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Finnen kapern Schiff der russischen Schattenflotte

Die finnischen Sicherheitsbehörden haben gestern einen unter der Flagge der Cookinseln fahrenden Öltanker namens Eagle S gekapert und unter ihre Kontrolle gebracht. Dieser soll erneut kritische Unterseekabel in der Ostsee zerstört haben.

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Ermittlungen wegen schwerer Sabotage

Konkret geht es um Strom- und Datenverbindungen zwischen Finnland und Estland, die kurz zuvor unterbrochen wurden. Die daraus resultierenden Ausfälle traten am Mittwoch auf und haben ernste Konsequenzen für die Energie- und Kommunikationsinfrastruktur der Region.

“Unserer Einschätzung nach wurde der Schaden durch einen Anker des betroffenen Schiffs verursacht”, erklärte Robin Lardot, Direktor des finnischen nationalen Ermittlungsbüros, das die Untersuchung leitet. Die Behörden untersuchen den Vorfall als möglichen Fall schwerer Sabotage, berichtet CNN.

Die Eagle S gehört nach Angaben der finnischen Zollbehörden vermutlich zur sogenannten russischen Schattenflotte. Diese alternden Tanker umgehen internationale Sanktionen, indem sie russisches Öl unter fragwürdigen Bedingungen transportieren. Das Schiff hatte am Mittwoch um 5:26 Uhr Ortszeit den Bereich des beschädigten Estlink-2-Stromkabels überquert – genau zu dem Zeitpunkt, an dem der Stromausfall gemeldet wurde.

Die Betreiberfirma Fingrid schätzt, dass die Reparatur des 170 Kilometer langen Kabels Monate dauern wird. Dies könnte während des anstehenden Winters zu einer angespannten Energieversorgung führen, da der Ausfall des 658-Megawatt-Kabels die Verbindungskapazität zwischen Finnland und Estland erheblich einschränkt.

NATO und EU sind gefragt

Die Vorfälle reihen sich in eine Serie von Beschädigungen wichtiger Unterwasserinfrastruktur in der Ostsee ein. Estlands Außenminister Margus Tsahkna erklärte, dass solche Vorfälle zunehmend systematisch wirkten und als Angriffe auf lebenswichtige Strukturen betrachtet werden müssten.

Finnlands Präsident Alexander Stubb forderte ein entschiedenes Vorgehen gegen die russische Schattenflotte: “Wir müssen die Risiken durch diese Schiffe konsequent eindämmen.” Auch Litauens Außenminister Kęstutis Budrys rief NATO und EU zu verstärkten Maßnahmen zum Schutz der Unterwasserinfrastruktur auf.

Zusammenfassung

  • Finnland kaperte Öltanker ‘Eagle S’ wegen Zerstörung von Unterseekabeln
  • Schiff gilt als Teil der russischen Schattenflotte zum Ölexport
  • Strom- und Datenverbindungen zwischen Finnland und Estland unterbrochen
  • Reparatur des 170 km langen Kabels wird voraussichtlich Monate dauern
  • Der Vorfall reiht sich in Serie von Beschädigungen von Unterwasserinfrastruktur
  • Politiker fordern verstärkte Maßnahmen zum Schutz kritischer Infrastruktur
  • Finnlands Präsident drängt auf Eindämmung der russischen Schattenflotte

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