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    Experten erklären, wie Sie effektiv Sonne tanken

    Berlin. Sonne ist die beste Vitamin-D-Quelle – aber ab wann wird es gefährlich? So finden Sie die richtige Dosis für Ihre Gesundheit.

    • Sonnenlicht ist essenziell für die Vitamin-D-Produktion, die Knochengesundheit und das Immunsystem unterstützt
    • Doch übermäßige Sonneneinstrahlung kann zu irreparablen Hautschäden führen, daher ist ein gesundes Mittelmaß
    • Experten klären auf, wie viel Sonnenlicht Sie wirklich brauchen und an welchen Körperstellen

    Alles ist schöner, wenn die Sohn scheint. Das ist nicht nur ein Bauchgefühl. Wir brauchen die Sonne, wie das Wasser zum Leben. Das Sonnenlicht unterstützt lebenswichtige Prozesse im Körper und wirkt sich positiv auf unser Wohlbefinden aus. Allem voran kurbelt Sonnenlicht die Produktion von Vitamin D an, welches wiederum unter anderem für die Aufrechterhaltung der Knochengesundheit und des Immunsystems wichtig ist.

    Doch dafür muss man keinesfalls stundenlang in der Sonne liegen, wie es manche gerade im Urlaub gerne tun. „Für die ausreichende Aufnahme von Vitamin d reichen wenige Minuten Sonnenbaden am Tag“, sagt Dirk Schadendorf, Leiter der Klinik für Dermatologie an der Universitätsmedizin Essen. Eine genaue Angabe lässt sich pauschal jedoch nicht machen.

    Vitamin D und Gesundheit: Am besten zu dieser Tageszeit Sonne tanken

    Die empfohlene Zeit an direktem Sonnenlicht pro Person und Tag variiert je nach Region, Jahreszeit, Hauttyp und den individuellen Umständen. Im Allgemeinen wird empfohlen, sich täglich etwa zehn Minuten bis zu einer halben Stunde direktem Sonnenlicht auszusetzen – vorzugsweise in den frühen Morgen- oder späten Nachmittagsstunden, in denen die Strahlenbelastung geringer ist.

    Wichtig dabei ist, dass die Sonnenstrahlen auf größere Körperpartien wie etwa die Arme, Beine und das Gesicht fallen, damit der Körper am Ende ausreichend Vitamin D produzieren kann. Natürlich wäre das auch bei Bauch und Po gegeben. Die Vitamin-D-Bildung werde dabei durch Sonnencreme nicht nennenswert beeinflusst, sagt Dermatologin Yael Adler. Die Studienlage sei aber gemischt.

    Lesen Sie auch: Hilft Vitamin D bei COPD? Studie mit erstaunlichem Ergebnis

    Sorgen machen, dass man womöglich im Winter zu wenig Sonne und damit auch zu wenig Vitamin D abbekommt, muss man sich laut Helmut Schatz von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie nicht: „Klar wird im Winter durch die geringere UV-B-Strahlung in der Tat weniger Vitamin D synthetisiert, aber ein gesunder Mensch, der im Sommer regelmäßig unverhüllt nach draußen geht, speichert genug Vitamin D um über den Winter zu kommen.“

    Vitamin D: Bedeutung, Quellen und Risiken eines Mangels

    Vitamin D: Nahrungsergänzungsmittel nicht unbedingt nötig

    Der emeritierte Direktor der Bochumer Universitätsklinik Bergmannsheils sieht daher bei sonst gesunden Erwachsenen, die nicht vollverschleiert nach draußen gehen, auch keine Notwendigkeit Vitamin D in Form von Pillen oder sonstigen Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen.

    „Selbst wenn ein Labor den Vitamin-D-Spiegel als ‚erniedrigt‘ kennzeichnet, liegt meist noch gar kein Mangel vor“, betont Schatz. Hier müsse man sehr genau auf die Zahlen schauen und auch die wirtschaftlichen Interessen von Laboratorien und Pharmaindustrie im Hinterkopf haben.

    Hautärztin Yael Adler jedoch meint: „Tatsache ist, sicherer für die Haut im Hinblick auf Hautkrebs und auch Hautalterung ist es, den Blutspiegel von Vitamin D messen zu lassen und bei einer Unterversorgung lieber mit Nahrungsergänzungsmitteln auf die gewünschten 30 bis 50 Nanogramm pro Milliliter im Blut zu kommen. Das gelingt meist mit 1000-3000 IE Vitamin D pro Tag.“

    Das sei genauer und habe keine Folgeschäden im Vergleich zum Sonnenbaden. Denn fest steht auch, da sind sich alle Experten einig: Jeder Mensch sollte übermäßige Sonneneinstrahlung vermeiden und sich im Zweifel gut schützen – etwa durch entsprechende Kleidung und Sonnencreme –, um das Risiko von Hautschäden und Hautkrebs zu minimieren. Lesen Sie auch: Sonnencreme kaufen: Hautärztin verrät wichtige Tipps

    Gefahr durch Sonne nicht unterschätzen

    Denn neben den positiven Effekten führt zu viel UV-Strahlung der Sonne leicht zu Sonnenbrand – einer Entzündung der Haut. „Es ist ein Schädigungsprozess, eine akute Abwehrreaktion des Körpers“,erklärt der Münchner Hautarzt Dr. Christoph Liebich, Mitglied in zahlreichen medizinischen Fachgesellschaften.

    Die durch UV-Strahlung entstandenen Schäden sammeln sich im Laufe des Lebens an und seien irreparabel, so die Experten. Nach Ansicht von Liebich könne man Sonnenbrand daher getrost als Raubbau am eigenen Körper bezeichnen. Oberstes Ziel ist laut der Experten daher, Sonnenbrand zu vermeiden.

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    „Ich will das UV-Licht nicht verteufeln“, ergänzt Jochen Sven Utikal, Leiter der Klinischen Kooperationseinheit Dermato-Onkologie im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg und an der Universitätsmedizin in Mannheim. „Eine dezente Bräune – oder sagen wir besser Blässe – ist okay.“

    Schließlich habe das UV-Licht, das der Körper braucht, um Vitamin D zu produzieren, noch weitere positive Eigenschaften: Es sorge für Wohlbefindenda es die Hormone reguliert, und helfe sogar bei entzündlichen Hauterkrankungen, wie beispielsweise der Schuppenflechte. „Die Extreme sind einfach schlecht“, so Utikal. „Man muss, was die Sonne angeht, ein gesundes Mittelmaß finden.“

    Dieser Artikel erschien zuerst im Juni 2023.

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