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Fahrbericht Opel Grandland Plug-in-Hybrid – FOCUS online

Fahrbericht Opel Grandland Plug-in-Hybrid: Opels neue Familienkutsche bietet Elektro ohne Reichweiten-Problem

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    In der Pflanze steckt keine Gentechnik

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Freitag, 14.03.2025, 15:14

Opel legt den Grandland neu auf. Der Plug-in-Hybrid stromert jetzt bis zu 87 Kilometer weit und schafft insgesamt rund 900 Kilometer. Und das zu einem wettbewerbsfähigen Preis.

Wer in der Preisliste des neuen Opel Grandland nach einer Variante mit Dieselmotor sucht, tut dies vergebens. Anstelle des Selbstzünders gibt jetzt ein Plug-in-Hybrid den Marathonläufer bei der Marke mit dem Blitz. Gemäß dem WLTP-Fahrzyklus kommt der Teilzeitstromer bis zu 897 Kilometer weit. Die Opel-Ingenieure haben die Probe aufs Exempel gemacht, den 55-Liter-Tank bis an den Rand gefüllt, die Batterie mit einer Kapazität von 17,9 Kilowattstunden vollgeladen und haben so bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h sogar 1115 Kilometer geschafft. Das sind in der Tat Werte, die so manchem Diesel gut zu Gesicht stünden. Rein elektrisch sind es übrigens 87 Kilometer (WLTP-Zyklus).

Opel Grandland: Hybrid statt Diesel

Mit diesem Wissen beginnen wir beruhigt unsere Testfahrt und rekapitulieren zuvor noch schnell die Technik. Der Rüsselsheimer Crossover wird von einem 1,6-Liter-Turbo-Benziner mit 110 kW / 150 PS und einem Elektromotor mit 92 kW / 125 PS angetrieben. Das ergibt eine Systemleistung von 143 kW / 195 PS sowie ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmetern. Das Ganze bei Vorderradantrieb. So weit so gut. Eigentlich könnten wir uns jetzt der Fahrdynamik widmen und loslegen. Doch es lohnt, sich den Antriebsstrang des Opel-PHEVs genauer unter die Lupe zu nehmen, da es einige interessante Änderungen gibt.

Vierzylinder plus E-Maschine leisten zusammen 195 PS

Der 1.6-Liter-Turbo-Vierzylinder ist bis auf den Motorblock komplett neu. „Opel war bei der Entwicklung federführend und der Grandland ist das erste Autos des Stellantis-Konzerns, das den Motor bekommt“, freut sich Ingenieur Dr. Matthias Alt. Das einmal nicht die Franzosen im Markenverbund die erste Geige spielen, dürfte zu der guten Stimmung bei den Rüsselsheimern beigetragen haben. Zudem konnten die Opel-Ingenieure einige Register ihrer Zunft ziehen und das Triebwerk mit einem Lader mit variabler Turbinengeometrie (VTG) bestücken, der Temperaturen bis zu 1050 Grad standhält. Das hilft im Zusammenspiel mit der E-Maschine gegen die Antrittsschwäche und senkt den Verbrauch.

Die E-Maschine ist die aus anderen Opel-Modellen bekannte M2-Version, die den Anlasser und die Lichtmaschine ersetzt. Da sie den Verbrennungsmotor sehr schnell startet, muss die Ölpumpe dieser Aufgabe gewachsen sein und sehr schnell für genügend Öldruck sorgen. Das elektrifiziertes Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (eDCT) stammt aus der gleichen Getriebe-Familie wie das Sechsgang-eDCT, das im 48-Volt-Mildhybrid seinen Dienst verrichtet. Neben einer zusätzlichen Fahrstufe wurde das Getriebe aufgrund der höheren Leistung und des höheren Drehmoments mit größeren Zahnrädern ausgestattet. Nur zur Erinnerung: Bislang rollte der Opel Grandland PHEV mit einer Achtgangautomatik an den Start.

Automatik mit sechs statt acht Gängen

Genug der Vorrede, jetzt geht’s ans Fahren. Im Grandland PHEV ist man entspannt unterwegs. Das liegt unter anderem am gut abgestimmten Fahrwerk, das komfortabel ist, aber dem Fahrer immer mitteilt, was unter den Rädern vor sich geht. Wir ziehen diese Verbindlichkeit einem ultra-weichen fliegenden Teppich vor. Die Kraft des Elektromotors trägt einen großen Teil zur Souveränität bei, zumal der Grandland PHEV jetzt bis zu 140 km/h elektrisch fahren kann. Das sind fünf km/h mehr als bisher. Das kommt der Elastizität durchaus zugute. Auch beim e-Save-Modus gibt es Neuerungen: Jetzt kann die Batterie mit dem Hold-Button auf dem aktuellen Ladezustand gehalten werden kann. Die beiden anderen Alternativen sind Maximum, bei dem der Verbrennungsmotor die Energiespeicher füllt sowie 20 km, bei dem Strom für diese Strecke gespeichert wird.

Solange man sich auf das Konzept des Teilzeitstromers einlässt, läuft alles sehr entspannt ab und man kann auch flott unterwegs sein. Nur wenn man plötzlich die volle Leistung abrufen will, meldet sich der Verbrennungsmotor zu Wort. Ziehen die beiden Antriebsmodule an einem Strang, erreicht der Grandland nach 7,8 Sekunden Landstraßentempo und ist bis zu 220 km/h schnell.

Fahrleistungen können überzeugen

Wählt man das Fahrprogramm, steht die Längsdynamik im Vordergrund. Unharmonisch ist es dennoch nicht. Wir waren die meiste Zeit in Hybrid-Modus unterwegs, überließen dem System die Wahl der Motorisierung und kamen auf einen Durchschnittsverbrauch von 4,8 l/100 km. Opel gibt 0,9 l/100 km/h an. Bleibt noch der Blick auf die Ladezeiten der 17,9 -kWh-Batterie: An einer AC-Wallbox (3-phasig, circa 11 kW) dauert es mit dem serienmäßigen Onboardlader fünfeinhalb Stunden. Entscheidet man sich für den 7,4-Onboardlader verkürzt sich die Zeit auf zwei Stunden und 55 Minuten.

Opel kostet im Vergleich zur Konkurrenz weniger

Das Interieur ist moderner als bisher. Das liegt vor allem an den Displays. Vor dem Fahrer befindet sich ein zehn Zoll großes Instrumentendisplay, ergänzt durch ein echtes Head-up-Display, das die Informationen auf die Windschutzscheibe projiziert. Fliegende Pfeile und Augmented Reality sind nicht dabei, aber die Anzeigen helfen auch so. Der Touch-Wide-Screen in der Mitte misst 16 Zoll. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit findet man sich auch in den Menüs zurecht. Die guten AGR-Sitze haben bei Opel ohnehin Tradition, sind also bei uns montiert. Schließlich sind wir in der Top-Ausstattungsversion GS für mindestens 44.350 Euro unterwegs. Allerdings ist die Sitzposition etwas hoch. Hinten sitzt man aufgrund der Batteriemodule nicht ganz so bequem, da die Beine etwas zu stark angewinkelt sind. Ab April steht der Opel Grandland PHEV für mindestens 40.150 Euro beim Händler. Zum Vergleich der Kuga als 2.5 l Duratec PHEV schlägt mit mindestens 46.850 Euro zu Buche. Beim Cupra Formentor 1.5 e-Hybrid sind es 48.030 Euro.

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