Mit einem 2:1 (2:0) beim FC Ingolstadt ist der 1. FC Kaiserslautern in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Trainer Markus Anfang analysierte das Spiel im Gespräch mit SWR Sport.
Auftakthürde gemeistert: Vorjahresfinalist 1. FC Kaiserslautern steht dank Jannik Mause in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Der Neuzugang vom FC Ingolstadt traf gegen seinen Ex-Klub doppelt (3. Minute, 35.). Der FCK spielte nach der Gelb-Roten Karte Jan Gyamerah (49.) fast die gesamte zweite Halbzeit in Unterzahl. Dem FCI gelang allerdings nur noch der späte Anschluss durch Ryan Malone (88.).
Damit bleiben die Roten Teufel auch im dritten Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Markus Anfang ungeschlagen. Der 50-Jährige blickte am Sonntag (18.08.2024) gegenüber SWR Sport noch einmal auf das Pokalmatch zurück.
SWR Sport: Gestern hat der FCK eine fantastische erste Halbzeit gespielt, Sie haben sehr glücklich gewirkt. Wie weit ist die Mannschaft schon?
Markus Anfang: Es ist ein Prozess. Gestern sind wir gut ins Spiel gekommen, bis auf den Anfang haben die Jungs das gut gemacht. Es haben schon viele Dinge funktioniert. Das wir dann aus einem guten Ablauf heraus das frühe Tor machen gibt natürlich Selbstvertrauen. Aber wir wissen auch, dass es Spiele geben wird, in denen es schwerer wird. Deshalb sage ich, es ist ein Prozess, der seit Beginn der Vorbereitung läuft. Aber man sieht, dass die Jungs Lust haben und versuchen, es möglichst gut umzusetzen.
Wie fragil so eine Mannschaftsleistung ist, hat man gestern nach der Gelb-Roten Karte gegen Gyamerah gesehen. Was passiert dann in den Köpfen der Spieler, warum ist dann auf einmal eine große Unsicherheit da?
Wir standen dann zwangsläufig tiefer und hatten nicht mehr so die Entlastung. Ingolstadt hat sehr viele lange Bälle gespielt, aber sie haben das Spiel nur verlagert, weil sie hinten einen Mann mehr hatten. Ausgespielt haben sie uns nicht. Diese hohen Bälle mussten wir in unserem eigenen Sechszehner verteidigen, das war dann eben das Spiel von Ingolstadt. Deshalb hatten wir natürlich weniger Ruhephasen als wenn der Ball mal am Boden ist.
Ein Wort zu Jannik Mause: Er hat zwei Buden gegen seine Ex-Klub gemacht und das Spiel für seine neue Mannschaft entschieden. Wieviel Selbstvertrauen kann er daraus ziehen?
Ich hoffe viel! Er ist ein Spieler, der in der Regionalliga gezeigt hat, dass er Tore machen kann, der in der 3. Liga gezeigt hat, dass er Tore machen kann und der bei uns in der Vorbereitung auch getroffen hat. Er strahlt große Torgefahr aus – und wir sind froh und glücklich darüber. Er hat ein Näschen fürs Toreschießen, nicht umsonst war er letztes Jahr Torschützenkönig in der 3. Liga. Zudem ist mit 26 Jahren in einem Alterssegment, in dem die Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist, da kann noch etwas kommen. Das war der Grund, weswegen wir ihn auch verpflichtet haben. Ich hoffe deshalb, dass ihm die Tore viel Selbstvertrauen geben und wir wollen versuchen, ihn weiterhin in vielversprechende Abschlusssituationen zu bringen.
Der Saisonstart ist mit vier Punkten aus zwei Spielen in der 2. Liga und dem Weiterkommen im DFB-Pokal geglückt. Hätten Sie erwartet, dass es gleich so gut funktioniert?
Es ist doch klar, dass wir erfolgreich sein wollen. Es ist immer auch die Frage, wie viel Geduld man hat. Bis jetzt setzen die Jungs es gut um – und darüber sind wir glücklich. Für den Saisonstart bekommen wir aber jetzt schon nichts mehr, das nächste schwere Auswärtsspiel in Münster steht an – und wir werden versuchen, dort die nächsten Punkte zu holen. Und das müssen wir Woche für Woche tun – egal, wie die Ergebnisse vorher waren.
Sie wissen aber auch, wie es bei Traditionsklubs ist. Gehen die ersten Spiele verloren, brennt gleich schon die Hütte. Insofern könnten Sie sagen: “Wir haben die Pflicht erfüllt!” Das gibt einem doch ein gutes Gefühl, oder?
Natürlich gibt uns das ein gutes Gefühl, wenn wir Erfolgserlebnisse haben. Du lebst dann auch von dem Selbstvertrauen. Unabhängig von den Ergebnissen würde sich unsere Arbeit aber nicht verändern, wir würden nicht weniger oder mehr machen. Wir wollen versuchen, eine Konstante zu sein, damit die Jungs wissen, dass die Inhalte grundsätzlich gleich bleiben.