Mit der richtigen Ernährung Alzheimer bekämpfen? Ganz so einfach ist es nicht. Denn der Gehirnverfall ist eine komplexe Krankheit. Doch US-Forscher haben eine vielversprechende Wirkung gegen den Gedächtnisverlust erzielt mit einem Wirkstoff, der in Kräutern vorkommt.
- Im Video: Von Wassermelone bis Walnuss: So lässt sich das Alzheimer-Risiko senken
Es gilt als „Kraut der Erinnerung“, als Zeichen für Treue und Freundschaft: Rosmarin. Schon im antiken Griechenland sollte die Pflanze das Gedächtnis verbessern. Auch moderne Studien bescheinigten Rosmarin immer wieder positive Wirkung auf die Gehirnleistung.
Forschende aus den USA haben nun eine in Rosmarin und Salbei vorkommende Verbindung untersucht – die Carnosinsäure – und wie sie Alzheimer möglicherweise beeinflusst. Die Wirkung? Durchaus positiv, jedenfalls in Tests an Mäusen. Das könnte künftig helfen, die Krankheit zu behandeln.
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Denn weltweit suchen Forschende nach Wegen, um Alzheimer zu heilen. Die häufigste Form von Demenz zeigt sich in vielen Details rätselhaft. In Deutschland leiden etwa 1,8 Millionen Menschen am Gehirnverfall. In der Entstehung spielen Entzündungen wahrscheinlich eine Rolle.
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Carnosinsäure ist eine antioxidative und entzündungshemmende Verbindung, die Enzyme aktiviert, die das natürliche Abwehrsystem des Körpers bilden. Reine Carnosinsäure ist allerdings zu instabil für den Einsatz als Medikament.
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Darum haben Wissenschaftler eine stabile Form namens diAcCA künstlich hergestellt. Diese wird im Darm vollständig in Carnosinsäure umgewandelt, bevor sie in den Blutkreislauf aufgenommen wird.
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Das zeigte die Studie zum Rosmarin-Wirkstoff
Die Forschergruppe veröffentlichte ihre Erkenntnisse aus den Alzheimer-Mausmodellen im Fachmagazin „Antioxidants“. Die zentralen Punkte sind:
- verbessertes Gedächtnis
- erhöhte synaptische Dichte im Gehirn, also mehr Synapsen (die die Verbindungen zwischen Nervenzellen darstellen)
- Entzündung im Gehirn deutlich verringert
- reduzierte schädliche Proteinaggregate
- Potenzial für die Kombination mit bestehenden Behandlungen
„Durch die Bekämpfung von Entzündungen und oxidativem Stress mit dieser diAcCA-Verbindung haben wir die Anzahl der Synapsen im Gehirn tatsächlich erhöht“, sagt Lipton. „Wir haben auch andere fehlgefaltete oder aggregierte Proteine wie phosphoryliertes Tau und Amyloid-β entfernt, die vermutlich Alzheimer auslösen und als Biomarker für den Krankheitsverlauf dienen.“
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Die Hoffnung der Wissenschaftler ist also: Der Ansatz könnte verhindern, dass der geistige Abbau fortschreitet. Gleichzeitig bringt das Medikament wenig Nebenwirkungen mit sich. Denn da es durch die Entzündung aktiviert werde, wirke es nur in entzündlich geschädigten Hirnarealen.
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Wie der Rosmarin-Wirkstoff künftig eingesetzt werden könnte
Studienautor Stuart Lipton sieht Potenzial für diAcCA in Kombination mit derzeit auf dem Markt befindlichen Alzheimer-Behandlungen. Das Medikament könnte nicht nur allein wirken, indem es Entzündungen bekämpft, sondern „auch die Wirksamkeit bestehender Amyloid-Antikörper-Behandlungen verbessern, indem es deren Nebenwirkungen beseitigt oder begrenzt“, wie etwa eine Form von Hirnschwellung oder -blutung.
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Lipton hofft, dass das Medikamente diAcCA aufgrund seines Sicherheitsprofils durch klinische Studien beschleunigt werden kann. Der Forscher glaubt, dass es für weitere durch Entzündungserkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Herzerkrankungen und andere Formen der Neurodegeneration wie Parkinson als Behandlungsmöglichkeit untersucht werden könnte.
Das wird noch einige Zeit an Forschung benötigen. Doch schon jetzt können Sie selbst etwas unternehmen, um Ihr persönliches Risiko für eine Demenz-Erkrankung zu senken.
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14 Maßnahmen reduzieren Ihr Alzheimer-Risiko
Mittlerweile gehen Forscher von 14 Risikofaktoren aus, die Alzheimer sowie andere Formen der Demenz begünstigen. Wer alle 14 Punkte berücksichtigt und entsprechend gegensteuert, könne sein Risiko zu erkranken erheblich reduzieren.
- erhöhten LDL-Cholesterinspiegel senken
- Sehkraft erhalten
- Schwerhörigkeit erkennen und ausgleichen
- sich lebenslang weiterbilden
- Kopfverletzungen so gut wie möglich vermeiden
- Bluthochdruck vorbeugen beziehungsweise senken
- weniger oder gar keinen Alkohol trinken
- Übergewicht reduzieren
- mit dem Rauchen aufhören
- Stress und Depression richtig behandeln
- soziale Kontakte pflegen statt einsam und isoliert leben
- Luftverschmutzung und Feinstaub meiden
- ausreichend bewegen
- Diabetes-Typ-2 vorbeugen
Lesespitze: Wie Sie die genannten Maßnahmen umsetzen können und welcher Zusammenhang zwischen den einzelnen Punkten und der Entstehung von Alzheimer besteht, erfahren Sie ausführlich in diesem Beitrag: Großer Gehirn-Guide! 14 Maßnahmen halbieren Ihr Alzheimer-Risiko