Augenblick, wenn sie ihr Handy zum Mittagessen aus der Tasche ziehen, ist der Moment wo sie es sehen können – und dann tauche ich da auf – genau dann, wenn der Algorithmus es aufgreift und dann verbreiten die es an Büros in der Nähe.
Das war der Plan. Und ich dachte, vielleicht kriegen wir ein paar Tausend Abonnenten. Es waren viel mehr und es lief so viel fantastischer. Und jetzt, jedes Mal, wenn ich YouTube öffne, sehe ich mich selbst 5-mal.
Das ursprüngliche Ziel sei es übrigens gewesen, die Abonnenten von 10.000 auf 15.000 zu erhöhen, also um 5.000 Abonnenten. Dieses Ziel hat man ganz knapp um den Faktor von 500 verfehlt.
Wie groß der Einfluss von Streamern auf YouTube auf ein Videospiel sein kann, verriet ein anderer Entwickler kürzlich.